Die Weltcup-Titelverteidigerin kam in diesem Winter noch nicht richtig in Schwung und war meist weit entfernt von ihrem 16. Weltcup-Sieg, mit dem sie mit ÖSV-Rekordhalterin Daniela Iraschko-Stolz gleichziehen würde. Freilich haderte Kramer zuletzt in Villach und vor allem in Ljubno mit der Charakteristik der kleineren Schanzen.
Laut ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer hätten sich die Anlaufprobleme Kramers in Ljubno durch den dortigen steilen Anlauf und den kurzen Radius noch verstärkt: „Im Vorjahr hat sie sich dort auch geplagt, ist aber in Topform gewesen und so Zweite und Dritte geworden.“
Der HS137-Bakken von Sapporo ist hingegen schon viel eher nach dem Geschmack der 21-Jährigen, Kramers dort eingefahrener erster Weltcup-Sieg jährt sich am Mittwoch nächster Woche zum dritten Mal. „Sie freut sich extrem auf Sapporo.“ Zu viel Druck will ihr Rodlauer aber nicht machen, auch wenn es zudem um die Verteidigung der Nationencup-Führung geht: „Vielleicht dauert es bis nach Japan, bis sie wieder zurückkommt. Sie tut sich derzeit einfach ein bisschen schwerer.“
Pinkelnig mit guten Erinnerungen
Ganz anders Pinkelnig, bei der 34-Jährigen läuft es derzeit wie am Schnürchen. Und die beiden japanischen Schanzen liegen der Vorarlbergerin bestens. Vor drei Jahren bei Kramers Premierensieg Dritte, gewann sie tags darauf und in der Folgewoche auch beide Einzel-Konkurrenzen in Zao wie auch im dortigen Team-Bewerb.
Das fünf Springen umfassende Japan-Programm sieht auch diesmal wieder so aus, denn auf dem kleineren Bakken von Zao (HS102) geht es am Samstag nächster Woche zwischen den beiden Einzel-Springen um einen Team-Sieg.
Dichtes Programm macht Freude
Neben Pinkelnig und Kramer starten Chiara Kreuzer, Jacqueline Seifriedsberger und Hannah Wiegele. Rodlauer ist zuversichtlich: „Die Voraussetzungen sind gut. Wir waren schon lange nicht mehr drüben durch die Pandemie, alle freuen sich. Es passt jetzt gut hinein.“
Dem Steirer ist das aktuell dichte Programm viel lieber als die Kalender manch früherer Saison. „Wir müssen froh sein, dass wir so einen Kalender haben, der stressig ist, aber das soll ja sein im Winter. Da gibt es kein Jammern.“