Sebastian Ofner
GEPA/Francois Asal
Tennis

Ofner und Misolic im Bastad-Viertelfinale out

Der Erfolgslauf von Österreichs Tennisspielern beim ATP-250-Turnier in Bastad ist am Freitag zu Ende gegangen. Während sich Sebastian Ofner dem topgesetzten Norweger Casper Ruud im Viertelfinale mit 3:6 4:6 beugen musste, unterlag Filip Misolic dem Weltranglisten-16. Lorenzo Musetti aus Italien trotz starken Beginns mit 6:4 1:6 2:6. Das Aus kam im Doppel-Halbfinale auch für Alexander Erler und Lucas Miedler.

Geplatzt ist beim mit 630.705 Euro dotierten Sandplatzturnier in Schweden damit auch ein mögliches ÖTV-Duell um den Finaleinzug, stehen sich doch Ruud und Musetti am Samstag in Bastad in der Vorschlussrunde gegenüber. Dennoch werden sich die beiden Steirer in der ATP-Weltrangliste weiter verbessern. Ofner, als 58. Österreichs Nummer eins, wird erstmals an den Top 50 kratzen, Misolic wird sich wieder in die Top 130 schieben.

Für das ÖTV-Duo ist die Verbesserung im ATP-Ranking eine weitere Bestätigung für den zuletzt gezeigten Aufwärtstrend, auch in Bastad hielten sie im Viertelfinale phasenweise jeweils mit ihren zumindest laut Papierform höher eingeschätzten Gegnern mit. So musste Ofner gegen Topstar Ruud zwar bei eigenem Aufschlag hart um jeden Punkt kämpfen, brachte den Norweger aber phasenweise bei dessen Service ebenfalls gehörig unter Druck.

Ofner und Misolic in Bastad draußen

Die Siegesserien von Filip Misolic und Sebastian Ofner beim ATP-Turnier in Bastad (SWE) gingen zu Ende. Die Österreicher mussten sich in ihren Viertelfinal-Partien in Schweden gegen starke Gegner geschlagen geben.

Top-Ten-Spieler Ruud eine Spur zu groß

So sah sich Ruud im ersten Satz ebenso wie Ofner mit vier Breakbällen konfrontiert. Während der Norweger aber alle abwehren konnte, gab der Österreicher sein Service zur vorentscheidenden 4:2-Führung des Norwegers, der nach 47 Minuten zum Satzgewinn ausservierte, ab. Im zweiten Durchgang reichte dem dreifachen Major-Finalisten Ruud dann ein frühes Break zum 2:1, um sich nach knapp 1:30 Stunden auch den zweiten Satz und damit den Matchgewinn zu sichern. Für Ofner ging damit eine Serie von zuletzt sieben Matchsiegen en suite zu Ende.

„Ich finde, das war ein richtig gutes Turnier von mir. Ich habe zwei Matches auf richtig gutem Niveau gespielt und gegen gute Spieler gewonnen. Auch das Match heute war wirklich okay“, lautete Ofners Bilanz. Ruud sei noch eine Spur zu groß gewesen. „Er ist ein gestandener Top-Ten-Spieler. So oft habe ich gegen solche Leute noch nicht gespielt.“

Der Steirer hofft, dass er nun öfter gegen solche Kaliber spielen kann. „Ich glaube, dann kann ich mein Niveau auch noch nach oben schrauben. Ich freue mich auf die nächsten Monate.“ Kommende Woche spielt er in Umag, danach ist das Heimturnier in Kitzbühel. Fast schon Top 50 sei ein richtig gutes Gefühl. „Ich steh jetzt sicher einmal ein Jahr dort, da kann ich mich jetzt super verbessern“, sagte Ofner, der am Montag um Platz 51 herum aufscheinen wird.

Misolic legt im Duell mit Musetti vor

Auch Misolic präsentierte sich erneut in starker Form und musste sich Musetti erst nach 2:04 Stunden mit 6:4 1:6 2:6 geschlagen geben. Dem 21-Jährigen, der sich über die Qualifikation einen Platz im Hauptfeld gesichert hatte, gelang zum 3:2 auch das erste Break des Spiels. Als es um das Ausservieren im ersten Satz ging, hatte der Steirer bei 5:4 aber noch Schwierigkeiten. Nach Abwehr zweier Breakbälle sicherte er sich nach 57 Minuten mit dem zweiten Satzball aber die überraschende 1:0-Satzführung.

Für Musetti war das wie ein Weckruf. Mit Breaks zum 3:1 und 5:1 und einer echten Steigerung holte sich der 21-jährige Italiener rasch den Satzausgleich. Auch im dritten Durchgang startete der Weltranglisten-16., der dieses Jahr unter anderen auch schon Novak Djokovic (Achtelfinale Monte-Carlo) auf der Abschussliste hat, gleich mit einem Break und stellte mit einem weiteren zum 4:1 endgültig die Weichen zum Sieg. Bei 2:5 hatte Misolic noch zwei Chancen zu einem Rebreak, doch Musetti nutzte dann den zweiten Matchball.

„Es war wirklich hart, er hat wirklich sehr solide gespielt“, sagte Musetti danach auf dem Platz. „Er war im ersten Satz bei den wichtigen Punkten wirklich gut. Ich habe danach mein Level steigern können und bin happy, im Semifinale zu stehen.“ Vorjahres-Kitzbühel-Finalist Misolic hat trotz des dann noch klaren Ergebnisses aber erneut gezeigt, dass man mit ihm in Zukunft rechnen kann. Von der Form her ist er für seine Rückkehr nach Tirol gerüstet. Für seinen Erfolg in Schweden erhält er immerhin 17.010 Euro Preisgeld.

ATP-250-Turnier in Bastad

(Schweden, 630.705 Euro, Sand)

Viertelfinal-Tableau:
Casper Ruud (NOR/1) Sebastian Ofner (AUT) 6:3 6:4
Lorenzo Musetti (ITA/3) Filip Misolic (AUT) 4:6 6:1 6:2
Francisco Cerundolo (ARG/4) Federico Coria (ARG) 6:3 6:3
Andrej Rublew (RUS/2) Alexander Zverev (GER/5) 6:2 6:3
Achtelfinal-Tableau:
Casper Ruud (NOR/1) Alexander Schewtschenko (RUS) 6:2 6:4
Sebastian Ofner (AUT) Bernabe Zapata Miralles (ESP) 4:6 6:4 6:4
Lorenzo Musetti (ITA/3) Matteo Arnaldi (ITA) 6:3 4:6 7:6 (8/6)
Filip Misolic (AUT) Jozef Kovalik (SVK) 4:6 7:6 (8/6) 6:4
Federico Coria (ARG) Leo Borg (SWE) 6:4 6:2
Francisco Cerundolo (ARG/4) Luca van Assche (FRA) 6:2 6:3
Alexander Zverev (GER/5) Thiago Monteiro (BRA) 6:1 6:0
Andrej Rublew (RUS/2) Pawel Kotow (RUS) 6:3 7:6 (7/4)
Doppel, Halbfinale:
Francisco Cabral / Rafael Matos (POR/BRA) Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT/3) 6:2 6:3
Viertelfinale:
Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT/3) Sander Arends / David Pel (NED) 6:7 (3/7) 6:4 10/6
Achtelfinale:
Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT/3) Ariel Behar / Orlando Luz (URU/BRA) 7:6 (7/4) 7:6 (7/3)