ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober
GEPA/Gintare Karpaviciute
Ski alpin

ÖSV in Clinch mit Skiweltverband

Der Dialog mit dem Internationalen Skiverband (FIS) ist für den Österreichischen Skiverband (ÖSV) schwierig. „Das erschwert es natürlich, wenn zum Beispiel der Kalender noch nicht da ist, weil wir ja auch Planungssicherheit brauchen“, verwies ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober auf den Alpinbereich. Das Problem soll weiter der Stil von FIS-Präsident Johan Eliasch sein, deutete sie an. „Im Endeffekt – was wir jetzt hören – entscheidet der Herr Eliasch, wie es dann wirklich ausschaut.“

Beim Weltcup-Finale der Alpinen in Soldeu fand im März ein runder Tisch mit der FIS-Spitze statt. Dabei sollte das belastete Klima zwischen dem Weltverband und den „Rebellenführern“ Österreich, Schweiz und Deutschland verbessert werden.

„Das war einmal eine Aussprache. Aber wichtig ist, dass man auf operativer Ebene zusammenarbeitet, weil das ist eigentlich das, was es ausmacht“, erklärte Stadlober bei einem Wien-Besuch. „Die Befindlichkeiten müssen wir weglassen. Es geht um den Sport, und wir hoffen, dass wir halbwegs in die Richtung kommen. Das ist immer noch nicht gewiss.“

Scherer schreibt täglich E-Mails

Auf der Ebene der Generalsekretäre dürfte der ÖSV mit der FIS einen Modus operandi gefunden haben. „Mit dem Herrn Eliasch geht es nicht operativ, das ist mit Michel Vion und (seinem Stellvertreter, Anm.) Niklas Carlsson einfacher“, sagte Stadlober.

ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober und FIS-Rpäsident Johan Eliasch
APA/Barbara Gindl
ÖSV-Präsidentin Stadlober und FIS-Boss Eliasch finden derzeit keine Gesprächsbasis

Von ÖSV-Seite sei vor allem Christian Scherer involviert, der „täglich E-Mails schreibt“. Die großen Fragen wie die Festlegung des Weltcup-Kalenders erfordern aber einen größeren Rahmen – und dort stockt es offenbar.

Einsame Eliasch-Entscheidungen

Das FIS-Council soll die auf dem Tisch liegenden Vorschläge nun Ende Mai endgültig verbindlich machen. Dem ÖSV sind laut Stadlober bis dahin die Hände gebunden. „Wir können nur unsere Eingaben machen betreffend der Veranstaltungsorte, und dann schaut die FIS, wie sie alle bedient“, sagte die Verbandsvorsitzende. Mehr oder weniger einsame Eliasch-Entscheidungen können dabei vorkommen – etwa bei der Ansetzung der Nordamerika-Rennen.

Ein aktuelles Problem ist, dass neue Veranstalter wie Hochgurgl in Tirol – dort soll Mitte November ein Männer-Slalom stattfinden – dringend absolute Gewissheit brauchen. Es gehe zum Beispiel darum, jetzt Schneedepots für den Winter anzulegen. „Aber das müssen sie jetzt wissen. Wenn ich es jetzt nicht weiß, schmilzt der irgendwann auch wieder weg“, betonte Stadlober die Dringlichkeit.

Apropos Schnee: Ungewissheit herrscht derzeit auch bezüglich der Sommervorbereitung. Stadlober sagte, der ÖSV plane grundsätzlich wieder mit Camps der Alpinen in Übersee. „Wir werden es noch einmal budgetieren, weil es ja nicht ganz einfach ist“, meinte die Salzburgerin. Derzeit nütze man die guten Schneeverhältnisse in Österreich im Training noch aus. „Und dann werden wir sehen, wie der Sommer verläuft, wie die Gletscher sich entwickeln.“