Julia Grabher beim Tennisspielen
Reuters/USA Today Sports/Susan Mullane
Tennis

Grabher verpasst in Krimi Rom-Achtelfinale

Julia Grabher hat das erste Achtelfinale ihrer Karriere bei einem Masters-1000-Turnier nur knapp verpasst. Die 26-jährige Vorarlbergerin musste sich am Sonntag in Rom nach hartem Kampf mit 5:7 6:4 6:7 (2/7) nach 3:19 Stunden Spielzeit der klar favorisierten Weltranglistenneunten Daria Kasatkina aus Russland nur knapp geschlagen geben. Für Grabher war es dennoch die bisher beste Turnierwoche in ihrer Karriere.

Sie wird im neuesten WTA-Ranking erstmals in den Top 75 aufscheinen. Grabher zeigte in Rom in der dritten Runde wie schon in der Runde zuvor beim 7:6 (7/4) 5:7 6:3-Sieg gegen die Schweizerin Jil Teichmann einen unglaublichen Kampfgeist. Die Weltranglisten-89. lieferte gegen die 80 Plätze besser klassierte Kasatkina einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Die Russin trifft im Achtelfinale nun entweder auf Barbora Krejcikova (CZE/10) oder auf Jelena Ostapenko (LAT/20).

„Aktuell überwiegt ganz klar die Enttäuschung. Das ist sehr, sehr bitter, ich habe echt alles gegeben. Aber ich muss das Positive mitnehmen“, meinte Grabher nach der Partie. Es sei für sie „ein bisschen neu“ gewesen, „dass ich so wenige Fehler von der Gegnerin bekomme. Ich habe jeden Punkt selbst gemacht, kann mir nicht viel vorwerfen“, fasste sie den Kampf zusammen.

Grabher dreht zweiten Satz

Das Match zwischen Grabher und der Vorjahressemifinalistin von Roland Garros war vor allem von einigen Serviceverlusten geprägt. Im ersten Satz gelang Grabher das erste Break zum 2:1, doch sie musste dann zweimal in Folge ihren Aufschlag zum 2:4 abgeben. Grabher glich wieder aus und wehrte bei 4:5 drei Satzbälle ab. Satz eins ging dann aber doch noch mit 5:7 verloren.

Im zweiten Durchgang war Kasatkina schon klar auf Siegeskurs und führte mit 3:0. Danach gelang der kampfstarken Grabher aber die Wende. Sie schaffte fünf Games en suite zum 5:3. Nach drei vergebenen Break- und Satzbällen zum 6:3 nutzte der Schützling von Coach Günter Bresnik ihren insgesamt sechsten Satzball zum 6:4.

In dieser umkämpften Tonart ging es weiter. Nach einem sofortigen Break musste Grabher den Aufschlag gleich wieder abgeben. Danach hatte Kasatkina je eine Breakchance zum 3:1 bzw. 5:3, die die Vorarlbergerin abwehren konnte. Bei 4:4 hatte Grabher selbst eine Chance, bei 4:5 musste sie nach exakt drei Stunden den ersten Matchball abwehren. Doch die Dramatik ging weiter: Bei 5:5 ließ die Vorarlbergerin einen Breakball aus, danach ging es nach 3:13 Stunden ins Tiebreak. In diesem waren dann schnell die Weichen zum Sieg Kasatkinas gestellt, die sich mit 7:2 den Achtelfinal-Aufstieg sicherte.

Erfolgreiche Woche für Grabher

Für Grabher war es dennoch die bisher erfolgreichste Woche ihrer Karriere. Die 26-Jährige hatte sich nach Siegen über Nuria Brancaccio und die Schweizerin Teichmann erstmals überhaupt in die Runde der letzten 32 dieser höchsten WTA-Kategorie gespielt. Für die beiden Matches war Grabher fast fünf Stunden auf dem Platz gestanden. Nun kamen über drei weitere dazu. In Duellen gegen Top-20-Spielerinnen bleibt sie in nun sechs Begegnungen weiter ohne Sieg.

Sie werde nach einigen Trainingstagen in der Heimat wahrscheinlich das 250er-Turnier in Rabat spielen, ehe Ende Mai die French Open am Programm stehen, so Grabher zu ihrem weiteren Plan. „Paris ist mein Highlight, da freue ich mich extrem drauf. Ich habe jetzt gegen Topspielerinnen gesehen, dass ich dabei bin und nicht viel fehlt“, sagte Österreichs aktuelle Nummer eins.

WTA-1000-Turnier in Rom

(Italien, 3.572.618 Euro, Sand)

Drittrundentableau:
Iga Swiatek (POL/1) Lesia Zurenko (UKR) 6:2 6:0
Donna Vekic (CRO/21) Ljudmila Samsonowa (RUS/16) 2:6 7:6 (7/5) 6:2
Marketa Vondrousova (CZE) Maria Sakkari (GRE/9) 7:5 6:3
Jelena Rybakina (KAZ/7) Anna Kalinskaja (RUS) 4:3 ret.
Paula Badosa (ESP) Marta Kostjuk (UKR/32) 6:4 6:2
Karolina Muchova (CZE) Camila Giorgi (ITA) 7:6 (7/4) 6:2
Jelena Ostapenko (LAT/20) Barbora Krejcikova (CZE/10) 7:6 (7/2) 6:0
Daria Kasatkina (RUS/8) Julia Grabher (AUT) 7:5 4:6 7:6 (7/2)
Marie Bouzkova (CZE/27) Coco Gauff (USA/6) 4:6 6:2 6:2
Veronika Kudermetowa (RUS/11) Anastasia Potapowa (RUS/23) 7:5 3:6 6:1
Zheng Qinwen (CHN/22) Anna Bondar (HUN) 7:6 (7/2) 6:4
Wang Xiyu (CHN) Taylor Townsend (USA) 6:2 0:6 7:5
Camila Osorio (COL) Caroline Garcia (FRA/5) 6:4 6:4
Beatriz Haddad Maia (BRA/12) Magda Linette (POL/17) 7:5 6:4
Madison Keys (USA/19) Viktoria Asarenka (BLR/14) w.o.
Anhelina Kalinina (UKR/30) Sofia Kenin (USA) 6:4 6:2