Alexander Erler und Lucas Miedler
Bildagentur Zolles KG/Martin Steiger
Tennis

Erler/Miedler greifen nach Doppel-Heimsieg

Alexander Erler und Lucas Miedler sind nur noch einen Erfolg von einem Heimsieg bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle entfernt. Das dank einer Wildcard in den Bewerb gerutschte Duo löste am Freitag mit einem 7:6 (7/4) 7:6 (7/5) über die Belgier Sander Gille und Joran Vliegen das Finalticket und kämpft am Sonntag (11.45 Uhr) um den Titel. Für Philipp Oswald und seinen Partner Robin Haase war hingegen im Viertelfinale Schluss.

Die Gegner der Österreicher werden allerdings erst am Samstag (ab 14.00 Uhr) im dritten Match ermittelt. Francisco Cerundolo und Maximo Gonzalez aus Argentinien, die im Viertelfinale den Traum von Oswald vom Heimsieg beendet hatten, treffen auf das mexikanisch-argentinische Gespann Santiago Gonzalez und Andres Molteni.

Erler/Miedler nutzten die Gunst der Stunde, nachdem alle vier gesetzten Duos schon in der ersten Runde ausgeschieden waren. Die Österreicher, die in den ersten beiden Runden mit Karen Chatschanow/Andrej Rublew (RUS) und Hubert Hurkacz/Marcelo Melo (POL/BRA) namhafte Paarungen ausgeschaltet hatten, haben mit dem Finaleinzug ihr jeweils bisher bestes Doppel-Ranking fix. Im Fall einer Finalniederlage wird Erler als Österreichs neue Nummer eins im Doppel voraussichtlich auf Position 57 aufscheinen, Miedler auf 63.

Der Auftritt im Endspiel auf dem Centre-Court ist eine Belohnung für die bisherigen Leistungen. „Wir wollten auch einmal in der Stadthalle spielen“, sagten der seit Donnerstag 25-jährige Tiroler Erler und der 26-jährige Niederösterreicher Miedler zu dem Umstand, dass sie bisher auf dem Nebencourt am Wiener Heumarkt antreten mussten. Erler/Miedler haben heuer vier Challenger-Titel geholt und weitere Finale erreicht. Im Vorjahr holten sie den ATP-Titel in Kitzbühel und haben nun die Chance auf ein Österreich-Doppel.

Oswald „irrsinnig enttäuscht“

Oswald musste seine Hoffnung auf einen Sieg daheim an der Seite von Haase mit einer 7:5 3:6 10:12-Niederlage gegen Cerundolo/Gonzalez begraben und zeigte sich daher auch „irrsinnig enttäuscht. Die Chance war historisch. Alle Topteams sind in der ersten Runde ausgeschieden, das Feld war weit offen. Das ist super bitter.“ Der Vorarlberger spielt nun heuer noch nächste Woche einen Challenger in Bergamo.

Wie es für den 36-jährigen Olympiateilnehmer von Tokio nächstes Jahre weitergeht, ist offen. Haase kommt ihm als Partner abhanden und spielt 2023 mit seinem Landsmann Matwe Middeloop. In der ersten Hälfte des nächsten Jahres habe er nicht viele Punkte zu verteidigen, deswegen wolle er schon weiterspielen, sagte Oswald. „Aber mit wem und wo ich anfange, das ist alles offen. Jetzt spiele ich die Saison fertig, und dann wird abgerechnet.“

ATP-500-Turnier in Wien

(Österreich, 2.489.935 Euro, Hardcourt/Indoor)

Doppel-Finale:
Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT) Santiago Gonzalez / Andres Molteni (MEX/ARG) 6:3 7:6 (7/1)
Semifinale:
Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT) Sander Gille / Joran Vliegen (BEL) 7:6 (7/4) 7:6 (7/5)
Viertelfinale:
Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT) Hubert Hurkacz / Marcelo Melo (POL/BRA) 7:6 (8/6) 6:4
Francisco Cerundolo / Maximo Gonzalez (ARG) Philipp Oswald / Robin Haase (AUT/NED) 5:7 6:3 12/10
Achtelfinale:
Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT) Karen Chatschanow / Andrej Rublew (RUS) 6:3 7:6 (7/1)
Philipp Oswald / Robin Haase (AUT/NED) Lukasz Kubot / Fabrice Martin (POL/FRA) 7:6 (7/4) 7:5