Auch Österreichs NFL-Export Bernhard Raimann durfte sich über einen Erfolg seiner Indianapolis Colts freuen. Beim dramatischen 34:27-Heimsieg gegen die Jacksonville Jaguars kam der gebürtige Burgenländer aber nur zu einem Kurzeinsatz. Der 25-jährige Offensive Tackle stand im Divisionsduell zwar in der Startformation, wurde aber bereits im ersten Viertel ausgewechselt. Für Raimann, der bis dahin keine gröberen Fehler machte oder Strafen verursachte, kam Routinier Dennis Kelly zu seinem ersten Einsatz.
Die zuletzt schwache Offensive Line der Colts zeigte sich in einer spannenden Partie gegen die Jaguars deutlich verbessert und beschützte Quarterback Matt Ryan ausreichend. Der Spielmacher kam auf beachtliche 389 Passing-Yards und drei Touchdowns. Den entscheidenden Touchdown fing Rookie Alec Pierce über 32 Yards genau 17 Sekunden vor Schluss. Das Hinspiel hatten die Colts noch mit 0:24 verloren.
Philadelphia wehrt Comeback ab
In Philadelphia unterstrichen die Eagles auch gegen den Divisionsrivalen Dallas Cowboys, dass sie derzeit das Maß der Dinge in der NFL sind. Angeführt von Hurts zogen die Eagles in der ersten Hälfte zwischenzeitlich auf 20:0 davon. Dallas, dass zuletzt vier Siege in Folge gefeiert hatte, kämpfte sich zwar noch einmal auf 17:20 heran, doch Hurts brachte den Erfolg mit seinem zweiten Touchdown-Pass im Spiel auf DeVonta Smith ins Trockene. Einen großen Anteil am sechsten Saisonsieg der Eagles hatte auch die Defense, die gleich drei Pässe von Cowboys-Quarterback Cooper Rush abfing.
Philadelphia startete damit erstmals seit 2004 mit sechs Siegen in Folge in eine Saison. Damals feierten die Eagles sogar sieben Erfolge en suite, ehe sie erstmals als Verlierer vom Platz gingen. Im selben Jahr löste Philadelphia auch das Ticket für die Super Bowl. „Wir wollen das perfekte Spiel abliefern“, sagte Coach Nick Sirianni. Er sah sein Team trotz der makellosen Bilanz noch nicht am Leistungszenit: „Es ist aufregend, bei 6:0 zu stehen und zu wissen, dass dieses perfekte Spiel erst kommt.“
Knapp neun Monate nach dem Drama in den Play-offs holten die Buffalo Bills zuvor einen hart erarbeiteten 24:20-Sieg gegen die Kansas City Chiefs. Das erste Duell der beiden Teams seit jenem 42:36 für die Chiefs im Jänner, als es in den letzten Angriffen wilde Führungswechsel und die Entscheidung erst in der Verlängerung gab, war nicht ganz so unterhaltsam, aber erneut spannend bis zum Ende. Zwei Interceptions von Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes machten diesmal in Kansas City den Unterschied. Sein Gegenüber Josh Allen warf hingegen drei Touchdown-Pässe, aber nie zum Gegner.
New Yorker Teams im Höhenflug
Perfekt läuft es derzeit für die Teams aus dem „Big Apple“. Sowohl die New York Giants als auch die New York Jets setzten gegen vermeintliche Favoriten ihren Höhenflug fort. Die Giants besiegten zu Hause die Baltimore Ravens um Quarterback Lamar Jackson mit 24:20 und sind mit einer Bilanz von 5:1 der erste Verfolger der Eagles in der Eastern Division der National Football Conference (NFC). Zuletzt starteten die Giants 2009 ähnlich erfolgreich in die Saison. Damals kassierte man erst am sechsten Spieltag die erste Niederlage.
Auch die Jets halten nach sechs Spieltagen bereits bei vier Siegen und damit bei so vielen wie in der gesamten vergangenen Saison. Am Sonntag ließen Zach Wilson, Rookie Breece Hall und eine starke Verteidigung um Quinnen Williams mit einem souveränen 27:10-Erfolg die Green Bay Packers und deren Superstar Aaron Rodgers im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen. Green Bay, dass vergangene Woche in London schon gegen die Giants den Kürzeren gezogen hatte, ging erstmals unter Trainer Matt LeFleur zweimal hintereinander als Verlierer vom Feld.