Die österreichische Skifahrerin Katharina Truppe
GEPA/Greg M. Cooper
Ski Alpin

Truppe bei kuriosem Slalom auf Podest

Katharina Truppe hat für den ersten Podestplatz der österreichischen Ski-Damen in der jungen Weltcup-Saison gesorgt. Die Kärntnerin beendete den Slalom in Killington nach kuriosem Rennverlauf als Dritte mit 0,22 Sekunden Rückstand auf Wendy Holdener (SUI) und Anna Swenn-Larsson (SWE), die ex aequo ihren jeweils ersten Weltcup-Sieg feierten.

Die Halbzeitführende Mikaela Shiffrin (USA), Siegerin der ersten beiden Slaloms in Levi und fünffache Killington-Gewinnerin, rutschte auf der – ob der hohen Temperaturen – ramponierten Piste im Finale auf den fünften Platz (+0,59) zurück.

Der Pechvogel aus österreichischer Sicht war Katharina Liensberger, die als Dritte nach Lauf eins nur 0,22 Sekunden hinter Shiffrin lag, im Finale nach wenigen Fahrsekunden aber ausschied, während sich die Halbeitzweite Holdener und Swenn-Larsson (Halbzeitfünfte) zum Premierensieg aufschwangen.

Glückliche Siegerinnen

Für Holdener war es nach 15 zweiten und 15 dritten Plätzen im Slalom der erste Sieg. Swenn-Larsson hatte davor vier zweite und vier dritte Weltcup-Plätze erreicht. Mit dem Premierensieg ausgerechnet in Shiffrins Heimat hätten beide wohl nicht gerechnet. „Ich hätte nicht gedacht, dass es reicht. Es war ein harter zweiter Durchgang. Es ist ein Traum, für den ich lange gekämpft habe. Wendy war schon viel öfter knapp dran als ich“, sagte Swenn-Larsson.

1. Wendy Holdener (SUI)
1. Anna Swenn-Larsson (SWE)
3. Katharina Truppe (AUT)

Holdener konnte ihr Glück kaum fassen. „Das war ein sehr spannendes Rennen. Acht Jahre habe ich gebraucht. Dass ich den Sieg teilen muss, ist überhaupt nicht schlimm. Es ist eine coole Geschichte“, sagte die 29-Jährige, die in St. Moritz 2017 und Aare 2019 WM-Gold in der Kombi erobert hatte.

Truppe „einfach nur happy“

Mit ihnen strahlte im Ziel Truppe, die über Platz 15 in dieser Saison davor nicht hinausgekommen war. Als Halbzeitachte reichte die siebentbeste Laufzeit diesmal für das Podest. „Der zweite Durchgang war eine Rauferei. Man hatte keine Bodensicht und konnte die Spuren nicht sehen. Ich bin einfach nur happy, dass es sich ausgegangen ist“, so die Kärntnerin im ORF-TV-Interview. „Ich muss meiner Familie Danke sagen, sie hat mich immer aufgebaut. Ich bin der beste Beweis, dass es nach zwei harten Rennen schnell bergauf gehen kann.“

Liensberger riskierte zu viel, ein Fehler auf der spurigen Piste beendete den Traum vom Podest oder gar dem Sieg. „Ich wollte einfach alles geben und ans Limit gehen. Dann ist der Fehler passiert. Das gehört zum Sport, aber natürlich hoffe ich, dass es das nächste Mal anders ist“, sagte sie. „Aber mit Kathi haben wir einen tollen Erfolg. Man freut sich auch mit den Teamkolleginnen mit.“

Gritsch mit Riesensprung

Auf ein kurioses Rennen schaute auch Franziska Gritsch zurück. Die Tirolerin, mit 2,52 Sekunden Rückstand als 30. ins Finale gerutscht, nützte die vorteilhafte Nummer eins in Lauf zwei mit einer fehlerlosen Fahrt zu einem gewaltigen Sprung nach vorne. Als Achte mit 0,73 Sekunden Rückstand freute sich die 25-jährige nach Laufbestzeit wie Truppe über ihr bestes Saisonergebnis.

„Das ist sehr wertvoll, diese Platzierung nehme ich gerne mit. Diesen Schwung möchte ich mitnehmen. Vor allem ist es eine Bestätigung für mich, dass es richtig ist, was ich mache“, sagte Gritsch. Weltcup-Punkte gab es noch für Chiara Mair, die in der Entscheidung von Platz 20 auf 21 zurückfiel.

Nina Astner hatte wie davor zweimal in Levi die Qualifikation verpasst, die 22-Jährige beendete den ersten Lauf als 45. (10,52). Zum Zuschauen im Finale war weiters Katharina Huber verdammt, sie wurde von einer Welle ausgehoben und schied ebenso aus wie Marie-Theres Sporer und Magdalena Egger. Nächste Station im Damen-Weltcup ist Lake Louise, wo am nächsten Wochenende zwei Abfahrten und ein Super-G auf dem Programm stehen.