Lautaro Martinez (Inter)
AP/Luca Bruno
Champions League

Inter träumt nach Finaleinzug von Titel

Inter Mailand darf 13 Jahre nach dem letzten Triumph wieder vom Titel in der Champions League träumen. Mit dem 1:0 am Dienstag gegen den Stadtrivalen AC Milan stieg das Team von Coach Simone Inzaghi souverän mit einem Gesamtscore von 3:0 ins Endspiel auf. „Das Halbfinale in einem Derby auf diese Weise zu gewinnen ist unheimlich befriedigend. Ich kann die Spieler nur loben“, sagte Inzaghi.

Inters Gegner für das Finale am 10. Juni in Istanbul ist Manchester City. Der englische Meister setzte sich gegen Titelverteidiger Real Madrid mit ÖFB-Legionär David Alaba nach einem 1:1 im Hinspiel am Mittwoch mit einem 4:0-Heimsieg durch. In der türkischen Metropole werden die „Nerazzurri“ ihr insgesamt sechstes Endspiel um die europäische Vereinskrone bestreiten, der vierte Triumph in der Königsklasse ist dabei das Ziel. Der letzte gelang 2010, der Trainer hieß damals Jose Mourinho.

In dessen Fußstapfen will Inzaghi nun treten. Der 47-Jährige stand vor einem Monat nach einer Reihe von durchwachsenen Ergebnissen noch in der Kritik. Doch nach acht Pflichtspielsiegen in Serie und den Finaleinzügen in der Champions League und der Coppa Italia hat sich das Blatt gewendet. „Wir haben immer daran geglaubt und haben eine außergewöhnliche Serie“, erklärte der Trainer.

Inter strebt Champions-League-Sieg an

Inter Mailand steht als erster Finalist der Champions League fest und will jetzt mehr. Nach dem 1:0-Sieg im Rückspiel gegen den Stadtrivalen AC Milan greift Inter nach dem ersten Titel in der Königsklasse seit 13 Jahren.

Die derzeit bestechende Form des Tabellendritten in der Serie A basiert auf einer soliden Defensive. In den jüngsten acht Spielen kassierte Inter nur drei Gegentore und spielte sechsmal zu null.

Martinez lobt Teamgeist

Gegen Milan konnte sich Inzaghi zudem einmal mehr auf die Qualitäten seines Torjägers Lautaro Martinez verlassen, der dem Erzrivalen mit seinem Treffer endgültig den Garaus machte. Es war das sechste Tor des Argentiniers in den letzten sechs Spielen. Der Weltmeister, der am Wochenende geheiratet hatte, lobte den Teamgeist.

Simone Inzaghi
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Inter-Trainer Inzaghi hat nach dem Halbfinal-Erfolg den Fokus bereits auf das Finale gelegt

„Ich habe das bei der WM erlebt, das ist wichtig. Wenn man eine geschlossene Gruppe hat, sind die Dinge einfacher.“ Inzaghi betonte stolz: „Wir haben seit Jänner vier Derbys gespielt und alle vier gewonnen.“ Dieses Kunststück war Inter zuletzt vor fast 50 Jahren in der Saison 1973/74 gelungen.

Frust bei Milan

Dementsprechend niedergeschlagen war man im Milan-Lager. „Der Unterschied war offensichtlich“, meinte Vereinslegende Paolo Maldini. Mit Inter sei man derzeit nicht auf Augenhöhe. „Es ist klar, dass wir vom Finale geträumt haben und unseren Rivalen schlagen wollten“, erklärte AC-Trainer Stefano Pioli. „Aber wir müssen uns nun auf die Meisterschaft konzentrieren. Die wirkliche Enttäuschung wäre, nächstes Jahr nicht in der Champions League zu spielen.“

Die Pioli-Truppe hat in den letzten sieben Serie-A-Partien nur zwei Siege errungen und weist drei Runden vor Schluss vier Zähler Rückstand auf den für die Champions League wichtigen vierten Platz auf.

Im Fußball „ist alles offen“

Inzaghi hat da wesentlich angenehmere Sorgen. Auf die Frage, ob er im Finale lieber gegen Manchester oder Real spielen würde, antwortete er nur: „Es ist normal, dass man gegen City oder Real als Außenseiter antritt, aber der Fußball ist immer offen.“ Am Sonntag wartet zunächst in der Liga der frisch gebackene Meister Napoli. Am Mittwoch durften Inzaghis Spieler erst einmal durchschnaufen. „Ich habe ihnen einen Tag freigegeben, weil wir das seit dem 1. April nicht mehr hatten.“