Die österreichische Speerwerferin Victoria Hudson
IMAGO/Gladys Chai Von Der Laage
European Games

Großes ÖOC-Aufgebot bei „Miniolympia“

Mit einem 170 Frauen und Männer starken Team reist das Österreichische Olympische Comite (ÖOC) zu den European Games (21. Juni bis 2. Juli) nach Polen. Es sind die dritten Spiele dieser Art, die vor Sommerspielen stattfinden und als Qualifikation für diese dienen. 29 Sportarten bzw. Disziplinen stehen bei diesem „Minipolympia“ auf dem Programm – in 19 davon geht es um direkte Plätze für Paris bzw. wertvolle Punkte für das Ranking, in zwölf werden zudem echte EM-Titel vergeben. Österreich will mit zumindest 15-mal Edelmetall heimkehren.

Österreich ist bei den insgesamt dritten Games nach 2015 (Baku) und 2019 (Minsk) in 25 Sportarten bzw. Disziplinen vertreten: Badminton, 3x3-Basketball, Bogenschießen, Boxen, Breaking, Fechten, Judo, Kanu/Slalom, Kanu/Sprint, Karate, Kickboxen, Leichtathletik, Moderner Fünfkampf, Muay Thai, Padel, Mountainbike, Skispringen, Sportklettern, Sportschießen, Synchronschwimmen, Taekwondo, Teqball, Tischtennis, Triathlon und Wasserspringen. Keine Teilnahme erfolgt im Beachhandball, Beachsoccer, BMX und 7er-Rugby.

Von jenen Sportarten, die olympisch sind, ermitteln Synchronschwimmen, Leichtathletik, Badminton, Kanu, BMX und Mountainbike, Wasserspringen, Fechten (nur Team), Judo (Mixed-Team-Bewerb) und Moderner Fünfkampf ihre Europameisterinnen und Europameister.

Eine europäische Multisportveranstaltung fand übrigens auch im vergangenen Jahr in München statt, die European Championships wurden aber nicht unter der Schirmherrschaft des Europäischen Olympischen Komitees durchgeführt und werden auch nicht als Konkurrenzprodukt gesehen.

253 Medaillenentscheidungen

Die Bewerbe mit 7.000 Athletinnen und Athleten aus 48 Ländern in insgesamt 253 Medaillenentscheidungen finden in Polen in der Region Malopolska (Kleinpolen) in 13 Städten statt, wobei Krakau mit Wettbewerben im Tischtennis, 3x3-Basketball, Kanu/Slalom und Kanu/Sprint, Fechten, Bogenschießen, Modernen Fünfkampf, 7er-Rugby, Teqball, Triathlon und Padel das Zentrum ist.

Die Leichtathleten performen in Chorzow. Durchgeführt wird da eine Team-EM. Österreich tritt in der dritten Division an, die bereits von Dienstag bis Donnerstag im Einsatz ist und damit den Startschuss am Tag vor der Eröffnungsfeier am Mittwoch hat.

Prominenz im ÖOC-Aufgebot

In Österreichs Aufgebot finden sich durchaus prominente Namen, so geht Tischtenniseuropameisterin Sofia Polcanova gemeinsam mit Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger bei der Eröffnungsfeier als Fahnenträgerin der ÖOC-Delegation voran. Im Judo-Mixed-Team ist die Olympiazweite und WM-Dritte Michaela Polleres mit dabei, das Kanu-Slalom-Team führt der Olympiavierte Felix Oschmautz an, im nicht mehr olympischen Karate vertritt die Tokio-Dritte Bettina Plank als Titelverteidigerin bei den European Games Österreichs Farben.

Österreichs Leichtathletik bietet mit Susanne Gogl-Walli, Victoria Hudson, Markus Fuchs und Weißhaidinger seine Elite auf. Die Synchronschwimmerinnen Anna-Maria und Eirini Alexandri gehen auf weitere Medaillen los, die Mountainbikerinnen Mona Mitterwallner und Laura Stigger wollen im Cross Country vorne mitfahren. Im Sportschießen darf man ebenso mit Topplätzen spekulieren wie im Skispringen, das als Wunschsportart der Veranstalter inkludiert wurde.

Nicht mit dabei ist allerdings Stefan Kraft, der 30-Jährige sagte seine Teilnahme am Montag „schweren Herzens“ ab, wie das ÖOC mitteilte. „Ich bin noch nicht in der Form, die es braucht, um bei einem olympischen Event guten Gewissens mitzuspringen“, wurde der Team-Olympiasieger von Peking 2022 zitiert. Kraft war nach einer sechswöchigen Weltreise erst Anfang Juni wieder ins Training eingestiegen.