Keine zwei Stunden nachdem Thiem sich gegen Hüsler durchgesetzt hatte, fand der 29-Jährige in Fritz seinen Meister. Der 25-jährige US-Amerikaner verwertete nach 1:32 Stunden Spielzeit seinen zweiten Matchball und steht damit im Semifinale. Dort wartet Botic van de Zandschulp aus den Niederlanden. Das zweite Halbfinale des ATP-250-Turniers bestreiten der topgesetzte Däne Holger Rune und Christopher O’Connell aus Australien.
„Es ist alles da, aber nicht immer. Es gibt Löcher im Spiel, nach dem Break zum 2:0 muss von mir mehr kommen. Auch gegen Ende, da sind Fehler dabei, die ich früher nicht gemacht habe. Die gilt es auszumerzen. Generell fühle ich mich besser, und man muss auch sagen, dass Taylor letzte Woche im Monaco-Halbfinale gestanden ist“, sagte Thiem im On-Court-Interview, „ich bin teilweise schon bei 100 Prozent, aber wenn es dann von 2:0 auf 2:4 geht, bin ich bei 50 oder 60. Ich muss in der Partie zumindest immer auf 80 bleiben und von da aus nach oben kommen. Es war von mir auch schon besser als gegen Rune, von dem her: Auf nach Madrid.“
Sieg und Niederlage für Thiem in München
Dominic Thiem hat sich beim ATP-Turnier in München ins Viertelfinale gekämpft. Dort kam dann das Aus gegen Taylor Fritz.
Fritz im richtigen Moment zur Stelle
Für Thiem war der erste Satz mehr oder weniger schon zu Beginn verloren, denn Fritz nahm dem Österreicher gleich dessen erstes Aufschlagsspiel ab. Thiem wehrte zwar zwei Breakbälle ab, beim dritten wuchtete der 29-Jährige die Filzkugel aber einmal mehr mit der Rückhand ins Netz. In der Folge erfing sich Österreichs Nummer eins zwar, fand allerdings gegen das Service von Fritz kein Rezept. Nachdem der Amerikaner zwei Breakchancen zum Satzgewinn noch ausgelassen hatte, brachte er den ersten Durchgang schließlich bei eigenem Service nach 41 Minuten doch ins Trockene.
Der zweite Satz begann für Thiem genau konträr zum ersten. Denn der Niederösterreicher erspielte sich nicht nur seine ersten Breakchancen, sondern nahm Fritz sogar dessen erstes Servicegame ab. Die Euphorie bei Thiems Team und seinen Fans hielt allerdings nur kurz, denn Fritz gelang postwendend das Rebreak. Mehr noch: Der 25-jährige Kalifornier glich in der Folge nicht nur aus, sondern drehte mit einem weiteren Break die Partie um. So wie im ersten Satz ließ sich Fritz nun die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Nachdem Thiem mit zwei abgewehrten Matchbällen noch einmal auf 4:5 verkürzte, machte sein US-Gegner im dritten Versuch den Sack zu.
Thiem nutzt zweite Chance
Davor hatte sich Thiem gegen den Schweizer Hüsler im zweiten Anlauf in die Runde der besten acht gekämpft. Der Niederösterreicher entschied die am Vortag im zweiten Satz abgebrochene Partie gegen den an Nummer acht gesetzten Schweizer Hüsler noch mit 5:7 6:4 6:4 für sich. Die Partie war am Donnerstag wegen anbrechender Dunkelheit beim Stand von 5:7 und 3:3 aus Thiems Sicht abgebrochen und auf Freitag verschoben worden.
Auch beim Wiederbeginn am Freitag sahen die Fans so wie schon in den ersten beiden Sätzen zunächst erneut ein Duell auf Augenhöhe, ehe Thiem bei 5:4-Führung und Aufschlag Hüslers im zweiten Anlauf sein erstes Break und damit der Satzausgleich gelang. Im Entscheidungssatz nahm der Österreicher dem Schweizer zwar dessen Service zur 3:1-Führung ab, kassierte aber postwendend das Rebreak. Thiem ließ sich davon aber nicht beirren und entschied das Match nach insgesamt 2:36 Minuten Spielzeit mit einem weiteren Break doch noch für sich.
ATP-250-Turnier in München
(Deutschland, 630.705 Euro, Sand)