Neymar (BRA) verletzt am Boden
IMAGO/Ulmer/Teamfoto
FIFA WM 2022

Gruppenphase für Neymar vorbei

Brasiliens am Knöchel verletzter Star Neymar muss laut Medienberichten für die beiden ausstehenden Gruppenspiele der „Selecao“ bei der Fußball-WM in Katar passen. Teamarzt Rodrigo Lasmar gab am Freitag bekannt, dass der Stürmer an einer Bänderverletzung laboriert, wie eine MRT-Untersuchung ergeben hätte.

Brasilien trifft nach dem 2:0 gegen Serbien am Montag auf die Schweiz, danach wartet noch als letzter Gruppengegner Kamerun. Neymar hatte sich gegen die Serben in der zweiten Halbzeit verletzt, anschließend war sein Knöchel stark geschwollen. „Heute ist einer der schwierigsten Momente in meiner Karriere“, schrieb Neymar am Freitagabend auf Instagram, „und das schon wieder bei einer WM.“ Es tue ihm weh, „aber ich bin mir sicher, dass ich die Chance haben werde zurückzukehren“.

Auch Rechtsverteidiger Danilo muss aufgrund einer Bänderblessur im Knöchel pausieren und soll wie Neymar frühestens für das Achtelfinale fit werden. Beide Spieler sollen in den nächsten Tagen nun per Physiotherapie behandelt werden. „Sie werden das nächste Spiel ganz sicher verpassen. Wir müssen vorsichtig sein. Sie werden behandelt, um sie wieder in Form zu bringen, damit sie bei der WM wieder spielen“, sagte Lasmar.

Neymar fällt für restliche Gruppenphase aus

Der Superstar der Brasilianer erlitt beim 2:0-Sieg über Serbien am Donnerstag eine Bänderverletzung im Knöchel.

„Er wird diese WM fortsetzen“

Die Situation erinnert ein wenig an das Geschehen bei der WM 2014 in Brasilien, als Neymar als damaliger Jungstar durch eine Rückenverletzung außer Gefecht gesetzt wurde. In Brasilien geht auch nun die Furcht eines bevorstehenden WM-Aus des Superstars um. „Wir sind zuversichtlich, dass er bei dieser WM weiterspielen kann. Er wird diese WM fortsetzen“, kündigte Teamchef Tite nach der Partie gegen Serbien an.

Dass Doppeltorschütze Richarlison gegen die Serben ein Zaubertor gelungen war, geriet durch die Verletzung seines Teamkollegen fast schon wieder in den Hintergrund. Nach einer Vorlage von Vinicius Junior hatte sich der Stürmer der Tottenham Hotspur den Ball im Strafraum selbst vorgelegt und ihn anschließend sehenswert per Seitfallzieher ins Netz befördert.

Richarlison (BRA) erzielt das 2:0
APA/AFP/Giuseppe Cacace
Richarlison bescherte Brasilien einen Traumstart in die WM

Die Galavorstellung von Richarlison, der zuvor schon aus kurzer Distanz den ersten Treffer besorgt hatte, verzückte die 88.103 Zuschauerinnen und Zuschauer im Lusail Stadium. „Das ist schon verrückt, das träumst du als Kind, an so einer Stelle so ein Tor zu machen“, sagte der 25-Jährige. „Wie unser Professor Tite schon sagte: ‚Ich rieche Tore‘.“

Match gegen Serbien in zweiter Halbzeit entschieden

Man habe es geschafft, „in der zweiten Halbzeit den Spieß umzudrehen und das Spiel zu entscheiden. Ich hatte Schiss, gar nicht hierherzukommen“, erzählte der zuvor lange verletzte Matchwinner. „Richarlison ist ein genialer Stürmer, ein super Spieler. Aber nicht er alleine ist wichtig, alle sind wichtig“, betonte Casemiro.

Serbien beschränkte sich auf das, was Serbien besonders gut kann: unangenehm sein. Die „Selecao“ dominierte das Spiel, aber geschenkt bekam sie nichts. Offensiv kaum vorhanden, legte das Team von Trainer Dragan Stojkovic im Spiel gegen den Ball alles rein. Sie zerrten, zogen, grätschten und kämpften – mittendrin Salzburg-Kicker Strahinja Pavlovic, der durchspielte. Erst nach über einer Stunde wurde das serbische Bollwerk geknackt.

Serbien mit Verletzungsproblemen

„Brasilien ist das Topteam dieser WM. Da gibt es keinen Zweifel“, sagte Stojkovic nach der Partie. Der 57-Jährige erklärte die mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive mit den Verletzungsproblemen in seiner Elf. „Bei uns sind drei Schlüsselspieler verletzt: Filip Kostic, Stefan Mitrovic, dazu ist Dusan Vlahovic nicht bei 100 Prozent. Das ist zu viel für uns. Wir sind nicht Brasilien. Wir sind ein kleines Land“, sagte der frühere Starspieler von Roter Stern Belgrad und Olympique Marseille.

Stojkovic räumte „den verdienten Sieg“ der Brasilianer umstandslos ein. „Es ist keine Schande, gegen Brasilien zu verlieren.“ Richarlisons Gedanken waren indes logischerweise ganz andere. „Es ist eine wunderbare Nacht, ein schöner Sieg und jetzt haben wir noch sechs Spiele, um unser Ziel zu erreichen.“