Im Duell der Nummern 74 und 81 des WTA-Rankings entwickelte sich von Beginn an Duell auf Augenhöhe. Im ersten Durchgang brachten zunächst beide Spielerinnen ihr Service durch, nach zwei abgewehrten Breakbällen nahm Grabher der Belgieren jedoch das Service zur 5:3-Führung ab, vergab im Anschluss aber bei eigenem Aufschlag zwei Satzbälle und kassierte das Rebreak. Das Tiebreak entschied dann Bonaventure klar mit 7/3 für sich.
Im zweiten Durchgang ging es dann hin und her. Drei Breaks von Grabher standen zwei der Belgierin gegenüber, wobei Bonaventure bei 3:5 aus ihrer Sicht zwei Satzbälle der Österreicherin abwehren konnte und auf 4:5 verkürzte. Im Anschluss brachte Bonaventure ihr Service nach Abwehr zweier weiterer Satzbälle von Grabher durch, die fünfte Chance bei eigenem Aufschlag nutzte die Vorarlbergerin dann aber zum Satzausgleich.
Souveräner Auftritt im dritten Satz
Im entscheidenden dritten Durchgang lief dann alles für Österreichs Nummer eins. Trotz eines Breaks zum 1:1 lag Grabher schnell mit 5:1 voran, vergab bei Aufschlag der Belgierin zunächst noch einen Matchball, servierte im Anschluss nach 2:23 Stunden aber souverän zum Matchgewinn aus. Nächste Gegnerin im Achtelfinale ist nun die Türkin Cagla Büyükakcay, die überraschend gegen die an Nummer sieben gesetzte Tschechin Linda Fruhvirtova mit 7:5 6:4 gewann.
Optimal war der Auftritt von Grabher nicht, vor allem punkto Aufschlag. Sie produzierte neun Doppelfehler und ließ sich fünfmal breaken. Die Weltranglisten-74. relativierte auch in Vorfreude auf den Paris-Trip diese Statistik aber: „Die Platzverhältnisse waren nach dem Dauerregen der letzten Tage extrem weich und schlecht, der böige Wind hat es nicht leichter gemacht. Ich habe mir schwergetan, meinen Rhythmus zu finden und sehr hart um diesen Sieg kämpfen müssen. Unterm Strich zählt, dass ich mich durchsetzen konnte und eine Runde weiter bin. Jeder Sieg ist wichtig und gibt Selbstvertrauen.“
Grabher einzige ÖTV-Spielerin in Paris
Gegen Büyükakcay wartet auf Grabher eine durchaus lösbare Aufgabe, geht die 26-jährige Vorarlbergerin gegen die Weltranglisten-263. laut Papierform doch als klare Favoritin in die Partie. Setzt sich Grabher durch, winkt im Viertelfinale ein Duell mit der in Marokko topgesetzten Italienerin Martina Trevisan, die in der ersten Runde beim Stand vom 6:2 von der Aufgabe der Spanierin Nuria Parrizas Diaz profitierte. Achtelfinal-Gegnerin der Weltranglisten-26. ist die Kroatien Jana Fett (WTA-Nr. 266), die gegen Sada Nahimana aus Burundi mit 6:0 6:4 die Oberhand behielt.
Grabher ist bei den French Open nach dem Aus von Sinja Kraus in der ersten Qualifikationsrunde (4:6 1:6 gegen die Griechin Valentini Grammatikopoulou) die einzige ÖTV-Spielerin im Hauptbewerb. Einen Fixplatz in Roland Garros haben auch Dominic Thiem sowie im Doppel Alexander Erler und Lucas Miedler, Philipp Oswald und Sam Weissborn. Im Junioren-Bewerb schlägt Joel Schwärzler auf.
WTA-250-Turnier in Rabat
(Marokko, 259.303 Dollar, Sand)