Das Rennen verlief ohne große Höhepunkte und war früh entschieden. Perez, der als erster von sechs Piloten zum zweiten Mal in Baku gewinnen konnte, profitierte bei seinem fünften Sieg in einem „Straßenrennen“ auch von der Tatsache, dass er im Gegensatz zu seinem niederländischen Teamkollegen die einzige Safety-Car-Phase des Rennens optimal ausnutzen konnte.
„Das konnte keiner wissen, dass es da eine Safety-Car-Phase gibt“, meinte ein relativ entspannter Verstappen, der in WM-Wertung noch immer sechs Punkte vor dem Mexikaner liegt. „Es ist wie es ist.“ Verstappen konnte auch zufrieden sein, denn er stellte die Weichen im Grand Prix früh auf einen Erfolg von Red Bull. Bereits nächstes Wochenende wartet am Sonntag (21.30 Uhr, live in ORF1) der Grand Prix von Miami auf die Fahrer.
Perez triumphiert in Baku
Sergio Perez kann sich in einer frühen Safety-Car-Phase an Red-Bull-Kollegen Max Verstappen vorbeischieben und sich einen ungefährdeten Sieg schnappen. Charles Leclerc (Ferrari) kann die Angriffe von Fernando Alonso (Aston Martin) parieren und Platz drei einfahren.
„Es hat alles gepasst“
Sieger Perez war mit dem Rennen selbstverständlich mehr als zufrieden: „Es hat alles gepasst für mich heute. Wir haben es schon vor dem Safety-Car gut gemacht, auch trotz des Drucks von Max. Mit den harten Reifen nach dem Stopp war es dann wie ein ganz neues Rennen. Wir haben beide mehrfach die Wand geküsst, das ganze Rennen war es ziemlich eng, die Rundenzeiten waren sehr ähnlich. Es war ein ziemlich hartes Rennen. Am Ende hatte ich die Nase knapp vorne, ich bin sehr zufrieden.“
Verstappen sah seinen zweiten Platz sportlich: „Natürlich hatte ich ein bisschen Pech mit dem Safety-Car. Ich habe es mit dem DRS versucht, weil ich aber zu nah an ‚Checo‘ (Perez, Anm.) dran war, haben die Reifen überhitzt. Für das Team war es wieder ein tolles Ergebnis. In der Saison kann noch viel passieren, man lernt von Rennen zu Rennen dazu. Wir können nicht jedes Mal perfekt sein.“
Guter Auftakt für Leclerc
Der drittplatzierte Leclerc musste sich nach guten Qualifyings mit der bitteren Erkenntnis zufriedengeben, dass Red Bull im Moment das Tempo vorgibt: „Sie (Red Bull, Anm.) haben mehr Rennpace als wir, daran müssen wir arbeiten. Wir müssen das Auto im Rennen besser machen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“
Leclerc absolvierte zunächst die erste Prüfung im Rennen erfolgreich und münzte seine Poleposition auch in die Führung im Rennen um. Im Gegensatz zum Sprintrennen am Samstag verlief der Start ohne Scharmützel, und die Fahrer ordneten sich im Allgemeinen gesittet ein.
Verstappen übernimmt Führung
Charles Leclerc hat in einem spannenden Qualifying die erste Poleposition für Ferrari in der laufenden Saison geholt. Im Rennen konnte er Verstappen nicht lange hinter sich halten.
Verstappen ließ jedoch nicht locker, übte Druck auf den führenden Ferrari aus und lauerte auf die erste Möglichkeit, unter DRS überholen zu können. Zu Beginn der vierten Runde war es dann schon so weit. Ohne große Schwierigkeiten zog der WM-Leader am Monegassen vorbei und führte das Feld an. In der sechsten Runde schnappte sich auch Perez den Ferrari und sorgte für eine Doppelführung für Red Bull.
Perez nutzt Safety-Car-Phase für sich
Nach einem Ausrutscher von Nyck de Vries in der zehnten Runde in die Streckenmauer entschied sich die Rennleitung zu einer Safety-Car-Phase, die die meisten Fahrer sofort zu einem Reifenwechsel nutzten. Verstappen war allerdings schon kurz davor an der Box. Es war die Vorentscheidung im Rennen, wie sich später herausstellen sollte.
Perez führt nach Boxenstopps in Safety-Car-Phase
Die Vorentscheidung im Rennen kam mit der ersten Safety-Car-Phase, die Perez optimal für sich zu nutzen wusste.
Bei Wiederaufnahme des Rennens setzte sich Verstappen noch vor der ersten Kurve wieder vor Leclerc. An Perez kam er jedoch nicht mehr heran. Red Bull demonstrierte wieder, dass es das beste Auto im Rennen hat. Auch Alonso im Aston Martin schnappte sich unter dem Jubel seiner Mechaniker in der Box mit Carlos Sainz den zweiten Ferrari.
An der Spitze bewegten sich Perez und sein Teamkollege ab dann sozusagen im Gleichschritt durch die Straßen Bakus. Damit war der Grand Prix auch entschieden. Perez, Verstappen, Leclerc, Alonso, Sainz und Lewis Hamilton überquerten genau in dieser Reihenfolge die Ziellinie. George Russell im Mercedes holte sich im letzten Umlauf noch den WM-Punkt für die schnellste Runde.