Katharina Truppe
GEPA/Patrick Steiner
Ski alpin

Truppe vor neuer Saison „angriffslustig“

Katharina Truppe ist letzte Saison als Zehnte des Riesentorlauf-Weltcups beste Österreicherin gewesen. Der Start in Sölden verlief damals jedoch nicht nach Wunsch. Für die Kärntnerin hat daher heuer das Eröffnungswochenende der alpinen Saison am Samstag in Sölden (10.00 Uhr, live in ORF1) Vorrang. Sie sei „angriffslustiger“ als voriges Jahr und will „das Ganze ausreizen“.

Truppe will gleich zum Auftakt auf dem Gletscher ein Zeichen setzen. Erst dann kommt für die 26-Jährige mit der Weltmeisterschaft im französischen Courchevel/Meribel vom 6. bis zum 19. Februar der Höhepunkt des Skiwinters. „Die WM ist erst mein zweiter Hintergedanke. Ich möchte mich einmal im Weltcup etablieren und mich verbessern“, sagte Truppe im Gespräch mit der APA.

Der Start soll anders verlaufen als im Vorjahr als Sölden-27. „Sölden war bis jetzt noch nie mein Highlight, voriges Jahr war es mehr als eine Katastrophe. Aber ich fühle mich heuer um einiges bereiter und angriffslustiger. Ich will das auch umsetzen, dass es heuer ein besserer Saisonstart wird. Im Riesentorlauf läuft es gut, es geht in die richtige Richtung.“

„Keine Rennen mehr herschenken“

Die Kärntnerin hat auf diese Disziplin zuletzt den Fokus gesetzt, den Slalom ein wenig zurückgestellt. Denn erst für vier Wochen nach dem Tirol-Gastspiel ist in Levi ein Spezialtorlauf-Doppel angesetzt. Welcher technische Bewerb es aber auch ist, Truppes Devise soll überall gleich sein: „Ich will kein Rennen mehr herschenken.“

Das heißt für sie: „Mehr auf Spannung gehen und eher das Limit finden. Das will ich einfach heuer anders machen. Wirklich ans Limit gehen und das Ganze ausreizen. Nicht dass ich hinzittern muss, mich überhaupt für den zweiten Durchgang zu qualifizieren.“

Enttäuschung bei Olympia als Motivation

In einem zweiten Lauf der vergangenen Saison verpasste Truppe ihren bisher größten Erfolg, nach Halbzeitrang zwei rutschte sie im Olympia-Riesentorlauf um 0,08 Sek. aus den Medaillenrängen auf Platz vier ab. Nur in schlechter Erinnerung hat sie die „Blech“-Leistung aber nicht, sie habe die Erfahrung sogar mental stärker gemacht.

„Zwischen erstem und zweitem Durchgang waren fünf Stunden Pause, ich habe so viel Zeit gehabt zum Überlegen. Ich finde, ich bin da über mich hinausgewachsen, weil es gepasst hat – außer die letzten paar Tore.“ Da rutschte ihr die Medaille aus den Fingern. Auf weitere Situationen dieser Art werden Truppe und ihre Kolleginnen von einem zum Teil neuen ÖSV-Team um Rennsportleiter Thomas Trinker vorbereitet.

Die Neuerung an der Betreuer-Front sieht die Teamolympiasiegerin längst positiv: „Durch die vielen Kurse sind wir richtig gut zusammengewachsen. Wir funktionieren und harmonieren recht gut“, meinte sie. „Es ist ein anderer Wind und vielleicht gerade das, was wir jetzt brauchen.“