Die Eishockey-Spieler Dominic Hackl (Capitals) nd Thomas Raffl (Salzburg)
GEPA/Mathias Mandl
Eishockey

Die österreichischen Clubs im Überblick

Mit insgesamt 13 Clubs startet am Freitag die neue Saison der win2day ICE Hockey League in die neue Saison. Das Gros der Teilnehmer stellt mit acht Vereinen wieder Österreich, darunter auch Titelverteidiger Red Bull Salzburg. Auch einer der zwei neuen Clubs in der Liga kommt aus Österreich. Die Pioneers Vorarlberg folgen Dornbirn als Vertreter aus dem „Ländle“ nach.

Red Bull Salzburg (2021/22: Meister): Der Meister, der den Titel ohne Niederlage im Play-off geholt hat, setzt auf eine ausgewogene Mischung aus heimischen Routiniers, starken Legionären und Eigenbautalenten. Nimmt man die bisherigen Spiele in der CHL zum Maßstab, könnte es wieder eine Erfolgsstory werden.

Nach dem Abgang von J.P. Lamoureux bilden Atte Tolvanen und David Kickert das Torhütergespann. Die Defensive ist nach Abgängen von T. J. Brennan, bester Verteidiger der Liga, Kilian Zündel und Alexander Pallestrang großteils umgebaut, von den Stammkräften ist nur noch Dominique Heinrich geblieben. Vier Kanadier bringen neue Klasse und Routine in die Abwehr, Talente wie WM-Teilnehmer Philipp Wimmer werden viel zum Zug kommen. Im Angriff wird überwiegend auf österreichische Qualität gesetzt.

EC iDM VSV (3.): Die Villacher haben nach dem ersten Halbfinal-Einzug seit sechs Jahren noch einmal kräftig aufgerüstet. Neu im Team von Trainer Rob Daum sind unter anderen die NHL-erfahrenen Kanadier Andrew Desjardins und Simon Despres. Ebenfalls geholt wurden der Lette Arturs Kulda und die Slowenen Robert Sabolic und Blaz Tomazevic.

Außerdem ist mit JP Lamoureux ein hochklassiger Goalie zurückgekehrt. In der Verteidigung soll neben den Legionären auch Julian Payr nach langer Verletzungspause durchstarten. Nicht mehr mit an Bord sind unter anderen Jamie Fraser, Scott Kosmachuk und Renars Krastenbergs.

spusu Vienna Capitals (4.): Philippe Lakos hat nach 19 Saisonen bei den Caps seine Karriere beendet und als Assistant-Coach und Teammanager angeheuert, mit Rafael Rotter kehrt ein anderer Publikumsliebling zurück. Zudem holten die Wiener unter anderen Teamspieler Nico Brunner und drei junge Österreicher. Bei nur acht Legionären werden auch die vielen Eigenbauspieler von Trainer Dave Barr genug Eiszeit bekommen. Bei den Transfers sticht Radek Prokes heraus, in der vergangenen Saison für Znojmo zweitbester Ligascorer. Nicolai Meyer, zuletzt Topscorer der Caps, hat Wien verlassen.

KAC (8.): Nachdem Klagenfurt die Titelverteidigung im vergangenen Sommer fast unverändert angegangen war, nahm der Rekordmeister nach dem Aus im Viertelfinale ein paar Veränderungen vor. Langjährige Leistungsträger wie Verteidiger Martin Schumnig (33) und die Zwillinge Manuel und Stefan Geier (34) wurden nicht mehr verlängert. Geholt wurden mit dem dänischen Verteidiger Jesper Jensen Aabo und dem NHL-erfahrenem kanadischem Stürmer Lucas Lessio, zuletzt einer der besten Torjäger der DEL, nur zwei neue Legionäre.

Die größte Umstellung betrifft die Vereinsführung, nachdem die Präsidentin und langjährige Gönnerin Heidi Goess-Horten im Juni verstorben ist. Begonnen wurde auch die mit 8,7 Mio. Euro veranschlagte Generalsanierung der Stadthalle, die im Sommer 2023 abgeschlossen werden soll. Der KAC mit dem neuen Kapitän Thomas Koch absolviert daher die ersten acht Spiele allesamt auswärts.

Start in die neue Eishockeysaison

Vor Beginn der neuen Eishockeysaison wurde am Dienstag die offizielle Ligapressekonferenz in Velden abgehalten. Nach dem Ausscheiden von Bratislava und Dornbirn sind mit Feldkirch und Asiago zwei neue Teams in die Liga hinzugekommen.

Moser Medical Graz99ers (10.): Nach dem Verpassen des Viertelfinales ist das Play-off das erste große Ziel der Steirer. Der neue schwedische Cheftrainer Johan Pennerborn bringt mit fünf skandinavischen Spielern eine nordische Note ins Spiel der Grazer. Der Tscheche Peter Kolouch und der Finne Aleksi Salonen waren jahrelang Stammspieler in den Topligen ihrer Heimat, Viktor Granholm war Topscorer in Norwegen. Mit Heimkehrer Daniel Woger, Sam Antonitsch und Nicolas Wieser wurden auch heimische Spieler geholt.

TIWAG Innsbruck Haie (11.): Wie schon in den vergangenen Jahren müssen sich die Fans der Haie auch heuer auf viele neue Gesichter einstellen: Fünf der sechs besten Scorer der vergangenen Saison haben die Haie verlassen, neun Neue geholt. In der Defensive kehrte Tyler Cuma zurück, neben vier Stürmern aus Nordamerika wurde auch das österreichische Talent Senna Peeters engagiert, der seine ersten Schritte bei den „Erwachsenen“ machen wird.

Steinbach Black Wings Linz (13. und Letzter): Nach der schlechtesten Saison der 18-jährigen Ligazugehörigkeit hat Philipp Lukas als Cheftrainer und Sports Manager das sportliche Sagen. Der ehemalige Kapitän ist der zweite Österreicher in 17 Jahren, der als Chefcoach in die Saison geht, er soll den Club nach zwei turbulenten Jahren in ruhigere Gewässer und die Mannschaft wieder zu Erfolgen führen.

Rückhalt soll der von Finalist Fehervar geholte Torhüter Rasmus Tirronen geben, für die Abwehr wurden unter anderen KAC-Urgestein Martin Schumnig geholt. Der NHL-erfahrene kanadische Verteidiger Victor Bartley verließ kurz vor Saisonstart Linz. Der Norweger Michael Haga und der Kanadier Graham Knott sollen die Offensive beflügeln.

Pioneers Vorarlberg (neu): Beim Neueinsteiger aus Feldkirch, der nach dem Rückzug der Dornbirn Bulldogs das „Ländle“ in der Liga vertritt, steht der Star an der Bande: Trainer Marc Habscheid war einst Mitspieler von Wayne Gretzky in der glorreichen Zeit der Edmonton Oilers in den 1980ern.

Die Pioneers planen eine behutsame Entwicklung und werden wohl einiges Lehrgeld zahlen müssen. Sie haben viele Spieler aus der Alps Hockey League AHL mit- und vier Ex-Dornbirner übernommen. Mit den Vorarlbergern Alexander Pallestrang (Salzburg) und Patrick Spannring (Thurgau) sind auch langjährige Teamspieler heimgekehrt, auch Layne Viveiros könnte noch zur Mannschaft stoßen.