Red Bull Fahrer Max Verstappen
AP/Geert Vanden Wijngaert
Formel 1

Verstappen reicht kurze Aufholjagd in Spa

Selbst eine Rückversetzung kann Max Verstappen in dieser Saison nicht aufhalten. Der Weltmeister gewann am Sonntag den Grand Prix von Belgien in Spa, den er wegen eines verbotenen Getriebewechsels nur vom sechsten Startplatz aus in Angriff nahm, nach kurzer Aufholjagd. Sein Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez wurde Zweiter, Dritter Charles Leclerc im Ferrari. Auf Sebastian Vettels Rekord von neun Saisonsiegen am Stück fehlt nur noch einer.

Diese Bestmarke kann Verstappen dann nach der Sommerpause in seiner Heimat egalisieren, wenn der Tross in vier Wochen das 13. Saisonrennen im niederländischen Zandvoort bestreitet. Der zweifache Weltmeister und mit 125 Punkten vor Perez überlegene WM-Führende feierte in Belgien seinen 45. Sieg, den zehnten anno 2023. Red Bull gewann als erstes Team die ersten zwölf Rennen einer Saison.

Dieser Sieg war nur eine Frage der Zeit: Bereits nach dem Start lag Verstappen auf Rang vier, wenig später überholte er seinen ewigen Widersacher Lewis Hamilton und ließ dann in der 17. Runde auch Perez klar hinter sich. Im Gegensatz zum Samstag, der vor dem Sprint viel Regen bot, blieb die Strecke weitestgehend trocken und von Aufregern verschont. Nach einer Berührung knapp nach Beginn mussten Carlos Sainz (Ferrari) und Oscar Piastri (McLaren) ihre Autos abstellen.

Achter Verstappen-Sieg in Serie

Mit seinem achten Sieg in Serie verabschiedet sich Max Verstappen in die Formel 1-Sommerpause. Der WM-Führende dominierte den Grand Prix in Spa und gewann trotz einer kleinen Schrecksekunde souverän vor Sergio Perez und Charles Leclerc.

Fernando Alonso holte im Aston Martin am Tag nach seinem 42. Geburtstag hinter Hamilton und vor George Russell (Mercedes) Rang fünf. Auch Lando Norris (McLaren), Esteban Ocon (Alpine), Lance Stroll (Aston Martin) und Yuki Tsunoda (AlphaTauri) punkteten.

„Musste nur die erste Kurve hinter mich bringen“

„Von Startplatz sechs habe noch nie gewonnen. Ich wusste, das Auto ist großartig. Ich musste nur die erste Kurve sicher hinter mich bringen. Als sich alles aufgelöst hat, konnte ich mein Tempo fahren. Den Reifenverschleiß hatte ich im Griff“, sagte Verstappen nach dem Rennen. Perez meinte: „Es war ein gutes Rennen für das Team. Super Start, danach konnte ich mein eigenes Rennen fahren. Bis Max nach vorne schoss. Von da an ging es nur darum, dass wir beide Autos sicher ins Ziel bringen. Meine Punkte sind auch für das Team wichtig. Jetzt freue ich mich auf die Pause und hoffe, nachher noch stärker zu sein.“

Max Verstappen, Sergio Perez (beide Red Bull) und Charles Leclerc (Ferrari) auf dem Podium
Reuters/Stephanie Lecocq
Red Bull dominiert diese Formel-1-Saison nach Belieben

Leclerc, der nach Verstappens Rückversetzung von ganz vorne startete, konnte auch zufrieden sein. „Positives Wochenende – für mich lief es gut, nur schade für Carlos. Bei Rennpace und beim Reifenabbau haben wir noch viel Arbeit vor uns. Durch Hamiltons Boxenstopp am Ende war es im Kampf um Platz drei einfacher.“

Von sechs auf eins in 17 Runden

Bei seiner nächsten Machtdemonstration konnte Verstappen immerhin mit ein paar Überholmanövern sein Können zeigen. Die zweite Hälfte des Rennens verlief für den 25-Jährigen – von einem verbalen Scharmützel mit seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase abgesehen – aber überschaubar aufregend. Am Samstag hatte der zweimalige Weltmeister den Sprint gewonnen und sich acht Punkte gesichert.

Bald nach dem Start und dem unfallfreien Durchqueren der ersten Kurve La Source hatten sich Perez und Verstappen in den Red-Bull-Autos bessere Positionen erkämpft. Der von Platz zwei gestartete Perez zog an Poleposition-Mann Leclerc vorbei, Verstappen verließ seine Ausgangsposition sechs und war in Windeseile Vierter. In der sechsten Runde passierte der Niederländer Hamilton, in der neunten Leclerc – die Doppelführung war damit realisiert.

Piastri und Sainz nach Berührung out

McLaren-Talent Piastri handelte sich beim Infight mit dem Ferrari von Sainz unterdessen einen Reifenschaden ein und musste seinen Dienstwagen wenig später abstellen. Am Samstag war der Australier im verkürzten Sprint noch auf den zweiten Platz gefahren.

„Motorhome“ nach Grand Prix von Belgien

Die ORF-Crew analysiert die wichtigsten Szenen aus Spa.

Perez bog nach der 13. Runde als Führender in die Boxengasse ab, Verstappen folgte eine Runde später und kehrte unmittelbar hinter dem Mexikaner auf die Strecke zurück. Während des 17. Umlaufs überholte der WM-Führende seinen Stallrivalen auf der Kemmel-Geraden und fuhr danach in einer eigenen Liga. Der einsetzende Regen hielt sich in Grenzen, das Feld konnte weiterhin auf Trockenreifen vertrauen. Verstappens Sieg geriet somit nicht mehr in Gefahr. Mercedes-Pilot Hamilton kam an Leclerc nicht mehr heran und wurde Vierter, holte sich aber den Extrapunkt für die schnellste Runde.

Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps

Endstand nach 44 Runden:
1. Max Verstappen NED Red Bull 1:22:30,450
2. Sergio Perez MEX Red Bull + 22,305
3. Charles Leclerc MON Ferrari 32,259
4. Lewis Hamilton GBR Mercedes 49,671
5. Fernando Alonso ESP Aston Martin 56,184
6. George Russell GBR Mercedes 1:03,101
7. Lando Norris GBR McLaren 1:13,719
8. Esteban Ocon FRA Alpine 1:14,719
9. Lance Stroll CAN Aston Martin 1:19,340
10. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1:20,221
11. Pierre Gasly FRA Alpine 1:23,084
12. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo 1:25,191
13. Zhou Guanyu CHN Alfa Romeo 1:35,441
14. Alexander Albon THA Williams 1:36,184
15. Kevin Magnussen DEN Haas 1:41,754
16. Daniel Ricciardo AUS Alpha Tauri 1:43,071
17. Logan Sargeant USA Williams 1:44,476
18. Nico Hülkenberg GER Haas 1:50,450

Schnellste Runde: Hamilton (44./1:47,305 Min.)

Out: Oscar Piastri (AUS/McLaren), Carlos Sainz (ESP/Ferrari)