Dominic Thiem (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Tennis

Thiem hofft in Kitz auf Turnaround

Dominic Thiem nimmt in Kitzbühel den nächsten Anlauf auf sein heuer erstes Halbfinale auf der ATP-Tour. Auch die beiden Sandplatzturniere zuletzt in Gstaad und Umag haben nicht den erhofften Umschwung gebracht, nach jeweils einem Sieg war da wir dort im Achtelfinale Endstation. In Kitzbühel hofft der Niederösterreicher auf den Turnaround.

Zum Auftakt trifft Thiem auf jenen Gegner, den er erst in der Vorwoche geschlagen hatte. Der US-Open-Sieger von 2020 bezwang den Argentinier Facundo Bagnis in Kroatien nach einem fordernden Match mit 6:4 7:5, nun will der Südamerikaner Revanche. Als Qualifikant kommt er mit zwei Siegen vom Wochenende und Spielpraxis in die „Nightsession“.

„Ich werde mir schon einige Anhaltspunkte geben, was ich in Umag gut gemacht habe“, sagte Thiem am Montag in einem Vorausblick. „Aber es wird ein ganz anderes Match. Die Bedingungen sind schon sehr unterschiedlich – direkt von Meereshöhe auf 700 m. Der Platz selber und die Bälle sind anders.“

Thiem trifft auf Bagnis

Beim ATP-Turnier in Kitzbühel steigt am Dienstag Dominic Thiem ins Geschehen ein. Er trifft zum Auftakt auf Facundo Bagnis. Am Montag spielte er sich im Rahmen einer Tennisshow mit Skistars und einem prominenten Schiedsrichter warm.

Die Rückkehr nach Kitzbühel sei für Thiem wie jedes Jahr wieder besonders gewesen, wie der 29-Jährige bei einer Pressekonferenz betonte. „Ich habe viele Meilensteine hier erleben dürfen“, erinnerte er an sein erstes da gespieltes ATP-Turnier, sein erstes ATP-Hauptfeldmatch und an seinen ersten ATP-Turniersieg 2019 in Österreich. „Ich freue mich, vor heimischem Publikum zu spielen“, sagte der Lokalmatador. Sozusagen zum Einschlagen ging es schon am Montagabend erstmals auf der Tour gemeinsam mit „Stallkollegen“ Sebastian Ofner in ein Doppel, das gegen die argentinische Paarung Guido Andreozzi/Guillermo Duran mit 6:4 6:7 (5/7) 7/10 verloren wurde.

Erwartungen sind hoch

Der Fokus liegt aber natürlich voll auf dem Einzel. Die Erwartungen der Öffentlichkeit und auch von sich selbst, wie Thiem sagte, seien hoch. „Ich kann damit auch gut umgehen. Natürlich ist die Entwicklung nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hätte, oder das Ranking nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hätte – viel weiter unten, als ich es gerne sehen würde.“ Von der Aufbruchsstimmung, von der er noch im Frühjahr nach einem knapp verlorenen hochklassigen Match in Madrid gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas gesprochen hatte, sei nun „sicher nicht mehr viel da“.

Dominic Thiem (AUT) 2019 mit Kitzbühel Trophäe
GEPA/Matthias Hauer
2019 feierte Thiem in Kitzbühel seinen ersten ATP-Turniersieg in Österreich

Wahrscheinlich habe ihm aber „Paris einen Dämpfer gegeben. Die war bitter, die Niederlage“, sagte Thiem und sprach damit das Erstrunden-Aus bei den French Open in fünf Sätzen gegen Pedro Cachin an. Gegen den Argentinier könnte es nun in Kitzbühel zur Revanche kommen, dafür müssten beide ins Halbfinale kommen. Das folgende Auftakt-Out bei einem Major habe ihm jedoch trotz der Niederlage wieder Auftrieb gegeben, in Wimbledon zog Thiem wieder gegen Tsitsipas knapp den Kürzeren. „Das war ein geiles Match und hat mir gezeigt, dass ich voll konkurrenzfähig bin.“

Das Gefühl passt

Seither plätschere es aber so dahin, Thiems Erwartung in Gstaad und Umag war um einiges größer als seine Ausbeute an Punkten dort. „Wenn die Leistung nicht voll passt, ist Endstation. Dafür sind die Gegner zu gut“, meinte der Niederösterreicher. Was passe, sei das Gefühl. Er spüre, dass es sich jedes einzelne Match oder jede Turnierwoche umdrehen könne. Noch bringe er gute Trainingsleistungen nicht gut genug ins Match rüber. „Es sind Partien dabei, die echt gut waren. Dann falle ich wieder ab und bringe es nicht ganz rüber auf dem Platz. Hoffentlich passiert das diese Woche in Kitzbühel.“

Thiem könne auf diesen Turnaround warten, so viel stehe für ihn fest. „Der Geduldsfaden bei mir ist sehr, sehr lange. Das Wissen, dass das so passieren könnte jede Woche, das hilft auch, geduldig zu bleiben. Ich muss nur schauen, dass mein Spiel wieder so Hand und Fuß hat, dass es gegen alle Spieler greift.“

ATP-250-Turnier in Kitzbühel

(Österreich, 630.705 Euro, Sand)

Erstrundentableau:
Tomas Martin Etcheverry (ARG/1) Freilos
Guido Andreozzi (ARG) Filip Misolic (AUT) 5:7 6:4 6:2
Daniel Elahi Galan (COL) Marco Cecchinato (ITA) 6:2 6:2
Daniel Altmaier (GER/8) Marc-Andrea Hüsler (SUI) 6:7 (5/7) 6:2 6:4
Sebastian Ofner (AUT/4) Freilos
Alex Molcan (SVK) Luca Van Assche (FRA/11) 6:4 6:3
Sebastian Baez (ARG) Hamad Medjedovic (SRB) 6:4 6:2
Roberto Carballes Baena (ESP/6) Guido Pella (ARG) 6:2 6:4
Laslo Djere (SRB/5) Christopher O'Connell (AUS) 6:4 7:6 (7/4)
Thiago Seyboth Wild (BRA) Dennis Novak (AUT) 6:3 6:4
Albert Ramos-Vinolas (ESP) Juan Pablo Varillas (PER) 6:1 7:5
Pedro Cachin (ARG/3) Freilos
Zhang Zhizhen (CHN) Dusan Lajovic (SRB/7) 6:3 6:2
Dominic Thiem (AUT) Facundo Bagnis (ARG) 7:6 (7/3) 7:6 (8/6)
Arthur Rinderknech (FRA) Juan Manuel Cerundolo (ARG) 6:7 (3/7) 6:4 6:2
Yannick Hanfmann (GER/2) Freilos
Qualifikation, zweite Runde:
Dennis Novak (AUT) Thiago Monteiro (BRA) 6:4 6:3
Hamad Medjedovic (SRB) Lukas Neumayer (AUT) 6:3 6:1
Erste Runde:
Dennis Novak (AUT) Joel Schwärzler (AUT) 6:4 6:1
Lukas Neumayer (AUT) Federico Coria (ARG) 6:1 6:2
Hamad Medjedovic (SRB) Lucas Miedler (AUT) 6:4 7:6 (7/4)
Facundo Bagnis (ARG) Maximilian Neuchrist (AUT) 6:7 (6/8) 6:2 6:1
Doppel, Finale:
Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT/1) Gonzalo Escobar / Alexander Nedowjesow (ECU/KAZ/4) 6:4 6:4
Halbfinale:
Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT/1) Sadio Doumbia / Fabien Reboul (FRA/3) 7:5 7:6 (13/11)
Viertelfinale:
Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT/1) Ariel Behar / Adam Pavlasek (URU/CZE) 7:6 (11/9) 6:4
Gonzalo Escobar / Alexander Nedowjesow (ECU/KAZ/4) Sam Weissborn / Romain Arneodo (AUT/MON) 6:3 6:2
Achtelfinale:
Alexander Erler / Lucas Miedler (AUT/1) Nikola Cacic / Victor Vlad Cornea (CRO/ROU) 6:2 6:4
Sam Weissborn / Romain Arneodo (AUT/MON) Pedro Cachin / Tomas Martin Etcheverry (ARG) 6:4 6:2
Guido Andreozzi / Guillermo Duran (ARG) Sebastian Ofner / Dominic Thiem (AUT) 4:6 7:6 (7/5) 10/7
Simone Bolelli / Andrea Vavassori (ITA/2) Filip Misolic / Joel Schwärzler (AUT) 7:5 6:3
Gonzalo Escobar / Alexander Nedowjesow (ECU/KAZ/4) Philipp Oswald / Marcelo Demoliner (AUT/BRA) 6:3 6:4