Ski alpin

Shiffrin gelingt Semmering-Hattrick

Mikaela Shiffrin ist nach 2016 zum zweiten Mal der Siegeshattrick auf dem Semmering gelungen. Die US-Amerikanerin gewann nach ihren beiden Erfolgen im Riesentorlauf auch den Flutlichtslalom am Donnerstag. Die 27-Jährige setzte sich vor ihrer Landsfrau Paula Moltzan (+0,29 Sek.) und der Deutschen Lena Dürr (+0,34) durch. Die Österreicherinnen verpassten hingegen die Top Ten.

Shiffrin, die bereits zur Halbzeit in Führung lag, feierte mit ihrem Triumph ein doppeltes Jubiläum: Es war ihr 50. Sieg im Slalom und der insgesamt 80. Erfolg auf der Weltcup-Bühne. Angesprochen auf ihre beiden Jubiläen meinte eine überwältigte Shiffrin im ORF-TV-Interview: „Ehrlich gesagt kann ich dazu gar nichts sagen.“ Für Shiffrin war es das erste Mal in einem Slalom, dass eine Teamkollegin neben ihr auf dem Siegespodest stand. „Die USA auf den Plätzen eins und zwei im Slalom, das ist unglaublich. Es kann nicht besser werden“, so die 27-Jährige.

Mit ihrem Sieg baute die US-Amerikanerin auch ihren Vorsprung im Gesamtweltcup weiter aus, sie führt mit 875 Punkten vor der Slowakin Petra Vlhova (506), die sich im Semmering-Slalom mit dem vierten Rang zufriedengeben musste.

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Paula Moltzan (USA)
3. Lena Dürr (GER)

Moltzan erstmals auf dem Slalom-Podest

Die zweitplatzierte Moltzan stand erstmals in ihrer Karriere auf dem Podest im Slalom, zuvor schaffte sie es nur 2020 im Parallelrennen in Lech/Zürs als Zweite aufs Stockerl. Dementsprechend groß war ihre Freude: „Ich ringe nach Worten. Ich könnte nicht stolzer auf mich sein. Ich war ein wenig nervös, aber ich wusste, dass ich es schaffen kann. Es sind viele kleine Schritte zu diesem Erfolg. Hoffentlich kann ich so weitermachen. Wir haben ein tolles Team“, meinte sie im ORF-TV-Interview.

Freuen durfte sich auch Dürr. Nach vielen vierten Plätzen schob sich die Deutsche dieses Mal noch vom vierten Rang auf den dritten vor. „Ich war im zweiten Durchgang endlich mal am Limit. Das ist gut zu wissen für die nächsten Slaloms. Ich bin entsprechend glücklich“, erklärte Dürr.

„Es will einfach nicht klappen“

Die Österreicherinnen verpassten hingegen eine Spitzenplatzierung. Katharina Truppe war als 13. beste ÖSV-Läuferin. Die 26-Jährige, die zur Halbzeit noch Neunte war, patzte in der Zielhangeinfahrt schwer und vergab dadurch einen möglichen Top-Ten-Platz.

Truppe beste Österreicherin

Die Kärntnerin konnte ihre Ausgangslage nicht nutzen und rutschte mit einem Fehler im zweiten Durchgang aus den Top Ten, trotzdem war Truppe am Ende beste Österreicherin im Klassement.

„Es will einfach nicht klappen. Es ist gerade bisschen schwer, wenn der Kopf nicht ganz mitspielt. Es gibt noch ein paar Trainingstage, und dann geht es Rennen auf Rennen. Jetzt heißt es, im neuen Jahr den Schwung neu aufbauen“, sagte Truppe anschließend.

Gritsch gelingt Aufholjagd

Unmittelbar hinter Truppe landete Franziska Gritsch. Die Tirolerin verbesserte sich mit Laufbestzeit von Rang 23 noch auf Platz 14. „Diese Fahrt hat für mich einen großen Stellenwert. Es ist mühsam, die letzten Tage waren nahezu frustrierend. Im Training geht es leicht von der Hand, im Rennen will es nicht ganz klappen. Deshalb war die Fahrt richtig befreiend. Ich habe den ganzen Frust vom ersten Durchgang reingelegt“, sagte Gritsch nach ihrer Aufholjagd im ORF-TV-Interview und war sichtlich erleichtert.

Gritsch gelingt furiose Fahrt

Die Tirolerin drehte im zweiten Durchgang mit früher Nummer auf und knallte eine furiose Bestzeit in den Schnee.

Katharina Huber, die zur Halbzeit auf dem 20. Rang lag, fiel nach einem fehlerbehafteten Lauf auf den 23. Platz zurück. Lisa Hörhager überraschte im ersten Durchgang mit Startnummer 55 und qualifizierte sich als 25. für den finalen Lauf. Die 21-Jährige kehrte nach längerer Verletzungspause zurück und sammelte im zweiten Weltcup-Einsatz als 27. erstmals in ihrer Karriere Weltcup-Punkte.

Enttäuschende Heimrennen für Liensberger

Für Katharina Liensberger endeten die Heimrennen mit einer weiteren Enttäuschung. Die Weltmeisterin von 2021 qualifizierte sich nicht für den zweiten Durchgang. Die Vorarlbergerin kam im ersten Lauf bereits nach wenigen Toren zu Sturz, stieg allerdings zurück und fuhr den Lauf fertig. Mit einem Rückstand von 4,95 Sekunden schaffte sie aber nicht den Sprung in die Top 30. Damit verliefen die Heimrennen für die 25-Jährige alles andere als erhofft, in den beiden Riesentorläufen belegte sie die Ränge 13 und 19.

Liensberger verpatzt Lauf eins

Ein schwerer Fehler kostete Katharina Liensberger viel Zeit. Am Ende war die Qualifikation für den zweiten Durchgang außer Reichweite.

Für Marie-Therese Sporer (41./4,35), Valentina Pfurtscheller (46./4,82) und Sophia Waldauf (50./5,41) war der Slalom ebenfalls nach dem ersten Durchgang vorbei. Chiara Mair schied im ersten Lauf aus.

Damit blieben die Österreicherinnen bei den Heimrennen auf dem Semmering hinter den Erwartungen zurück. Der einzige Top-Ten-Platz gelang Ricarda Haaser im zweiten Riesentorlauf am Mittwoch als Achte. Im ersten Riesentorlauf war Katharina Liensberger als 13. beste ÖSV-Läuferin. Für die ÖSV-Damen geht es im neuen Jahr am 4. und 5. Jänner mit dem Slalom-Doppel in Zagreb weiter.