Jubel von Guido Burgstaller (Rapid)
GEPA/Michael Meindl
Bundesliga

Befreiungsschlag durch „Parade-Rapidler“

Mit einem 5:1-Schützenfest gegen TSV Egger Glas Hartberg hat sich Rapid den Frust von der Seele geschossen und wieder für etwas Ruhe im grün-weißen Kosmos gesorgt. Der erste Dreier nach drei Liganiederlagen in Folge, der erste Heimsieg in der Admiral Bundesliga seit drei Monaten, dazu eine spielerisch dominante Darbietung bis zum Schlusspfiff sowie ein Triplepack von „Parade-Rapidler“ Guido Burgstaller – all das stimmte Interimstrainer Zoran Barisic am Nationalfeiertag zufrieden.

„Wir haben alle viel erdulden müssen. Heute ist ein Tag, an dem wir alle glücklich nach Hause gehen“, sagte Barisic erleichtert, nachdem sein Team im Nachtragsspiel der fünften Runde gegen das über weite Strecken desolate Schlusslicht aus der Oststeiermark wieder über den Strich kletterte. Nach 13 Runden sind die Hütteldorfer Fünfte, einen Punkt vor der siebentplatzierten Wiener Austria. Die Tabelle spielte nach dem Befreiungsschlag aber keine Rolle, vielmehr gehe es nun darum, „eine gewisse Konstanz“ hineinzubekommen, betonte Burgstaller.

Der 33-jährige Routinier hatte mit seinem insgesamt dritten Triplepack für Rapid geglänzt, wollte den Kantersieg aber nicht überbewerten. „Es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“, sagte Burgstaller. „Zumindest die Art und Weise hat gepasst, das muss unser Anspruch sein.“ Das sah auch Barisic so, der die Arbeitsmoral seiner Truppe lobte: „Wir waren nie im Verwaltungsmodus und wollten immer nach vorne spielen. Das sollte unsere Mentalität sein, und das hat die Mannschaft tadellos bis zum Schluss umgesetzt.“

Sonderlob für Burgstaller und Knasmüllner

Ein besonderes Lob erhielt Burgstaller, der kurz vor Schluss als etatmäßiger Elferschütze den Wunsch des diesmal torlosen Ferdy Druijf erfüllte und auf einen möglichen Viererpack verzichtete. „Das spricht für ihn und seinen Charakter. Er ist der Parade-Rapidler“, sagte Barisic. Burgstaller, der nun bei sieben Saisontoren in der Liga hält, sei sehr uneigennützig und habe unabhängig von seinen Toren eine super Leistung abgerufen. Dass Druijf zweimal verschoss, der erste Versuch hatte wiederholt werden müssen, fiel nicht mehr ins Gewicht.

Rapid-Interimstrainer Zoran Barisic
APA/EXPA/Thomas Haumer
Rapid-Interimstrainer Zoran Barisic hatte am Mittwoch nicht allzu viel Grund zum Ärger

Auch Christoph Knasmüllner erhielt von seinem Coach ein Sonderlob. Unter Ex-Trainer Ferdinand Feldhofer spielte der 30-Jährige zuletzt keine Rolle, gegen Hartberg war der Mittelfeldakteur in den dominanten ersten 25 Minuten „überall am Platz“. Danach verlor Rapid aber ein wenig den Faden und kassierte vor der Pause den Ausgleich. Das wurmte Burgstaller, zuvor „hätten wir zwei, drei Tore schießen müssen“, sagte er.

Rapid besiegt Hartberg mit 5:1

In der Bundesliga konnte Rapid am Mittwoch das Nachtragsspiel gegen Hartberg mit 5:1 klar für sich entscheiden. Im Duell der beiden krisengeschüttelten Clubs feierten die Hütteldorfer damit nach drei Niederlagen in Serie den ersten Sieg.

Dafür zeigte sich die Barisic-Elf nach dem Seitenwechsel unheimlich effizient. „Diese Energie werden wir mitnehmen. Wir werden das Spiel analysieren, die positiven Dinge mitnehmen, es aber auch abhaken“, betonte der Interimscoach. Bereits am Samstag geht es im „Ländle“ bei Aufsteiger Austria Lustenau darum, die Leistung zu bestätigen.

Hartberg-Trainer Schmidt als „Buhmann“

Hartberg hingegen stürzte mit der zweiten 1:5-Pleite in Folge noch tiefer in die Krise. Wie schon gegen die WSG Tirol am Samstag fiel die Elf von Klaus Schmidt in Hütteldorf am Ende auseinander. Die mitgereisten Fans äußerten mit einem „Schmidt raus“-Transparent gegen Spielende ihren Unmut. Darauf angesprochen, zeigte der Coach Verständnis: „Dass die Leute aktuell keine Freude mit mir haben, ist verständlich. Das ist das Brot des Trainers, dem muss man sich stellen.“

Sechs Niederlagen in den letzten sieben Ligaspielen geben ein unglückliches Bild ab, zweimal fiel das entscheidende Gegentor aber spät in der Nachspielzeit, wie Schmidt betonte. Der Rückstand auf die Konkurrenz hält sich für das Tabellenschlusslicht mit zehn Punkten in Grenzen, SV Ried (12) und Austria Lustenau (13) sind in Schlagdistanz.

„Es liegt nicht an der Organisation der Mannschaft oder der Kompaktheit, sondern an der Verunsicherung. In Wahrheit hängt alles an einem Erfolgserlebnis, an dem man sich anhalten kann“, erklärte Schmidt. Am Samstag wartet das schwere Gastspiel bei Serienmeister Red Bull Salzburg, ehe es zum Duell mit Lustenau kommt.