Dominic Thiem
GEPA/Francois Asal
French Open

Thiem nach Aus niedergeschlagen

Nach seinem bitteren Aus in der ersten Runde der French Open in Paris hat Dominic Thiem am Montagabend einige Zeit gebraucht, um Worte zu finden. Auch noch über 90 Minuten nach seiner Fünfsatzniederlage samt unbelohnter Aufholjagd gegen Pedro Cachin (ARG) wirkte Thiem niedergeschlagen und begründete das mit einer übersteigerten Erwartungshaltung an sich selbst. Die Niederlage sei „sehr, sehr bitter“.

An mangelnder Unterstützung durch die Fans lag es jedenfalls nicht. Selbst nach dem Aus skandierten sie beim Abgang Thiems von Court sechs „Dominic, Dominic“. Auch die Erwartungshaltung von außen, erklärte Thiem später, sei nicht schuld an seiner Misere.

„Die Stimmung war top, das war eher beflügelnd. Ich glaube eher, dass es die eigene Erwartungshaltung ist. Eigentlich weiß ich, wo ich stehe, aber tief drinnen will ich viel und will ich immer mehr. Das passt nicht ganz zusammen, die Erwartungshaltung und mein Tennis“, meinte Thiem selbstkritisch.

Thiem scheitert trotz Aufholjagd

Die French Open in Paris sind für Dominic Thiem bereits nach einer Runde vorbei. Der 29-jährige Niederösterreicher musste sich dem Argentinier Pedro Cachin 3:6 2:6 7:6 (7/1) 6:4 2:6 geschlagen geben.

Für den früheren US-Open-Sieger war es „sicher die schmerzhafteste Niederlage seit einiger Zeit“. Warum? „Weil ich sehr gute Sätze gespielt habe. Gegen Jannik Sinner, gegen Holger Rune, gegen Andrej Rublew – im Training war ich auf Augenhöhe mit den absoluten Topspielern. Sicher hat das was mit mir gemacht, aber im Match ist es noch mal komplett etwas anderes. Ich brauche noch viel mehr solche Wochen, wie die letzten Wochen waren.“

Eineinhalb vergeudete Jahre

Zu seiner Gefühlslage nach dem Aus sagte der Niederösterreicher. „Bitter, aber ich habe sicher eineinhalb Jahre nicht zu hundert Prozent meine Arbeit gut gemacht. Die letzten sechs Wochen definitiv wieder, aber das reicht offensichtlich nicht, da wieder einen guten Lauf zu starten. Deshalb ist es extrem bitter, aber es ändert jetzt nicht so viel am ganzen Prozess.“

Tennisspieler Pedro Cachin (ARG)
AP/Aurelien Morissard
Cachin beendete Thiems Hoffnungen in Paris schon in der ersten Runde

Warum er eineinhalb Jahre nicht alles gegeben habe? „Ganz klar, weil ich das große Ziel erreicht habe und dann die Frage gekommen ist, warum, wofür? Warum jeden Tag den ganzen Aufwand betreiben? Und sobald die Frage kommt, dann ist eh schon alles klar. Da ist schon automatisch der letzte Drive weg“, sagte der frühere Weltranglistendritte.

Jeden Tag ans Limit zu gehen sei sehr anstrengend. Doch dieser Drive sei nun wieder da. Genauer gesagt seit sechs Wochen. Da sei er nun wirklich wieder in seiner Karriere drinnen. Thiem: „Aber das Ganze muss ich noch viel länger durchziehen, dass ich konstante Resultate bringen kann.“

„Es fehlt die Überzeugung“

Sowohl mental als auch von den Schlägen her fehlt es bei Thiem noch. „Es fehlt irgendwie die Überzeugung, den letzten Schritt zu gehen – das muss ich mir erarbeiten. Ich habe eh fast jede Woche die Chance dazu, so ein Match zu gewinnen. Diesmal habe ich es nicht geschafft“, so Thiem.

„Ich muss schauen, dass ich es bei den nächsten Turnieren mache. Von den Schlägen her waren die Trainingssätze richtig gut, und dann im Match, wenn ich angespannt bin, ist es nicht so, wie es sein soll.“ 44 Winnern in fünf Sätzen standen nach dem Match gegen Cachin nicht weniger als 84 unerzwungene Fehler gegenüber.

Damit sich das ändert, will Thiem seine Sandplatzsaison verlängern. Eigentlich sei ein kurzer Urlaub geplant gewesen. „Aber ich fühle mich nicht wirklich danach, ich will eher am Platz bleiben. Es schaut gerade so aus, dass ich nächste Woche noch einen Challenger spiele – Heilbronn oder Bratislava. Wenn die Möglichkeit besteht, eventuell in der Woche nach Paris noch einen.“

Die Möglichkeit besteht: Wie Manager Moritz Thiem am Dienstagabend mitteilte, steht der Turnierplan. Thiem spielt nun tatsächlich in Heilbronn (5.6.) und Perugia (12.6.) noch zwei Challenger-125-Turniere und nach dem Rasenintermezzo in Halle und Wimbledon das Sandplatz-Triple Gstaad, Umag und Kitzbühel.

French Open in Paris

(Frankreich, Grand-Slam-Turnier, 49,6 Mio. Euro, Sand)

Erstundentableau:
Carlos Alcaraz (ESP/1) Flavio Cobolli (ITA) 6:0 6:2 7:5
Taro Daniel (JPN) Christopher O'Connell (AUS) 6:0 6:2 6:4
Matteo Arnaldi (ITA) Daniel Elahi Galan (COL) 2:6 6:3 6:0 6:2
Denis Shapovalov (CAN/26) Brandon Nakashima (USA) 6:4 7:5 4:6 3:6 6:3
Lorenzo Musetti (ITA/17) Mikael Ymer (SWE) 7:5 6:2 6:4
Alexander Schewtschenko (RUS) Oscar Otte (GER) 7:5 4:6 6:1 7:6 (7/2)
Lucas Pouille (FRA) Jurij Rodionov (AUT) 6:2 6:4 6:3
Cameron Norrie (GBR/14) Benoit Paire (FRA) 7:5 4:6 3:6 6:1 6:4
Fabio Fognini (ITA) Felix Auger-Aliassime (CAN/10) 6:4 6:4 6:3
Jason Kubler (AUS) Facundo Diaz Acosta (ARG) 1:6 6:3 6:4 3:6 6:1
Sebastian Ofner (AUT) Maxime Cressy (USA) 6:4 7:6 (8/6) 6:2
Sebastian Korda (USA/24) Mackenzie McDonald (USA) 6:4 7:5 6:4
Diego Schwartzman (ARG) Bernabe Zapata Miralles (ESP/32) 1:6 6:7 (5/7) 6:2 6:0 6:4
Nuno Borges (POR) John Isner (USA) 6:4 5:7 7:6 (7/3) 4:6 7:6 (11/9)
Roberto Carballes Baena (ESP) Emilio Nava (USA) 7:6 (7/5) 6:3 6:2
Stefanos Tsitsipas (GRE/5) Jiri Vesely (CZE) 7:5 6:3 4:6 7:6 (9/7)
Novak Djokovic (SRB/3) Aleksandar Kovacevic (USA) 6:3 6:2 7:6 (7/1)
Marton Fucsovics (HUN) Hugo Grenier (FRA) 6:3 5:7 6:1 6:3
Luca van Assche (FRA) Marco Cecchinato (ITA) 6:1 6:1 6:3
Alejandro Davidovich Fokina (ESP/29) Arthur Fils (FRA) 6:1 4:6 6:3 6:3
Roberto Bautista Agut (ESP/19) Wu Yibing (CHN) 7:6 (7/4) 6:1 6:1
Juan Pablo Varillas (PER) Shang Juncheng (CHN) 4:6 2:6 6:2 6:3 6:1
Tallon Griekspoor (NED) Pedro Martinez (ESP) 6:4 2:6 0:6 7:5 6:3
Hubert Hurkacz (POL/13) David Goffin (BEL) 6:3 5:7 6:4 2:6 6:4
Karen Chatschanow (RUS/11) Constant Lestienne (FRA) 3:6 1:6 6.2 6:1 6:3
Radu Albot (MDA) Patrick Kypson (USA) 6:3 6:2 4:6 6:1
Stan Wawrinka (SUI) Albert Ramos-Vinolas (ESP) 7:6 (7/5) 6:4 6:7 (2/7) 1:6 6:4
Thanasi Kokkinakis (AUS) Daniel Evans (GBR/20) 6:4 6:4 6:4
Lorenzo Sonego (ITA) Ben Shelton (USA/30) 6:4 3:6 6:3 6:3
Ugo Humbert (FRA) Adrian Mannarino (FRA) 6:3 6:3 6:1
Corentin Moutet (FRA) Arthur Cazaux (FRA) 6:1 6:3 4:6 6:4
Andrej Rublew (RUS/7) Laslo Djere (SRB) 6:1 3:6 6:3 6:4
Holger Rune (DEN/6) Christopher Eubanks (USA) 6:4 3:6 7:6 (7/2) 6:2
Gael Monfils (FRA) Sebastian Baez (ARG) 3:6 6:3 7:5 1:6 7:5
Genaro Alberto Olivieri (ARG) Giovanni Mpetshi Perricard (FRA) 7:6 (7/3) 4:6 4:6 7:5 6:1
Andrea Vavassori (ITA) Miomir Kecmanovic (SRB/31) 5:7 2:6 7:6 (10/8) 7:6 (7/3) 7:6 (11/9)
Francisco Cerundolo (ARG/23) Jaume Munar (ESP) 6:1 2:6 7:6 (7/5) 6:1
Yannick Hanfmann (GER) Thiago Monteiro (BRA) 6:3 7:5 6:7 (6/8) 6:7 (2/7) 6:4
Arthur Rinderknech (FRA) Richard Gasquet (FRA) 6:4 2:6 6:2 7:6 (7/4)
Taylor Fritz (USA/9) Michael Mmoh (USA) 6:2 6:1 6:1
Tommy Paul (USA/16) Dominic Stricker (SUI) 6:3 6:2 6:4
Nicolas Jarry (CHI) Hugo Dellien (BOL) 6:4 6:4 6:2
Marcos Giron (USA) Hamad Medjedovic (SRB) 6:0 6:2 1:6 6:0
Jiri Lehecka (CZE) Jan-Lennard Struff (GER/21) 7:5 1:6 6:3 3:6 6:1
Thiago Agustin Tirante (ARG) Botic van de Zandschulp (NED/25) 6:2 4:6 6:3 6:4
Zhang Zhizhen (CHN) Dusan Lajovic (SRB) 6:1 4:1 ret.
Giulio Zeppieri (ITA) Alexander Bublik (KAZ) 6:0 4:6 4:6 6:3 7:5
Casper Ruud (NOR/4) Elias Ymer (SWE) 6:4 6:3 6:2
Jannik Sinner (ITA/8) Alexandre Müller (FRA) 6:1 6:4 6:1
Daniel Altmaier (GER) Marc-Andrea Hüsler (SUI) 6:3 6:4 6:4
Emil Ruusuvuori (FIN) Gregoire Barrere (FRA) 6:2 6:7 (7/9) 5:7 6:1 6:4
Grigor Dimitrow (BUL/28) Timofej Skatow (KAZ) 6:0 6:3 6:2
Alexander Zverev (GER/22) Lloyd Harris (RSA) 7:6 (8/6) 7:6 (7/0) 6:1
Alex Molcan (SVK) Hugo Gaston (FRA) 6:1 7:6 (7/4) 6:4
Aslan Karazew (RUS) Alexei Popyrin (AUS) 6:3 6:7 (4/7) 6:1 6:2
Frances Tiafoe (USA/12) Filip Krajinovic (SRB) 6:3 6:4 6:2
Borna Coric (CRO/15) Federico Coria (ARG) 7:6 (7/3) 6:7 (5/7) 6:3 6:3
Pedro Cachin (ARG) Dominic Thiem (AUT) 6:3 6:2 6:7 (1/7) 4:6 6:2
Tomas Martin Etcheverry (ARG) Jack Draper (GBR) 6:4 1:0 ret.
Alex de Minaur (AUS/18) Ilja Iwaschka (BLR) 6:1 5:7 6:1 6:3
Yoshihito Nishioka (JPN/27) Jeffrey John Wolf (USA) 1:6 3:6 6:4 6:3 6:3
Max Purcell (AUS) Jordan Thompson (AUS) 7:5 1:6 6:4 6:4
Guido Pella (ARG) Quentin Halys (FRA) 6:4 6:7 (7/9) 2:6 7:6 (7/4) 7:6 (10/4)
Thiago Seyboth Wild (BRA) Daniil Medwedew (RUS/2) 7:6 (7/5) 6:7 (6/8) 2:6 6:3 6:4