Koepka verspielte auf der Schlussrunde eine Zweischlägeführung auf Rahm und beendete das Turnier mit einer 75er-Runde. Der dreimalige Masters-Champion Mickelson kam auf eine 65er-Runde. Nach den US Open 2021 war der Erfolg in Augusta Rahms zweiter Major-Triumph.
Der Wiener Sepp Straka verpatzte seine Schlussrunde auf dem Par-72-Kurs mit einer 78 hingegen völlig und fiel mit insgesamt sieben über Par auf den 46. Platz zurück. Straka leistete sich zum Abschluss sieben Bogeys bei nur einem Birdie. Damit konnte der 29-Jährige seinen 30. Platz bei seinem Masters-Debüt im Vorjahr nicht verbessern.
Rahm triumphiert bei Masters
Der Spanier Jon Rahm hat zum ersten Mal in seiner Karriere das legendäre Masters in Augusta gewonnen. Der 28-jährige Golfer brauchte insgesamt 276 Schläge und blieb damit zwölf unter Par.
„Auf den ersten Löchern hatte ich ein paar schlechte Schwünge. Es war nicht der Sonntag, den ich mir gewünscht habe“, sagte Straka. Das rot-weiß-rote Aushängeschild wird nun beim RBC Heritage in South Carolina abschlagen und dann eine zweiwöchige Pause einlegen.
Wetterbedingte Unterbrechungen
Tiger Woods hatte nach sieben Bahnen der dritten Runde aufgegeben, weil er Schmerzen am Fuß hatte. Zuvor hatte der Superstar zum 23. Mal in Serie in Augusta den Cut geschafft und einen Rekord eingestellt. Wegen der wetterbedingten Unterbrechungen war die übliche Abfolge durcheinandergewirbelt worden. Die dritte Runde beendeten die Profis erst Sonntagfrüh, am Freitag schrammte das Turnier aufgrund von umgestürzten Bäumen an einer Katastrophe vorbei.
Am Ende gab es dann wieder das gewohnte Bild: Der Sieger stand im legendären grünen Jackett für den Sieg beim Masters in Augusta im Blitzlichtgewitter und lächelte. Rahm brauchte insgesamt 276 Schläge zum Sieg, blieb damit zwölf unter Par und ist auch wieder die Nummer eins der Golfwelt. „Wir träumen alle von Dingen wie diesen als Spieler und man versucht, sich das vorzustellen, wie es sein wird und wie es sich anfühlen wird“, berichtete Rahm am Sonntag. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal weinen würde, weil ich ein Golfturnier gewinne, aber ich war sehr nah dran am 18. Loch.“
Rahm ist der nach Seve Ballesteros, Jose Maria Olazabal und Sergio Garcia vierte Spanier, der das Masters gewinnt. „Ich bin sehr stolz auf mich und auf das, was ich geschafft habe.“ Rahm dachte im Moment des Erfolgs an sein Idol Ballesteros. „Das hier war für Seve. Er war da oben und hat geholfen, und das hat er wirklich“, sagte Rahm über Ballesteros, der 2011 an einem Gehirntumor verstorben war. „Dass ich es am 40. Jahrestag seines Sieges, an seinem Geburtstag und am Ostersonntag geschafft habe, ist unglaublich bedeutsam.“
Rahm entreißt Koepka die Führung
Vor dem Start der Schlussrunde mussten die Profis am Sonntag wegen des Regens in den vorausgehenden Tagen noch den dritten Durchgang beenden und waren viel länger auf dem Platz unterwegs als üblich. Als Rahm sich am Sonntagmorgen nach Tagen mit Regen und Sturm daran machte, seine dritte Runde zu beenden, hatte er zu diesem Zeitpunkt noch vier Schläge Rückstand auf den Führenden Koepka.
Der dreimalige Masters-Champion Mickelson lag sogar zehn Schläge zurück. Weil Mickelson aber mit 65 Schlägen die beste Schlussrunde aller Teilnehmer gelang – und die beste eines Golfers in der Altersgruppe ab 50 in der Geschichte des Turniers – und Koepka sich eine 75er-Runde leistete, wurde es richtig spannend.
Provokante Siegesparty verhindert
Auf Bahn 18 leistete sich Rahm einen furchtbaren Abschlag, der es nicht mal auf das Fairway schaffte, und schien kurz Nerven zu zeigen – doch der Vater zweier Kinder blieb cool und spielte trotzdem ein Par zum Abschluss. Die von LIV-Boss Greg Norman provokant angekündigte große Party im Falle eines Sieges durch einen seiner Profis verhinderte Rahm obendrein. Nach dem letzten Put riss er jubelnd die Arme nach oben und bekam wenig später von Vorjahressieger Scottie Scheffler, zudem sein Vorgänger als Nummer eins der Weltrangliste, das grüne Jackett angezogen.