Im ersten Training steuerte Titelverteidiger Verstappen seinen Red Bull in 1:18,790 Minuten über den Kurs in Melbourne und landete gut vier Zehntelsekunden vor Ex-Champion Lewis Hamilton im Mercedes. Hinter dem Briten wurde der Mexikaner Sergio Perez im zweiten Red Bull Dritter. In der zweiten Einheit fuhr Alonso im Aston Martin in 1:18,887 Minuten die Bestzeit vor Charles Leclerc im Ferrari (+0,445) und Verstappen (+0,615). Einsetzender Regen verhinderte danach allerdings noch schnellere Zeiten.
Probleme mit dem GPS-System hatten zunächst dazu geführt, dass das erste Training zwischenzeitlich mehrere Minuten unterbrochen werden musste. Den Teams war es durch die Schwierigkeiten unmöglich, die genaue Fahrzeugposition und die Annäherungsgeschwindigkeiten auf der Strecke zu beobachten. Deswegen wurde aus Sicherheitsgründen die Rote Flagge geschwenkt, bis die Ortung wieder funktionierte.
Zwei Rote Flaggen im ersten Training
Kurz vor dem Ende der Session wurde die erste 60-minütige Einheit vorzeitig abgebrochen, und die Rote Flagge kam ein weiteres Mal zum Einsatz, weil Williams-Neuling Logan Sargeant sein Auto mit technischen Problemen direkt neben der Strecke abstellen musste. Im zweiten Training versuchten die Teams dann hastig schnelle Runden zu drehen, bevor es zu nass wurde. Dabei wäre es zwischen Verstappen und Carlos Sainz im Ferrari fast zu einer Kollision gekommen.
Anschließend wurde der Regen stärker, und die Trockenreifen konnten nicht mehr genutzt werden. Dadurch waren die Zeiten auf dem Kurs im Albert Park insgesamt wenig aussagekräftig. „Die Bedingungen waren heute nicht so toll, wir hatten wenig Grip, und der Asphalt schien rutschig zu sein. Es war auch ziemlich schwierig, die Reifen zu wechseln“, berichtete Verstappen. „Außerdem gab es einige Unterbrechungen durch die Roten Flaggen, sodass wir nie wirklich in einen Rhythmus kamen.“
Wetter in Melbourne als großes Fragezeichen
Der Niederländer sagte, er könne nicht einschätzen, „wie sich das Auto anfühlte, denn wir hatten nie ein Zeitfenster, in dem ich dachte, dass wir mit den Reifen gut zurechtkamen“. Was das Wetter betrifft, muss man im australischen Herbst auf alles gefasst sein. „Wir sind gerüstet für alle Eventualitäten“, sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko auf Servus TV. Das Weltmeisterteam wolle das Auto jedenfalls für das Wochenende stabiler abstimmen, sagte der Steirer: „Vor allem, wenn diese Wetterverhältnisse anhalten sollten, ist ein weniger nervöses Auto, glaube ich, wichtiger.“
Vor dem dritten Saisonlauf am Sonntag, bei dem wieder trockene Bedingungen und Sonnenschein erwartet werden, führt Verstappen, der sich im Training einen Dreher leistete, in der Gesamtwertung mit einem Punkt Vorsprung auf Perez. Beide konnten jeweils einen Grand Prix für sich entscheiden. Dritter ist Alonso. Der 41-jährige Spanier geht von einem trockenen Rennen aus. „Mir wäre das auch lieber, denn wir sind dieses Auto in Bahrain und Dschidda bisher nur im Trockenen gefahren“, sagte er. „Aber wir sollten für alle Bedingungen gewappnet sein.“