Ski alpin

Yule feiert dritten Sieg in Madonna

Daniel Yule hat am Donnerstagabend den zweiten Slalom der Saison gewonnen. Der Schweizer setzte sich in Madonna di Campiglio 0,08 Sekunden vor dem Norweger Henrik Kristoffersen und 0,18 Sekunden vor dem Deutschen Linus Straßer durch. Für Yule war es der sechste Weltcup-Sieg, der dritte in Madonna. Manuel Feller (+0,53 Sek.) wurde als bester Österreicher Fünfter, insgesamt kamen vier ÖSV-Läufer in die Top Ten.

Lucas Braathen, der den ersten Slalom in Val d’Isere überlegen mit 0,84 Sekunden Vorsprung auf Feller gewonnen hatte, fiel als Führender nach dem ersten Durchgang auf Rang fünf zurück. Der 30-jährige Feller egalisierte sein zweitbestes Madonna-Ergebnis von 2017, als er ebenfalls Fünfter wurde. 2020 hatte der Tiroler als Vierter das Podest nur um eine Hundertstelsekunde verpasst.

„Im ersten Lauf habe ich mir meinen Ski mit einem Stein oder sowas zerstört. Ich musste dann die Ski wechseln“, sagte Feller nach der Entscheidung im ORF-Interview. „Ich habe gemerkt, dass der zweite Lauf ein guter war und ich hatte gehofft, dass es weiter nach vorne geht. Aber ein zweiter und fünfter Platz in den ersten Rennen sind auch okay.“

Feller bester Österreicher

Manuel Feller verbesserte sich vom achten auf den fünften Platz.

Tolle Aufholjagd von Schwarz

Marco Schwarz verbesserte sich in der Entscheidung mit viertbester Laufzeit vom 17. auf den sechsten Platz (+0,79 Sek.). Fabio Gstrein, Sechster nach dem ersten Durchgang, verlor zwei Ränge und belegte den achten Platz (+1,08 Sek.). Adrian Pertl wurde in der Endabrechnung Neunter (+1,11 Sek.), der 26-jährige Kärntner machte einen Platz gut. Michael Matt fiel hingegen von Rang zwölf auf Platz 17 (+1,65 Sek.) zurück. Johannes Strolz musste einen bitteren Ausfall hinnehmen.

1. Daniel Yule (SUI)
2. Henrik Kristoffersen (NOR)
3. Linus Straßer (GER)

„Es war besser als im ersten Durchgang. Ich habe wieder attackiert, aber unten habe ich die letzten drei Tore einiges liegen gelassen“, gab sich Schwarz trotz der Aufholjagd selbstkritisch. Der 27-jährige Kärntner hatte auch eine Schrecksekunde zu überstehen. Bei einem Linksschwung wurde eine Stange aus der Verankerung gerissen und nach vorne geschleudert, das habe ihn schon sehr irritiert. „Aber ich habe versucht, Gas zu geben. Ich glaube, es war eine solide Fahrt.“

Strolz rutscht auf Stange aus

Auch bei Strolz hatte sich eine Stange aus der Verankerung gelöst und war in der Fahrlinie des 30-Jährigen den Hang hinuntergerutscht. Ein paar Tore später kreuzten sich ihre Wege, Strolz fuhr über die Stange und rutschte weg – ein unverschuldeter Ausfall des Vorarlbergers.

FIS-Rennsportdirektor Markus Waldner erklärte später das Malheur mit den Stangen. „Das sind brandneue Stangen. Bei elf Stangen sind die Schrauben im Gelenk gebrochen. Das ist ein Materialfehler. Aber das Reglement sagt, dass es keinen Re-Run gibt. Da hatte Strolz echt Pech, dass ihm die Stange unter die Ski gekommen ist. Das tut mir leid für ihn. Das ist höhere Gewalt“, meinte Waldner.

Bitterer Ausfall von Strolz

Johannes Strolz musste einen bitteren Ausfall hinnehmen.

Matt hatte bereits im oberen Teil einen Schnitzer und konnte einen Ausfall knapp verhindern: „Natürlich bricht es den Rhythmus, aber ich glaube, der Mittelteil war okay. Im Steilen habe ich noch nicht das richtige Selbstvertrauen, aber es war eine Fahrt, auf die man aufbauen kann“, meinte der 29-jährige Vorarlberger. Für Dominik Raschner und Simon Rueland war das Rennen bereits im ersten Lauf zu Ende. Raschner fädelte nach nur 10,5 Sekunden Laufzeit bei der ersten Zwischenzeit ein und musste enttäuscht abschwingen. Auch Rueland fiel aus.

„Ich habe wahnsinnig Spaß“

„Ich finde, das ist ein wirklich sehr schöner Slalom-Hang hier“, freute sich Yule nach seinem dritten Sieg in Madonna nach 2018 und 2020. „Ich habe wahnsinnig Spaß, hier skizufahren. Ich fahre mehr mit meinem Herzen Ski als mit meiner Technik. Und wenn so viele Zuschauer sind, beflügelt mich das“, erklärte der Schweizer. Der zweitplatzierte Kristoffersen hatte eigenen Angaben zufolge einen perfekten zweiten Lauf: „Ich dachte, es reicht. Chapeau für Yule, er war noch schneller. Aber die Form kommt bei mir“, sagte der Norweger.

Für den zur Halbzeit führenden Braathen war es „ein schwieriger zweiter Durchgang“. Der Start sei noch okay gewesen, doch danach fuhr er „zu konservativ. Das geht nicht auf dem Weltklasseniveau. So ist das Leben, das ist Racing. Aber allen Respekt an die ersten drei“, meinte der 22-Jährige.