Elias Havel (LASK)
GEPA/Michael Kristen
Bundesliga

„Joker“ Havel rettet LASK Remis bei WSG

Elias Havel hat den LASK in der vierten Runde der Admiral Bundesliga vor einer Niederlage bei Schlusslicht WSG Tirol bewahrt. Der 20-Jährige sorgte am Samstag im Tivoli Stadion in Innsbruck mit seiner ersten Ballberührung nach seiner Einwechslung für das 1:1 (70.). Nik Prelec hatte die Hausherren in der 16. Minute in Führung geschossen. Ein weiterer vermeintlicher Treffer Havels bei seinem Ligadebüt wurde wegen Abseits aberkannt (75.).

Damit holte die mutig aufspielende WSG erstmals in dieser Saison einen Punkt. Die Mannschaft von Coach Thomas Silberberger ist trotzdem Tabellenletzter hinter dem punktegleichen Aufsteiger Blau-Weiß Linz. Der LASK hält weiter nur bei einem Sieg und ist mit fünf Zählern vorerst Sechster.

Silberberger hatte mit seiner Truppe in den vergangenen Tagen nicht nur viel Zeit auf dem Trainingsplatz verbracht. „Wir haben diese Woche mehr geredet, als wir trainiert haben“, hatte der WSG-Coach vor der Partie gesagt. Die Kicker durften im Rahmen dessen auch Auskunft über ihre Wunschaufstellung geben. In der Anfangsformation gab es dann nur zwei Änderungen im Vergleich zum 0:1 in Altach. Matthäus Taferner durfte im Mittelfeld sein Startelfdebüt beim neuen Club geben, in der Innenverteidigung war Kapitän Felix Bacher wieder dabei.

LASK holt nur Remis bei WSG Tirol

Der LASK konnte in der Bundesliga den Schwung aus dem Linzer Derby-Sieg nicht mitnehmen. Die Schwarz-Weißen kamen in Innsbruck bei Tabellenschlusslicht WSG Tirol nicht über ein 1:1 hinaus.

WSG diktiert das Geschehen

Taferner hätte beinahe einen Traumstart verzeichnet, sein Schuss wurde von einem Linzer aber gerade noch zur Ecke abgeblockt (2.). Auch sonst zeigten die Tiroler eine starke Reaktion nach dem enttäuschenden Auftritt in Vorarlberg und diktierten das Geschehen. Als Belohnung folgte die frühe Führung. Nach einem Fehlpass von Filip Stojkovic im Herausspielen bediente Aleksander Buksa mit einen Idealpass Prelec, der Tobias Lawal bezwang. Der Ex-ÖFB-U21-Teamtormann verhinderte einen Doppelschlag bei einem Kopfball von Felix Bacher (18.) und einen höheren Rückstand bei einem Buksa-Abschluss mit dem Kopf (35.).

WSG Spieler Aleksander Buksa und Nik Prelec
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Prelec (r.) sorgte für die Führung der lange dominanten Hausherren

Die Linzer kamen auch offensiv nicht in die Gänge, das Gefährlichste blieb ein zu überhasteter Schuss von Moses Usor, der danebenging (45.+1). Nach Wiederbeginn kontrollierten weiter die Gastgeber das Geschehen, verabsäumten es aber, für eine Vorentscheidung zu sorgen. Prelec brachte den Ball nach einem Corner nicht im Tor unter (48.), Lawal wehrte einen Weitschuss von Cem Üstündag ab (53.).

LASK drängt nach Ausgleich auf den Sieg

Nichts deutete auf den Ausgleich des LASK hin, der aber dank tatkräftiger Mithilfe der Tiroler doch fiel. Nach einem missglückten Bacher-Rückpass fackelte der weniger als 30 Sekunden zuvor eingewechselte Havel nicht lange und ließ Tormann Adam Stejskal keine Chance. Das war ein Weckruf für die Linzer und ein herber Rückschlag für die WSG.

Die Gäste dominierten ab dem Zeitpunkt, zweimal Ibrahim Mustapha, Havel mit dem Abseitstor und Philipp Ziereis verpassten aber den Siegestreffer. Damit konnte der Schwung nach dem 2:0-Derby-Sieg nicht mitgenommen werden. Auf Tiroler Boden gelang wie schon öfter in der Vergangenheit kein Erfolg.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „In der ersten Halbzeit haben wir ein überragendes Gesamtpaket geschnürt. Wir waren schnell 1:0 vorne, haben uns nicht wie der Tabellenletzte präsentiert, waren in den Zweikämpfen extrem bissig und giftig. Wir hatten auch noch Chancen, wo Tobias Lawal überragend gehalten hat, und hinten haben wir fast nichts zugelassen. Zweite Halbzeit hat der LASK mehr Qualität reingebracht, wenn du aber dann durch so einen Fehler das 1:1 kriegst, ist das sehr bitter. So einen Rückpass zu machen war keine gute Idee, Felix (Bacher, Anm.) macht sich selbst die größten Vorwürfe.“

Thomas Sageder (LASK-Trainer): „Es war eine extrem enttäuschende erste Halbzeit. Die Spieler brüllen in der Kabine, geben mir das Gefühl, motiviert ins Spiel zu gehen, und liefern dann so etwas ab. Dafür habe ich noch keinen Erklärungsansatz, das ist unverständlich für mich. Bei sechs bis sieben Ballverlusten spielen wir dem Gegner den Ball einfach in die Füße. Ich war sehr sauer in der Halbzeit. In der zweiten Halbzeit war es besser, wenn wir unsere Chancen da nützen, können wir auch noch gewinnen, ich bin aber mit dem Auftritt nicht glücklich.“

Admiral Bundesliga, vierte Runde

Samstag:

WSG Tirol – LASK 1:1 (1:0)

Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, SR Grobelnik

Torfolge:
1:0 Prelec (16.)
1:1 Havel (70.)

WSG Tirol: Stejskal – Ranacher, Bacher (82./Stumberger), Gugganig, Schulz – Sulzbacher, Üstündag (69./Ertlthaler), Taferner (68./Ogrinec), Kronberger (69./Naschberger) – Prelec, Buksa (82./Forst)

LASK: Lawal – Stojkovic (58./Luckeneder), Ziereis, Andrade, Bello – Horvath, Michorl (69./Jovicic) – Usor (58. Flecker), Zulj, Mustapha (86./Goiginger) – Ljubicic (69./Havel)

Gelbe Karten: Gugganig, Svejnoha (Trainerassistent) bzw. Horvath