Tennisspieler Dominic Thiem (AUT)
GEPA/Francois Asal
Tennis

Zwei Niederlagen und ein Sieg für ÖTV-Trio

Für Österreichs Herren hat es am Mittwoch auf der ATP-Tour einen Sieg und zwei Niederlagen gegeben. Während Filip Misolic mit einem 4:6 7:6 (8/6) 6:4-Erfolg über den Slowaken Jozef Kovalik ins Bastad-Viertelfinale einzog, mussten sich Dominic Thiem und Jurij Rodionov in Gstaad geschlagen geben. Rodionov unterlag nach hartem Kampf dem Belgier Zizou Bergs mit 6:7 (8/10) 6:4 6:7 (4/7). Thiem verlor erneut gegen den 20-jährigen Serben Hamad Medjedovic mit 5:7 6:2 3:6, womit er auch wieder aus den Top 100 fliegen wird.

Thiem, der letztes Jahr im Gstaad-Halbfinale gestanden war, musste gleich in seinem ersten Aufschlagspiel einen Breakball abwehren. Danach agierten beide Spieler souverän bei ihrem Service, ohne Breakchance ging es bis zum 6:5. Dort glänzte Medjedovic mit Effizienz, denn der Serbe nutzte bei Aufschlag von Thiem seinen ersten Satzball. Satz zwei stand dann klar im Zeichen des Österreichers. Thiem zog mit zwei Breaks auf 4:0 davon, ließ sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen und nutzte seinen vierten Satzball.

Die Wende war damit für Thiem aber nicht eingeläutet. Medjedovic, der in der Weltrangliste auf Platz 189 liegt, zog mit einem Break auf 3:0 davon. Der Österreicher lief dem Rückstand lange hinterher. Als der Serbe bei 5:3 zum Matchgewinn aufschlug, erarbeitete sich der ehemalige US-Open-Sieger ein 0:40 und noch einmal Vorteil. Thiem konnte allerdings keine der vier Chancen nutzen und ging wie schon im Halbfinale beim Challenger in Mauthausen gegen den 20-Jährigen als Verlierer vom Platz. Der Österreicher wird damit im ATP-Ranking wieder jenseits der Top 100 um Platz 108 auftauchen.

Misolic weiter, Thiem out

Während Filip Misolic beim Tennisturnier in Bastad in Schweden den Einzug ins Viertelfinale geschafft hat, kassierte Dominic Thiem in Gstaad eine weitere bittere Niederlage. Für den früheren Weltranglistendritten war bereits im Achtelfinale Endstation, jetzt muss er um seine Teilnahme bei den US-Open bangen.

Rodionov kämpft vergeblich

Das Duell zwischen Rodionov und Bergs begann sehr ausgeglichen. Nur einen Breakball gab es in Satz eins, den Rodionov bei 2:1 nicht nutzen konnte. Obwohl der Niederösterreicher nur eine Quote von 44 Prozent beim ersten Aufschlag hatte, ging es ins Tiebreak. In diesem hatte Rodionov bei 6/4 zwei Satzbälle, einen davon vergab er mit einem unerzwungenen Vorhandfehler. Danach spielte Rodionovs Doppelpartner in Gstaad immer selbstbewusster und verwertete nach 64 Minuten schließlich den dritten Satzball zum 10/8.

Im zweiten Durchgang gab es nach dem 3:3 drei Serviceverluste en suite, zwei Breaks gingen allerdings zugunsten Rodionovs. Beim Stand von 5:4 war der Weltranglisten-118. sehr entschlossen und sicherte sich den Satzgleichstand mit drei Assen en suite. In der Entscheidung gab es erneut ein Tiebreak, Rodionov hatte die davor einzigen zwei Breakchancen zum 5:4 nicht genutzt. In diesem egalisierte er noch ein 1/3, musste seinem Gegner dann nach 2:53 Stunden doch zu dessen erstem Viertelfinale auf der Tour gratulieren.

Misolic dreht 1:4-Rückstand im dritten Satz

Bei Misolic gegen Kovalik brachte ein Serviceverlust des Österreichers zum 3:4 die Vorentscheidung im ersten Satz. Kovalik, der im Ranking 20 Plätze hinter dem Steirer auf Position 159 liegt, nutzte den ersten Satzball zum 6:4. Durchgang zwei ging ohne Break ins Tiebreak, allerdings vergab Misolic bei 6:5 einen Break- und damit Satzball. Im Tiebreak vergab der Steirer zunächst bei 6/3 drei weitere Chancen, eher er zum 8/6 den Satzgleichstand schaffte.

Tennisspieler Filip Misolic (AUT)
IMAGO/HMB-Media
Filip Misolic zog zum zweiten Mal in seiner Karriere bei einem ATP-Turnier ins Viertelfinale ein

Danach atmete der 21-Jährige zunächst etwas durch, was Kovalik für eine 3:0-Führung nützte. Bei 1:4 mit dem Rücken zur Wand gelang Misolic aber das wichtige Rebreak zum 3:4 und der Ausgleich. Ein weiteres Break zum 5:4 und ein darauffolgendes zu null gewonnenes Game besiegelten den zweiten Viertelfinal-Einzug auf der Tour für Misolic nach Kitzbühel 2022. Nächster Gegner ist der Weltranglisten-16. Lorenzo Musetti aus Italien.

„Ich bin sehr stolz auf mich. Im zweiten Satz war er der bessere Spieler, obwohl ich ihn gewonnen habe. Im dritten Satz habe ich bei 1:4 an mich geglaubt und mir gedacht: ‚Es ist noch nicht vorbei‘“, erklärte der Grazer, der sich im Ranking wieder in die Top 130 schieben wird. Er hat damit auch seinem engeren Landsmann etwas vorgelegt: Sebastian Ofner könnte mit einem Achtelfinal-Sieg am Donnerstag über den Spanier Bernabe Zapata Miralles schon an den Top 50 kratzen.

ATP-250-Turnier in Gstaad

(Schweiz, 630.705 Euro, Sand)

Achtelfinal-Tableau:
Pedro Cachin (ARG) Roberto Bautista Agut (ESP/1) 7:6 (7/4) 7:6 (7/3)
Jaume Munar (ESP) Stan Wawrinka (SUI) 7:6 (7/3) 6:1
Yannick Hanfmann (GER/4) Daniel Altmeier (GER) 4:6 6:2 7:5
Hamad Medjedovic (SRB) Dominic Thiem (AUT) 7:5 2:6 6:3
Juan Pablo Varillas (PER) Facundo Bagnis (ARG) 6:2 6:1
Albert Ramos-Vinolas (ESP) Lorenzo Sonego (ITA/3) 6:3 3:6 6:4
Zizou Bergs (BEL) Jurij Rodionov (AUT) 7:6 (10/8) 4:6 7:6 (7/4)
Miomir Kecmanovic (SRB/2) Dominic Stricker (SUI) 7:6 (7/4) 6:1
Doppel, Viertelfinale:
Albano Olivetti / David Vega Hernandez (FRA/ESP) Sam Weissborn / Romain Arneodo (AUT/MON/4) 6:7 (2/7) 6:4 10/1
Roman Jebavy / Petr Nouza (CZE) Jurij Rodionov / Zizou Bergs (AUT/BEL) 6:4 6:7 (7/9) 11/9
Achtelfinale:
Sam Weissborn / Romain Arneodo (AUT/MON/4) Boris Arias / Federico Zeballos (BOL) 6:2 6:2
Jurij Rodionov / Zizou Bergs (AUT/BEL) Sadio Doumbia / Fabien Reboul (FRA/2) 6:4 6:3
Nicolas Barrientos / Juan Sebastian Cabal (COL) Philipp Oswald / Robin Haase (AUT/NED/3) 7:5 6:4

ATP-250-Turnier in Bastad

(Schweden, 630.705 Euro, Sand)

Achtelfinal-Tableau:
Casper Ruud (NOR/1) Alexander Schewtschenko (RUS) 6:2 6:4
Sebastian Ofner (AUT) Bernabe Zapata Miralles (ESP) 4:6 6:4 6:4
Lorenzo Musetti (ITA/3) Matteo Arnaldi (ITA) 6:3 4:6 7:6 (8/6)
Filip Misolic (AUT) Jozef Kovalik (SVK) 4:6 7:6 (8/6) 6:4
Federico Coria (ARG) Leo Borg (SWE) 6:4 6:2
Francisco Cerundolo (ARG/4) Luca van Assche (FRA) 6:2 6:3
Alexander Zverev (GER/5) Thiago Monteiro (BRA) 6:1 6:0
Andrej Rublew (RUS/2) Pawel Kotow (RUS) 6:3 7:6 (7/4)
Doppel, Halbfinale:
Francisco Cabral / Rafael Matos (POR/BRA) Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT/3) 6:2 6:3
Viertelfinale:
Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT/3) Sander Arends / David Pel (NED) 6:7 (3/7) 6:4 10/6
Achtelfinale:
Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT/3) Ariel Behar / Orlando Luz (URU/BRA) 7:6 (7/4) 7:6 (7/3)