Cornelia Hütter, lächelnd
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Ski alpin

Teamwork hilft Hütter zurück auf Stockerl

Mit einem Lächeln, aber weit weg von totaler Euphorie ist Cornelia Hütter als Zweite des Super-G im Zielraum von Cortina d’Ampezzo gestanden. „Ich probiere, mich vom Skifahren nicht mehr stressen zu lassen – positiv wie negativ“, sagte Österreichs erfolgreichste Skirennläuferin in dieser Saison, die ihren dritten Podestplatz 2022/23 einfuhr. Hilfreich beim Comeback auf dem Podium waren auch die Tipps ihrer Teamkolleginnen.

Nur ein Top-Fünf-Ergebnis in den jüngsten sieben Rennen hatte Hütters gelungenen Saisonstart mit zwei Stockerlplätzen langsam in weite Ferne gerückt. Auch nach dem Abfahrtsdoppel in Cortina d’Ampezzo am Freitag und Samstag (17., 12.) hatte wenig auf einen Podestplatz hingedeutet – nun hat sie es erstmals seit Dezember in Lake Louise (Super-G.-2.) geschafft. Davor war sie Dritte in der Abfahrt geworden.

Einen Anteil am Stockerlcomeback schrieb sie ihren Teamkolleginnen Ramona Siebenhofer (14.) und Tamara Tippler (27.) zu. „Die ‚Tami‘ und die Ramona haben raufgefunkt, dass es nicht so schwierig ist, wie wir eigentlich alle bei der Besichtigung gedacht hätten.“ Da wusste die 30-Jährige: „Ich kriege vom Schnee viel zurück und kann den Radius eng halten.“ Die Funksprüche erwiesen sich als enorm hilfreich. Hütter: „Man muss zusammenhalten, auch wenn es nicht so läuft.“

Hütter beendet in Cortina podestlose Zeit

Cornelia Hütter hat zum Abschluss der Rennen von Cortina d’Ampezzo die podestlose Zeit der österreichischen Skiläuferinnen beendet. Die Steirerin raste am Sonntag im Super-G auf den zweiten Platz und holte damit den ersten rot-weiß-roten Stockerlplatz 2023 und den ersten seit Platz drei von Katharina Truppe Ende November in Killington. Hütters viertem Weltcup-Sieg stand nur die Norwegerin Ragnhild Mowinckel im Weg.

Auch Götschl gibt erfolgreich Tipps

Hütter hatte auch zuvor Cortina-Königin Renate Götschl nach deren Erfolgsrezept befragt. „Ich habe ihr gesagt, bitte sag mir irgendwas.“ Was genau die zehnfache Cortina-Siegerin ihrer Nachfolgerin zuflüstert hatte, blieb am Sonntag ein Geheimnis. Es hat sich jedenfalls ausgezahlt, denn nur die Norwegerin Ragnhild Mowinckel war im letzten Speed-Rennen vor der Weltmeisterschaft in Meribel/Courchevel schneller.

„Natürlich tut es gut, am Stockerl zu stehen. Ein paar Fehler waren schon dabei, aber das gehört beim Rennfahren dazu. Man muss den Mut zum Fehlermachen haben, sonst ist man nicht schnell“, so Hütter. Aus dem in der Theorie schnellen ÖSV-Team gelang es am Sonntag neben Hütter nur mit Abstrichen Mirjam Puchner, die Fehlerquote gering zu halten.

Als Achte (+0,64 Sek.) fehlten Puchner „wieder die klassischen drei, vier Zehntel“ für das Stockerl. Dass sich ihre Fahrt schlecht anfühlte, wertete die Salzburgerin im Nachhinein als positives Zeichen. „Ich muss entschlossener sein, mir das mehr zutrauen, das ist Kopfsache. Ich werde probieren, das auch im Training immer auszureizen. Es ist höchste Eisenbahn, dass ich das einmal umsetze.“