Aleksander Aamodt Kilde (NOR)
GEPA/Matic Klansek
Ski alpin

Kilde in Beaver Creek das Maß der Dinge

Aleksander Aamodt Kilde bleibt im alpinen Speed-Weltcup das Maß der Dinge. Der Norweger gewann in Beaver Creak nach der Abfahrt am Sonntag auch den Super-G und feierte damit seinen dritten Saisonsieg. Platz zwei mit 0,20 Sekunden Rückstand ging an den Schweizer Marco Odermatt, Dritter wurde der Franzose Alexis Pinturault (+0,30). Als bester Österreicher schwang Raphael Haaser auf Platz sechs ab. Der 25-Jährige verlor 0,74 Sekunden auf Kilde.

Der Norweger meisterte die Schlüsselpassagen auf dem zunächst technisch anspruchsvollen und später herausfordernden Hochgeschwindigkeitskurs ohne offensichtliche Fehler und besser als die Konkurrenz, die sich die Zähne ausbiss. Selbst Weltcup-Gesamtsieger Odermatt, der sich wie in der Abfahrt am Samstag Kilde um wenige Hundertstelsekunden geschlagen geben musste.

Mit seinem dritten Saisonsieg, dem insgesamt 16. seiner Karriere und dem achten im Super-G rückte er Odermatt im Gesamtweltcup auf 20 Punkte nahe. „Die Wellen kamen schnell, weil die Sicht teilweise schlecht war. Mir ist die Fahrt ganz gut gelungen. Das Duell gegen Odermatt ist cool, immer wenn er ins Ziel kommt, weiß ich, dass er schnell ist. Also muss ich immer Gas geben“, sagte Kilde.

Kilde gewinnt auch Super-G

Nach dem Abfahrtssieg am Samstag gewinnt der Norweger Aleksander Aamodt Kilde am Sonntag in Beaver Creek auch den Super-G vor dem Schweizer Marco Odermatt. Bester Österreicher wird Raphael Haaser als Fünfter.

Odermatt gab sich als fairer Zweiter. „Das ist das Schöne am Skisport. Jeder kann die Zeit auslösen, und der Schnellere gewinnt. Da gibt es keine Diskussionen über Schiedsrichter“, sagte der Schweizer. „Ich hätte ein bisschen mutiger sein können. Aber man merkt mittlerweile schon die dreieinhalb Wochen, die wir unterwegs sind, ich habe mich am Start nicht ganz sicher gefühlt – und dann verliert man die entscheidenden Hundertstel.“

1. Aleksander A. Kilde (NOR)
2. Marco Odermatt (SUI)
3. Alexis Pinturault (FRA)

Enttäuschte ÖSV-Hoffnungen

Die Österreicher gaben sich nach dem knapp verpassten Podest in der Abfahrt im Super-G freilich motiviert, das Podest blieb aber außer Reichweite. Haaser, mit Nummer acht der erste von neun Österreichern im Rennen, vergab nach Zwischenbestzeit den Sprung auf das Podest durch zwei Fehler im unteren Abschnitt. Kopfschüttelnd drehte er im Ziel ab. 44 Hundertstel blieb er hinter Pinturault und Platz drei.

Matthias Mayer verlor schon oben fast eine Sekunde – das war nicht mehr aufzuholen, selbst für den Olympiasieger nicht. Im Ziel schwang er als Zehnter (1,03) unmittelbar hinter Weltmeister Vincent Kriechmayr ab, der als zweitbester ÖSV-Läufer Neunter (0,81) wurde und weiter auf sein erstes Saisonpodest wartet. Mit 1,74 Sekunden Rückstand reihte sich Stefan Babinsky auf dem 17. Platz ein. Kombi-Weltmeister Marco Schwarz verlor beim erst zweiten Super-G-Einsatz seiner Karriere neun Hundertstel mehr.

„So geht es nicht“

Kriechmayr hatte den Super-G in Beaver Creek 2017 gewonnen, im Jahr darauf war Max Franz (verletzt) als bisher letzter Österreicher in diesem Super-G erfolgreich. „Der Mittelteil war ganz okay, oben ein sinnloser Fehler, unten zu weit aus der Richtung gefahren – so geht es nicht“, sagte ein verärgerter Kriechmayr, Speed-Doppelweltmeister von Cortina. „Viel kann ich nicht von diesem Wochenende mitnehmen, es war wieder sehr lehrreich. Ich muss mich noch ordentlich steigern.“

Haaser haderte mit seinen Fehlern. „War eine gute Fahrt oben, ich weiß, dass ich dabei bin und schnell sein kann. Jetzt muss ich schauen, dass so einen Lauf ohne Fehler ins Ziel bringe“, sagte der Tiroler, der in Bormio als Super-G-Zweiter im Vorjahr sein erstes Weltcup-Podest geholt hatte.

Nicht glücklich mit seinem Lauf war auch Mayer. In der Abfahrt war er als Vierter um 0,01 Sekunden an Platz drei vorbeigefahren. Im Super-G war es mehr. „Es ist gar nicht nach Wunsch gelaufen, ich habe die Ski im oberen Teil nicht auf Zug gebracht, obwohl ich mich voll reingehaut habe. Der Rückstand ist zu groß. Damit kann ich nicht zufrieden sein“, sagte der Kärntner. Am nächsten Wochenende sind die Techniker in Val d’Isere bei Slalom und Riesentorlauf im Einsatz.