Die Cincinnati Bengals schafften am Sonntag in einem spannenden Duell mit den Baltimore Ravens den Einzug in das Viertelfinale der NFL, die Divisional Round. Der Super-Bowl-Teilnehmer der vergangenen Saison gewann mit 24:17 und darf weiter vom ersten Titel seiner Geschichte träumen. Für die erneut ohne ihren verletzten Stammquarterback Lamar Jackson, der nicht einmal als Zuschauer im Stadion war, spielenden Ravens ist die Saison dagegen beendet.
Die Vorentscheidung brachte eine spektakuläre Abwehraktion der Bengals: Beim Verteidigen der eigenen Endzone schnappte sich Sam Hubbard den freigewordenen Football nach einem Ballverlust von Ravens-Ersatzspielmacher Tyler Huntley und lief 98 Yards in die Endzone der Ravens. „Ich war am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Ich habe nur gehofft, dass ich es in die Endzone schaffe, ich bin echt müde geworden“, sagte Hubbard nach seiner Aktion, die einen NFL-Rekord für den längsten „Fumble-Recovery-Touchdown“ darstellt.
Bills mit Mühe weiter
Die Bills hatten zuvor als Favorit die Hürde Miami Dolphins mit Mühe genommen. Beim 34:31 in Buffalo mussten die Hausherren bis in die finalen Minuten zittern. Die Bills gaben zwischenzeitlich eine 17:0-Führung aus der Hand und gerieten im dritten Viertel mit 20:24 in Rückstand. Quarterback Josh Allen hatte in der fast vier Stunden langen Partie drei Touchdown-Pässe und zwei Interceptions.
Das Team von Damar Hamlin, der die Partie zwei Wochen nach seinem Herzinfarkt auf dem Spielfeld von daheim aus verfolgte, strapazierte die Nerven seiner Fans bis kurz vor Schluss. Dann aber zeigte sich die fehlende Erfahrung bei Dolphins-Quarterback Skylar Thompson, der seine letzte Angriffsserie nicht in Zählbares ummünzen konnte. Am Sonntag (21.00 Uhr MEZ) kommt es in Buffalo 20 Tage nach den dramatischen Szenen zu einer Neuauflage der abgebrochenen Partie zwischen den Bills und den Bengals.
Jones gegen Vikings nicht zu stoppen
Ebenfalls den Aufstieg schafften die New York Giants, die sich in Minneapolis gegen die Minnesota Vikings mit 31:24 durchsetzten. Einen Erfolg in den Play-offs hatte es für das Team zuvor seit 2012 nicht mehr gegeben, als die Giants noch mit Quarterback Eli Manning die Super Bowl gewannen. Als nächste Hürde warten die Philadelphia Eagles.
Quarterback Daniel Jones, der sein erstes Play-off-Spiel bestritt, war beim doch überraschenden Sieg über die Vikings ein wesentlicher Faktor. Er kam auf 379 Yards. 301 davon warf er, unter anderem für zwei Touchdowns, 78 davon lief er selbst. Diese Werte in Kombination waren vor ihm erstaunlicherweise noch keinem Spielmacher im Play-off gelungen. Minnesota hingegen verlor erstmals in dieser Saison ein knappes Spiel, nach dem es im Grunddurchgang elf Partien mit weniger als einem „Score“ Unterschied gewonnen hatte.
Bereits am Samstag hatten die Jacksonville Jaguars gegen die Los Angeles Chargers mit einem 31:30-Comebacksieg nach 0:27-Rückstand kurz vor der Pause für Schlagzeilen gesorgt, während die San Francisco 49ers gegen die Seattle Seahawks nur zur Pause 16:17 zurücklagen und dann in der zweiten Hälfte einen souveränen 41:23-Erfolg herausspielten.
Dallas spielt gegen Brady und die Statistik
Am Montagabend (Ortszeit) folgt mit dem Duell der Tampa Bay Bucaneers gegen die Dallas Cowboys das letzte Spiel des „Super Wild Card Weekends“ in der NFL. Dabei spielen die Cowboys rund um Quarterback Dak Prescott gegen die Statistik. Die Texaner haben nämlich eine negative Bilanz von 0:7 gegen Allzeitgröße Tom Brady.
Der Sieger der Partie trifft nächsten Sonntag (Montag, 0.30 Uhr MEZ) auf San Francisco. Tags zuvor kommt es zum Duell der Kansas City Chiefs mit den Jacksonville Jaguars (22.30 Uhr MEZ) und der New York Giants mit den Philadelphia Eagles (2.15 Uhr Sonntagmorgen MEZ).