Ski alpin

Feller rast auch auf Slalom-Stockerl

Manuel Feller hat beim Weltcup-Wochenende in Val d’Isere einen weiteren Stockerlplatz nachgelegt. Der 30-jährige Tiroler musste sich am Sonntag wie am Vortag im Riesentorlauf lediglich einem Fahrer geschlagen geben und landete beim verspäteten Saisonauftakt der Slalom-Artisten auf dem zweiten Platz. In einer eigenen Liga fuhr Norwegens Jungstar Lucas Braathen, der mit 0,84 Sekunden Vorsprung seinen dritten Weltcup-Sieg feierte.

Wie im ersten Durchgang fuhr Feller nach starkem Beginn im Mittelteil mit angezogener Handbremse und verlor etwas Zeit, ließ den Ski im Finish aber voll laufen. Mit bester Laufzeit im Schlussabschnitt sicherte er sich aber souverän den Stockerlplatz. Dritter wurde der Schweizer Loic Meillard (+0,98).

„Der zweite Lauf war sehr solide, aber nicht am Limit“, sagte der Tiroler im ORF-Interview. „Ich wollte auf diesem extrem schwierigen Hang auch einmal runterkommen.“ Schön langsam schließe er aber Freundschaft mit dem Hügel. „Zweimal Zweiter, das kann sich sehen lassen. Eine coole Sache, darauf kann man definitiv aufbauen“, sagte der 30-Jährige.

„Was für ein verrücktes Rennen“

Mit seinem zweiten Lauf nicht zufrieden sein konnte Halbzeitleader Henrik Kristoffersen, der auf dem von Norwegens Trainer Ola Masdal gesetzten Kurs nach einigen Fehlern noch auf den sechsten Rang zurückfiel. Überglücklich war währenddessen Braathen.

Braathen nicht zu schlagen

Im ersten Männer-Slalom des Skiweltcup-Winters holte sich Lucas Braathen den Sieg. Der Norweger verwies in Val d’Isere Manuel Feller um 0,84 Sekunden auf den zweiten Platz.

„Was für ein verrücktes Rennen“, sagte der 22-Jährige. „Die Face de Bellevarde ist sowieso immer eine ziemliche Herausforderung. Die Gefühle beim Überqueren der Ziellinie sind unbeschreiblich.“ Dabei habe er wegen des Jetlags nicht so gut schlafen und nicht trainieren können. Das Gefühl sei dann aber ein gutes gewesen.

Schwarz nur mit dem zweiten Lauf zufrieden

Zweitbester Österreicher wurde Marco Schwarz, der nach einer nicht perfekten Fahrt noch zwei Plätze einbüßte und Neunter wurde. Der 27-jährige Kärntner, der am Vortag im RTL einen achten Platz herausgefahren hatte, war aber dennoch glücklich.

„Es war ein solides Wochenende. Ich kann mit zweimal Top Ten nicht unzufrieden sein, will aber natürlich mehr“, sagte Schwarz im ORF-Interview. „Im ersten habe ich es ins Ziel hinein wieder komplett verkackt. Aber das war jetzt eine richtige gute Fahrt. Besonders bei solchen Verhältnissen wie da tue ich mir noch brutal schwer. Da muss ich mich so drübertrauen, dass ich da Gas gebe.“

Südtiroler Kastlunger auf Überholspur

Im Gegensatz zum ersten Durchgang, der aufgrund von technischen Problemen nach einem Stromausfall in Val d’Isere erst mit rund 20 Minuten Verspätung beginnen konnte, wurden die Fahrer beim ersten Saisonslalom in der Entscheidung auf keine Geduldsprobe mehr gestellt. Als erster von vier Österreichern, die sich für den zweiten Durchgang qualifiziert hatten, griff Fabio Gstrein als Halbzeit-18. in das Geschehen ein, biss sich aber ebenso wie viele andere Fahrer die Zähne an der vorgelegten Zeit von Tobias Kastlunger aus.

1. Lucas Braathen(NOR)
2. Manuel Feller (AUT)
3. Loic Meillard (SUI)

Der 23-jährige Südtiroler hatte sich mit der hohen Startnummer 67 als 26. für den zweiten Durchgang qualifiziert, legte dort einen famosen Lauf hin und holte mit der zweitbesten Zeit in der Entscheidung als sensationeller Zehnter erstmals in seiner Karriere Weltcup-Punkte. Gstrein fiel zwar hinter Kastlunger zurück, machte aber ebenfalls sechs Plätze gut und wurde Zwölfter. „Der zweite Lauf war um einiges besser als der erste“, sagte der 25-Jährige im ORF-Interview. „Das war jetzt eine gute Fahrt. Mir ist es gelungen, gut zu fahren und mich zu überwinden.“

Pertl feiert gelungenes Comeback

Trotz eines Rückfalls feierte Slalom-Vizeweltmeister Adrian Pertl ein durchaus gelungenes Comeback. Der Kärntner, der 2021 im Riesentorlauf von Val d’Isere einen Riss des vorderen Kreuzbandes und eine Meniskusverletzung im rechten Knie erlitten hatte, landete bei der Rückkehr an den Ort des Unglücks nach Halbzeitrang 18 auf dem 25. Platz. „Der erste Durchgang war ganz okay, da kann ich halbwegs zufrieden sein“, sagte Pertl im ORF-Interview. „Ich zweiten habe ich leider nicht mehr so hineingefunden. Es ist natürlich schade, dass nicht mehr herausgeschaut hat.“

Nicht so gut gelaufen war es unterdessen für Michael Matt, der den zweiten Durchgang als 34. mit 2,35 Sekunden Rückstand ebenso verpasste wie Simon Rueland, der die Qualifikation für die Top 30 als 31. allerdings nur knapp um 13 Hundertstelsekunden verpasste. Nicht mehr dabei war auch Dominik Raschner (42./+2,87). Zuschauen musste neben dem Franzosen Clement Noel u. a. auch Johannes Strolz. Der Kombinationsolympiasieger und Silbermedaillengewinner von Peking fädelte ebenso wie der französische Olympiasieger und Vorjahressieger im ersten Durchgang ein.