Zum Auftakt trifft Thiem auf jenen Gegner, den er erst in der Vorwoche geschlagen hatte. Der US-Open-Sieger von 2020 bezwang den Argentinier Facundo Bagnis in Kroatien nach einem fordernden Match mit 6:4 7:5, nun will der Südamerikaner Revanche. Als Qualifikant kommt er mit zwei Siegen vom Wochenende und Spielpraxis in die „Nightsession“.
„Ich werde mir schon einige Anhaltspunkte geben, was ich in Umag gut gemacht habe“, sagte Thiem am Montag in einem Vorausblick. „Aber es wird ein ganz anderes Match. Die Bedingungen sind schon sehr unterschiedlich – direkt von Meereshöhe auf 700 m. Der Platz selber und die Bälle sind anders.“
Thiem trifft auf Bagnis
Beim ATP-Turnier in Kitzbühel steigt am Dienstag Dominic Thiem ins Geschehen ein. Er trifft zum Auftakt auf Facundo Bagnis. Am Montag spielte er sich im Rahmen einer Tennisshow mit Skistars und einem prominenten Schiedsrichter warm.
Die Rückkehr nach Kitzbühel sei für Thiem wie jedes Jahr wieder besonders gewesen, wie der 29-Jährige bei einer Pressekonferenz betonte. „Ich habe viele Meilensteine hier erleben dürfen“, erinnerte er an sein erstes da gespieltes ATP-Turnier, sein erstes ATP-Hauptfeldmatch und an seinen ersten ATP-Turniersieg 2019 in Österreich. „Ich freue mich, vor heimischem Publikum zu spielen“, sagte der Lokalmatador. Sozusagen zum Einschlagen ging es schon am Montagabend erstmals auf der Tour gemeinsam mit „Stallkollegen“ Sebastian Ofner in ein Doppel, das gegen die argentinische Paarung Guido Andreozzi/Guillermo Duran mit 6:4 6:7 (5/7) 7/10 verloren wurde.
Erwartungen sind hoch
Der Fokus liegt aber natürlich voll auf dem Einzel. Die Erwartungen der Öffentlichkeit und auch von sich selbst, wie Thiem sagte, seien hoch. „Ich kann damit auch gut umgehen. Natürlich ist die Entwicklung nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hätte, oder das Ranking nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hätte – viel weiter unten, als ich es gerne sehen würde.“ Von der Aufbruchsstimmung, von der er noch im Frühjahr nach einem knapp verlorenen hochklassigen Match in Madrid gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas gesprochen hatte, sei nun „sicher nicht mehr viel da“.

Wahrscheinlich habe ihm aber „Paris einen Dämpfer gegeben. Die war bitter, die Niederlage“, sagte Thiem und sprach damit das Erstrunden-Aus bei den French Open in fünf Sätzen gegen Pedro Cachin an. Gegen den Argentinier könnte es nun in Kitzbühel zur Revanche kommen, dafür müssten beide ins Halbfinale kommen. Das folgende Auftakt-Out bei einem Major habe ihm jedoch trotz der Niederlage wieder Auftrieb gegeben, in Wimbledon zog Thiem wieder gegen Tsitsipas knapp den Kürzeren. „Das war ein geiles Match und hat mir gezeigt, dass ich voll konkurrenzfähig bin.“
Das Gefühl passt
Seither plätschere es aber so dahin, Thiems Erwartung in Gstaad und Umag war um einiges größer als seine Ausbeute an Punkten dort. „Wenn die Leistung nicht voll passt, ist Endstation. Dafür sind die Gegner zu gut“, meinte der Niederösterreicher. Was passe, sei das Gefühl. Er spüre, dass es sich jedes einzelne Match oder jede Turnierwoche umdrehen könne. Noch bringe er gute Trainingsleistungen nicht gut genug ins Match rüber. „Es sind Partien dabei, die echt gut waren. Dann falle ich wieder ab und bringe es nicht ganz rüber auf dem Platz. Hoffentlich passiert das diese Woche in Kitzbühel.“
Thiem könne auf diesen Turnaround warten, so viel stehe für ihn fest. „Der Geduldsfaden bei mir ist sehr, sehr lange. Das Wissen, dass das so passieren könnte jede Woche, das hilft auch, geduldig zu bleiben. Ich muss nur schauen, dass mein Spiel wieder so Hand und Fuß hat, dass es gegen alle Spieler greift.“
ATP-250-Turnier in Kitzbühel
(Österreich, 630.705 Euro, Sand)