Beat Feuz bei Pressekonferenz
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Ski alpin

Feuz: „Körper spielt nicht mehr mit“

Skirennläufer Beat Feuz hat am Montag auf einer Pressekonferenz zu seinem bevorstehenden Rücktritt nach den Kitzbühel-Abfahrten im Jänner Stellung genommen. „Irgendwann ist einfach genug“, sagte der Schweizer in Bormio. „Der Körper hat gesagt, es ist vorbei“, sagte Feuz und erklärte, dass die physischen Voraussetzungen nicht mehr gegeben seien.

„Es braucht so viel Zeit, den Körper in Form zu bringen. Ich müsste sehr viel Zeit investieren, und das bin ich schlichtweg nicht gewillt.“ Außerdem seien andere Sachen in seinem Leben für ihn wichtiger geworden, betonte Feuz. Der 35-Jährige aus dem Emmental ist mit der österreichischen Ex-Athletin Katrin Triendl liiert, mit der Tirolerin hat er zwei kleine Töchter.

Es sei „kein Entscheid von heute auf morgen“ gewesen, sagte Feuz, der Gedanke sei bei ihm schon seit Jahren herumgeschwirrt. „In Lake Louise am Abfahrtstag auf der Besichtigung habe ich feststellen müssen, das ist nicht mehr das, was ich will. Da habe ich der Katrin am Telefon gesagt, ich hör auf, wie sie angerufen hat.“

Bormio-Training: Beat Feuz im Fokus

Der Italiener Christof Innerhofer dominierte das Training für die Abfahrt in Bormio. Bester Österreicher war Matthias Mayer als Vierter. Besonders im Fokus stand aber Beat Feuz, der erstmals über seinen baldigen Rücktritt sprach.

Letztes Rennen in Kitzbühel

Am 21. Jänner wird Feuz in Kitzbühel das letzte Rennen seiner Karriere als Rennfahrer bestreiten. „Ich habe immer gesagt, dass die großen Rennen für mich die Klassiker sind – Wengen, Kitz. Ich will konkurrenzfähig noch einmal in Wengen und in Kitz am Start stehen“, sagt er am Montag.

Beat Feuz mit Goldmedallie, Peking
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Mit Olympiagold in Peking krönte Feuz dieses Jahr seine Karriere

Und er wolle das noch einmal genießen, dort jeweils das letzte Mal am Start zu stehen. Triendl stünde voll hinter seiner Entscheidung: „Sie hat mich darin von der ersten Sekunde an unterstützt.“ Seine Familie komme bei ihm auch an erster Stelle, die habe höchste Priorität.

Druck fällt weg

Ab sofort fahre er ohne Druck, da jeder sein Rücktrittsdatum wisse. Freilich möchte er „möglichst gesund und möglichst erfolgreich“ aufhören. Einen Zukunftsplan habe er zwar, meinte Feuz, aber nicht konkret. „Es werden sicher Sachen sein, die spannend sind. Aktuell bin ich ja noch Rennfahrer. Außerdem bin ich privilegiert genug, dass ich dann auch mal drei Monate Ferien machen kann.“

Der Eidgenosse hat in seiner Laufbahn insgesamt 16 Weltcup-Siege gefeiert, 13 in der Abfahrt und drei im Super-G, die kleine Kristallkugel in der Abfahrt gewann Feuz insgesamt viermal. Bei der Heim-WM in St. Moritz 2017 krönte er sich in der schnellsten Disziplin zum Weltmeister. Bei den Winterspielen in Peking holte er Anfang dieses Jahr auch Olympiagold.