Sebastien Haller (BVB) jubelt mit seinem Team
Reuters/Leonhard Simon
Fußball

Dortmund stößt Bayern von Spitze

Borussia Dortmund hat die Gunst der Stunde genutzt und in der deutschen Bundesliga in der vorletzten Runde die Tabellenführung übernommen. 24 Stunden nach der 1:3-Heimpleite von Bayern München gegen RB Leipzig feierte der BVB am Sonntag einen 3:0-Auswärtserfolg in Augsburg und stieß den Rekordmeister von der Spitze. Trotz Überzahl mussten die Dortmunder jedoch lange auf den erlösenden ersten Treffer warten.

Nach einer Roten Karte für den Augsburger Felix Uduokhai (38.) nach einer Notbremse sowie zwei Stangenschüssen avancierte Sebastien Haller mit einem Doppelpack zum Matchwinner für die Dortmunder. Der 28-jährige Torjäger traf in der 58. Minute nach einem Abwehrfehler mit einem Schuss ins lange Eck zum 1:0 und sorgte in der 84. Minute mit seinem zweiten Treffer endgültig für klare Verhältnisse. Den Schlusspunkt fixierte Julian Brandt in der 93. Minute.

Dortmund geht damit mit zwei Punkten Vorsprung auf Bayern München in den letzten Spieltag und darf nach zehnjähriger Bayern-Dominanz auf den ersten Meistertitel seit 2012 bzw. den neunten in der Vereinshistorie hoffen. Gegner in der 34. und letzten Runde ist daheim der Tabellenneunte FSV Mainz. Für die Bayern steht in einer Woche noch das Gastspiel beim Zehnten 1. FC Köln auf dem Programm. Augsburg muss weiter um den Klassenerhalt zittern. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt zwei Punkte.

BVB beißt sich lange Zähne aus

Dortmund gab angetrieben vom Ex-Salzburger Karim Adeyemi in Augsburg von Beginn an das Tempo vor, die Torschussstatistik sprach mit 16:1 in der ersten Hälfte klar für die Gäste. Doch der BVB konnte den Abwehrriegel der Augsburger zunächst nicht knacken. Auch nach dem Platzverweis von Uduokhai, der nach einer Notbremse gegen Donyell Malen die Rote Karte sah, fehlte die Präzision oder das Glück. Beim anschließenden Freistoß köpfelte DFB-Nationalspieler Niklas Süle an die Stange.

Auch nach der Pause belagerte der BVB den Augsburger Strafraum im Minutentakt. Die Hausherren spielten zunächst auf Unentschieden und ließen sich weit in die eigene Hälfte zurückfallen. Raphael Guerreiro (52.), der für Bellingham in die Startelf gerückt war, setzte einen Distanzschuss knapp daneben. Emre Can traf nur den Innenpfosten. Das 1:0 durch Haller, der nach einem Abwehrfehler von Maximilian Bauer zur Führung traf, sorgte dann für die Erlösung. Der BVB brachte das Ergebnis dann nicht nur über die Zeit, sondern machte am Ende noch ein deutliches Ergebnis daraus.

Stuttgart macht Schritt Richtung Klassenerhalt

Am Nachmittag hatte der VfB Stuttgart einen großen Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt gemacht. Die Schwaben siegten am Sonntag in Mainz mit 4:1 und sprangen mit nun 32 Punkten auf den 15. Platz. Im Vergleich zum punktegleichen VfL Bochum auf Rang 16 haben die Stuttgarter das deutlich bessere Torverhältnis. Am letzten Spieltag empfängt der VfB die TSG 1899 Hoffenheim.

Marcus Ingvartsen brachte die Mainzer in Führung (23.), doch Wataru Endo (41.), Serhou Guirassy (64.), Chris Führich (78.) und Tanguy Coulibaly (90.+1) drehten für den VfB das Spiel. Mainz ist mit 45 Punkten Tabellenneunter und hat keine Chancen mehr auf die Europacup-Qualifikation. ÖFB-Teamstürmer Karim Onisiwo spielte bei den Hausherren durch.

Mainz verlängert Vertrag mit Onisiwo

Unmittelbar vor dem Anpfiff hatten die Mainzer mitgeteilt, dass sie den Vertrag mit Onisiwo vorzeitig um zwei Jahre bis 30. Juni 2026 verlängert haben. „Zwischen Karim und unserem Verein, aber auch der Region besteht eine tiefe Verbindung – umso schöner, dass das Kapitel Mainz 05 für ihn noch längst nicht abgeschlossen ist“, sagte Sportdirektor Martin Schmidt.

Der 31-jährige Onisiwo erzielte in 182 Bundesliga-Spielen für die Mainzer 31 Tore, 2016 war er vom SV Mattersburg gekommen. „Seither hat sich Karim zum Führungsspieler entwickelt, in der Startelf fest gespielt und sich mit seiner Familie auch in dieser Stadt fest gelebt“, sagte Schmidt.

Onisiwo selbst betonte die tolle Entwicklung des Clubs. „Entsprechend leicht ist mir die Entscheidung gefallen, mich auch die kommenden Jahre an Mainz 05 zu binden“, sagte der Profi. Seine beiden Söhne sind in Mainz geboren.

Deutsche Bundesliga, 33. Runde

Sonntag:

Augsburg – Dortmund 0:3 (0:0)

Tore: Haller (59., 84.), Brandt (94.)

Rote Karte: Uduokhai (38./Augsburg)

Leverkusen – Mönchengladbach 2:2 (2:0)

Tore: Adli (15.), Demirbay (20.) bzw. Hofmann (58.), Stindl (90.)

Rote Karte: Hincapie (94./Leverkusen)

Leverkusen: Pentz Ersatz
Gladbach: Lainer bis 86. Minute, Wolf Ersatz

Mainz – Stuttgart 1:4 (1:1)

Tore: Ingvartsen (23.) bzw. Endo (41.), Guirassy (64.), Führich (78.), Coulibaly (91.)

Mainz: Onisiwo spielte durch, Mustapha Ersatz

Samstag:

Bayern München – Leipzig 1:3 (1:0)

Tore: Gnabry (25.) bzw. Laimer (64.), Nkunku (76./Elfmeter), Szoboszlai (86./Elfmeter)

Leipzig: Laimer spielte durch, Schlager Ersatz

Hoffenheim – Union Berlin 4:2 (2:1)

Tore: Bebou (22.) Kramaric (36./Elfmeter, 89.) Dabbur (99.) bzw. Doekhi (45.+4), Laidouni (95.)

Hoffenheim: Baumgartner bis 65. Minute
Union: Trimmel bis 69. Minute

Schalke – Frankfurt 2:2 (1:1)

Tore: Terodde (1.), Polter (85.) bzw. Kamada (21.), Tua (59.)

Schalke: Langer Ersatz

Bremen – Köln 1:1 (0:1)

Tore: Schmid (73.) bzw. Tigges (36.)

Bremen: Friedl spielte durch, Schmid ab 46. Minute
Köln: Kainz bis 78., Ljubicic bis 33. Minute

Hertha BSC – Bochum 1:1 (0:0)

Tore: Tousart (65.) bzw. Schlotterbeck (94.)

Bochum: Stöger spielte durch

Freitag:

Freiburg – Wolfsburg 2:0 (0:0)

Tore: Günter (71.), Petersen (75.)

Freiburg: Lienhart spielte durch, Gregoritsch Ersatz
Wolfsburg: Wimmer bis 57. Minute, Pervan Ersatz

Tabelle: