Die Spurs erhalten neben Ergänzungsspieler Khem Birch auch einen geschützten Erstrundendraftpick 2024 sowie die Zweitrundenpicks 2023 und 2025 für ihren Center. Toronto hatte Pöltl 2016 im NBA-Draft an neunter Stelle ausgewählt. Cheftrainer Nick Nurse ist ihm gut bekannt, war dieser doch in seinen Anfangsjahren bereits Assistenzcoach bei den Raptors.
„Die letzten Tage waren recht intensiv, es gab einiges an Gerüchten und viele Gespräche mit meinem Agenten und den Spurs“, erklärte Pöltl. „Nach dem ganzen Hin und Her bin ich froh, dass es vorbei ist, ich bin mit der gesamten Situation sehr glücklich. Ich glaube, dass es ein richtig gutes Team sein kann, und hoffe, dass wir die Saison ein bisschen umdrehen können und es zurück in die Play-offs schaffen.“
„Erwarte mir einiges von unserem Team“
Unter Nurse und mit dem damals unter anderem im Tausch für Pöltl verpflichteten Star Kawhi Leonard holte Toronto 2019 den bisher einzigen Meistertitel der Clubgeschichte. Als Zehnter der Eastern Conference kämpfen die Kanadier derzeit noch um den Play-off-Einzug. „Ich erwarte mir einiges von unserem Team. Wir haben grundsätzlich sehr gute Spieler. Die Mannschaft hatte zu Beginn der Saison mit Verletzungen zu kämpfen und tat sich schwer, den Rhythmus zu finden“, betonte Pöltl.
Der Wiener hat sich in Toronto laut eigenen Angaben immer sehr wohlgefühlt. Die Raptors dürften sich daher Hoffnungen machen, dass der Österreicher nach Ende seines im Sommer auslaufenden, für die letzte Saison mit 9,4 Mio. Dollar (8,76 Mio. Euro) dotierten Dreijahresvertrages bei ihnen verlängert, sonst hätten sie nicht dermaßen viele Draft-Rechte für ihn aufgegeben. Pöltl kann seinen Arbeitgeber im Sommer selbst wählen. Als mögliche Größenordnung eines neuen Vertrages brachten US-Medien zuletzt rund 20 Mio. Dollar (18,6 Mio. Euro) jährlich ins Spiel.
Pöltl kehrt zurück
Österreichs NBA-Export Jakob Pöltl wechselt nach viereinhalb Jahren bei den San Antonio Spurs zu den Toronto Raptors.
Abschied von Spurs fällt schwer
Weil die Spurs am Mittwoch (Ortszeit) im Rahmen einer längeren Auswärtstour bei den Raptors antraten, befindet sich Pöltl mit seinem Handgepäck bereits in Toronto. Sein Ex-Team kassierte bei seinem künftigen Arbeitgeber mit 98:112 die zehnte Niederlage in Serie und wird die Play-offs mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verpassen. Pöltl bilanzierte in seinem letzten Spiel für San Antonio mit zwölf Punkten, sieben Rebounds, drei Assists und zwei Steals in 27:49 Minuten auf dem Parkett.
„Der Abschied fällt natürlich schwer. Ich hatte in San Antonio eine sehr schöne Zeit, habe in den viereinhalb Saisonen viele coole Leute kennengelernt und viele Freundschaften geschlossen“, meinte der 27-Jährige. „Es ist schade, so etwas hinter sich zu lassen und auf keinen Fall einfach, aber ich blicke jetzt nach vorne und glaube, dass die Zukunft sehr positiv aussieht. Von dem her bin ich eigentlich ganz glücklich.“
Zeitpunkt für zweites Debüt offen
Pöltl war in 326 Spielen für die Spurs im Einsatz und kam im Schnitt auf 8,8 Punkte, 7,3 Rebounds, 2,1 Assists und 1,4 Blocks. In dieser Saison liegt er in den Top Ten der Liga bei den Rebounds sowie Offensive Rebounds. Für die Spurs geht es am Freitag bei den Detroit Pistons weiter. Die Raptors empfangen ebenfalls in der Nacht auf Samstag (1.30 Uhr MEZ) die Utah Jazz und am Sonntag (21.00 Uhr MEZ) Detroit. Wann Pöltl sein Debüt für seinen alten und neuen Club geben wird, war vorerst offen.