Trainer Thomas Sageder (LASK)
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

LASK-Fehlstart macht Sageder wütend

Der LASK kommt vor dem Play-off-Hinspiel in der UEFA Europa League am Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) daheim gegen Zrinjski Mostar nicht in Schwung. In der Admiral Bundesliga halten die Linzer nach vier Runden nur bei einem Sieg, am Samstag kam die Mannschaft von Thomas Sageder nicht über ein 1:1 bei WSG Tirol hinaus. „Momentan hat meine Gefühlslage weniger mit Trauer, sondern mehr mit Wut zu tun“, sagte Sageder im ORF-Interview.

Statt sich gegen das Tabellenschlusslicht für den Start in den Europacup warm zu schießen, gab es damit den nächsten Dämpfer für die Athletiker. Die Ansprüche des Tabellendritten der vergangenen Saison sind allerdings ganz andere. Das weiß auch Sageder, der aufgrund der mageren Leistung seiner Truppe in der ersten Hälfte sauer war – und auch etwas ratlos wirkte.

„Ich bin einfach enttäuscht, dass wir derartig schwach in das Spiel gehen. Wir nehmen uns unglaublich viel vor. Ich höre auch die ganze Woche, dass mir die Mannschaft das Gefühl gibt, dass wir den Gegner nicht unterschätzen, dass wir gut vorbereitet sind“, meinte der 39-Jährige nach dem Match. „Und dann hauen sie so eine erste Halbzeit raus. Da war ich wirklich sehr, sehr sauer in der Halbzeit.“

LASK holt nur Remis bei WSG Tirol

Der LASK konnte in der Bundesliga den Schwung aus dem Linzer Derby-Sieg nicht mitnehmen. Die Schwarz-Weißen kamen in Innsbruck bei Tabellenschlusslicht WSG Tirol nicht über ein 1:1 hinaus.

Nur Goalie Lawal überzeugte in erster Halbzeit

Die Tiroler gingen durch Nik Prelec (16.) in Führung. Im Vorfeld hatte Filip Stojkovic einen folgenschweren Fehlpass gespielt. Das war nur eine von mehreren Aktionen, die Sageder zur Weißglut trieben. „Bei sechs bis sieben Ballverlusten spielen wir dem Gegner den Ball einfach in die Füße“, sagte der LASK-Coach verärgert. Dass es zur Pause nur 0:1 stand, war die einzig gute Nachricht, Goalie Tobias Lawal hatte bei zwei Kopfballchancen der Hausherren Schlimmeres verhindert. Er war der Einzige, der sich nach einer „extrem enttäuschenden“ ersten Hälfte bei einer Kabinenpredigt nichts vorwerfen lassen musste.

Die zweite Halbzeit sei dann laut Sageder besser gewesen, es bedurfte allerdings eines haarsträubenden Eigenfehlers der WSG, um zurückzukommen. Eine Rückgabe von Felix Bacher missglückte auch aufgrund der nicht idealen Platzverhältnisse, Elias Havel erkannte die Situation und vollendete sehenswert (70.).

Stürmertalent als Lichtblick

Der 20-Jährige war ein Lichtblick. Für seinen ersten Treffer – und das noch dazu beim ersten Einsatz in der Bundesliga – benötigte er nicht einmal 30 Sekunden. Es war auch seine erste Ballberührung. „Es hat mich gefreut, dass ‚Eli‘ Havel als junges Stürmertalent sein erstes Bundesliga-Tor erzielt hat. Aber letztendlich muss ich sagen, hätte ich hier schon ganz gerne gewonnen“, sagte Sageder.

Für den Torschützen selbst lief die Aktion wie im Traum ab. „In der ersten Aktion habe ich schon darauf gelauert, wie der Innenverteidiger zum Goalie spielen will. Es war eigentlich wie im Traum, es ging sehr schnell. Ich habe den Ball nur vor mir gesehen und habe einfach aus Intuition draufgeschossen“, meinte der Nachwuchsteamspieler. Ein Doppelpack blieb ihm knapp verwehrt, auch seine Mannschaftskollegen konnten die Überlegenheit im Finish nicht mehr in ein weiteres Tor ummünzen.

„Köpfe oben halten“

Für Trübsalblasen bleibt beim LASK aber keine Zeit, denn schon am Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) kommt der bosnische Meister Zrinjski Mostar für das Europa-League-Play-off-Hinspiel in die Raiffeisen Arena. „Wir haben einen Punkt mitgenommen, obwohl die Leistung nicht gut war. Wir müssen versuchen, das Positive mitzunehmen“, forderte Tormann Lawal. „Und die Köpfe oben halten.“

Die Tiroler konnten „mit dem Punkt leben“, wie es Coach Thomas Silberberger formulierte. Verständlich, war es doch der erste im vierten Anlauf. „In der ersten Halbzeit haben wir ein überragendes Gesamtpaket geschnürt“, sagte der Tiroler. Teil davon war ein „extrem bissiger und giftiger“ Auftritt. Aufgrund der Schlussphase war der Ausgleich mehr als leistungsgerecht. „Wenn du aber durch so einen Fehler das 1:1 kriegst, ist das sehr bitter“, sagte Silberberger.