Marco Odermatt (Schweiz)
GEPA/Thomas Bachun
Ski alpin

Odermatt in Cortina eine Klasse für sich

Marco Odermatt hat am Samstag in souveräner Manier den ersten von zwei Super-Gs in Cortina d’Ampezzo für sich entschieden. Der Schweizer setzte sich nach seiner Rennpause 0,35 Sekunden vor seinem Weltcup-Rivalen Aleksander Aamodt Kilde (NOR) durch. Den dritten Platz belegte überraschend der Italiener Mattia Casse mit 0,49 Sekunden Rückstand. Als bester Österreicher belegte Stefan Babinsky Platz vier.

0,63 Sekunden fehlten dem Steirer auf Odermatt, 14 Hundertstel auf Platz drei und sein erstes Weltcup-Podest. Als zweitbester Österreicher schwang Weltmeister Vincent Kriechmayr (0,76) unmittelbar hinter Babinsky auf Platz fünf ab. Lukas Feurstein überraschte als Sechster (0,82), Marco Schwarz fuhr auf Platz neun (0,95) und zu seinem nächsten starken Speed-Resultat nach Platz sechs in der Wengen-Abfahrt. Andreas Ploier wurde 13. (1,10), Raphael Haaser 17. (1,37).

Daniel Hemetsberger, mit Nummer vier als erster der acht Österreicher am Start, verfehlte ein Tor und schied nach rund einer Minute Fahrzeit ebenso aus wie Daniel Danklmaier, der nach der dritten Zwischenzeit nach bis dahin starker Fahrt einen Schlag erwischte und das Rennen vorzeitig beendete. Auch Otmar Striedinger und Christoph Krenn kamen nicht in die Wertung.

1. Marco Odermatt (SUI)
2. Aleksander A. Kilde (NOR)
3. Mattia Casse (ITA)

„Es ist im Super-G immer das Thema, wie viel Risiko geht man ein, damit es sich noch ausgeht. Ich mag es prinzipiell, wenn es so wellig ist, dann habe ich nicht so viel Zeit zum Nachdenken“, sagte Babinsky im ORF-Interview. Im Super-G von Bormio hatte der 25-Jährige als Neunter in dieser Saison sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis eingefahren.

„Spezieller Sieg“ für Odermatt

Gegen Odermatt blieben alle und auch Kilde chancenlos. Der 25-jährige Weltcup-Gesamtführende, der sich in der ersten Kitz-Abfahrt eine Knieblessur zugezogen und die zweite Streif-Abfahrt sowie den Riesentorlauf in Schladming in der Folge ausgelassen hatte, zeigte keine Schwächen und schwang ohne ersichtlichen Fehler als Letzter der Topfahrer jubelnd ab.

„Das ist fast der speziellste Sieg für mich. Es ist zwar kein großes Comeback, aber nach ein paar Tagen Pause war das Vertrauen in das Knie weg. Aber das Adrenalin am Start war Gold wert“, sagte Odermatt. „Jetzt werde ich das Knie ein bisschen hochlagern.“

Im fünften Super-G dieser Saison feierte Odermatt damit seinen dritten Sieg und den siebenten in der laufenden Saison insgesamt. Die anderen beiden Super-Gs gingen an Kilde, der in Cortina im unteren Teil Zeit auf den souveränen Schweizer einbüßte und im Spezialweltcup hinter Odermatt und vor Kriechmayr damit Zweiter blieb.

„Solide Fahrt, nicht mehr“

Kriechmayr war es mit dosiertem Risiko angegangen und blieb optisch ohne größeren Fehler. In den Kampf um Platz eins konnte der dreifache Abfahrtssieger in dieser Saison nicht eingreifen. Die nächste Chance gibt es schon am Sonntag (10.15, live in ORF1, Übertragungsbeginn 10.00 Uhr) im zweiten Super-G in Cortina und dem letzten vor der WM in Courchevel.

„Im Mittelteil habe ich zu viel gedriftet. Dabei hatten wir schon besseres Licht als die Fahrer zu Beginn. Die Ausfälle haben mich schon beeinflusst. Bei manchen Passagen wollte ich daher nicht 100 Prozent geben. Es war eine solide Fahrt, aber nicht mehr“, sagte Kriechmayr, der sich in Cortina vor zwei Jahren zum Speed-Doppelweltmeister aufgeschwungen hatte.