Thiem präsentierte sich gegen Bublik in der ersten Runde von Flushing Meadows abgeklärt und setzte sich nach 1:52 Stunden souverän mit 6:3 6:2 6:4 durch. Der Kasache erwischte nicht seinen besten Tag und sorgte mit einem unbedachten Sager im zweiten Satz für Aufregung. „Es kotzt mich an, allen diesen Invaliden zu ihrer Karriere zurückzuverhelfen“, sagte der 26-Jährige zu sich selbst, aber in Videos in sozialen Netzwerken hörbar, als er zum Aufschlag ging.
Da Bublik auf Russisch schimpfte, hatte Thiem während des Spiels nichts davon mitbekommen. Im Interview nach dem Match darauf angesprochen, sagte der Niederösterreicher: „Ich weiß nicht, ob das richtig übersetzt wurde. Wenn ja, dann ist es ein harter Spruch. Etwas, das man im Allgemeinen nicht sagen sollte, einfach aus Respekt.“ Vielleicht habe der Kasache es auch nicht so gemeint. „Aber ja, was soll ich dazu sagen?“ Nach dem zweiten Satz zerschlug Bublik, der insgesamt 17 Doppelfehler und 44 leichte Fehler produzierte, aus Frust auch noch einen Schläger.
Erster Sieg bei Major seit 2021
Für Thiem war es der erste Sieg bei einem Major seit den Australian Open im Jänner 2021 bzw. nach seiner Handgelenksverletzung. Auch in Melbourne hatte er damals zum Auftakt gegen einen Kasachen, Michail Kukuschkin, einen Dreisatzsieg gefeiert. Das Aus kam dann im Achtelfinale gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow. In New York kann sich der ehemalige Weltranglistendritte für seine nächste Aufgabe gegen den US-Amerikaner Ben Shelton am Mittwoch (dritte Partie nach 17.00 Uhr MESZ) auf wiedergewonnenes Selbstvertrauen stützen.
Thiem steht in Runde zwei
Dominic Thiem hat sein Auftaktmatch bei den US Open souverän gemeistert. Der Champion von 2020 setzte sich in der ersten Runde gegen den Kasachen Alexander Bublik klar in drei Sätzen durch.
Thiems Fans hatten zu Monatsbeginn bereits starke Leistungen in Kitzbühel sowie den Finaleinzug bejubelt, dann kamen aber „eine Art Gastritis“ und die Absage für Winston-Salem. Seine Probleme mit dem Magen seien noch nicht ganz weg, aber die Energie sei gegen Bublik wieder da gewesen, meinte Thiem. „Die war in den letzten Tagen eben nicht da, da habe ich mich nicht gut gefühlt. Aber nach ein paar Tagen Pause war es besser und jetzt ist es echt okay.“
Der Sieg gegen Bublik fand auf einem für Thiem bedeutenden Platz statt. Auf dem Grandstand hatte der Niederösterreicher 2017 im Achtelfinale gegen den Argentinier Juan Martin del Potro nach zwei klar gewonnenen Sätzen noch eine dramatische Niederlage erlitten. „Ein legendäres Match damals“, sagte Thiem, dem das 6:1 6:2 1:6 6:7 (1/7) 4:6 „immer in Erinnerung“ bleiben wird. „Generell mag ich den Platz ganz gerne. Ich glaube, ich habe dort mehr gewonnen als verloren. Aber das Del-Potro-Match überstrahlt schon alles. Jetzt ist es nicht mehr so bitter, wie es sich damals angefühlt hat.“
Return als Schlüssel gegen Shelton
Seinen nächsten Gegner hatte der Lichtenwörther heuer im Estoril-Achtelfinale mit 6:2 6:2 besiegt. Diesen Erfolg über Shelton will Thiem aber nicht überbewerten: „Auf Hardcourt fühlt er sich absolut wohl“, wies der 29-Jährige unter anderem auf das Viertelfinale des 20-Jährigen bei den Australian Open hin. Für den US-Amerikaner spricht zudem der Heimvorteil. „Er bewegt sich auch richtig, richtig gut, hat einen unglaublichen Zug im Arm, eine unglaublich schnelle Bewegung, einen unglaublich schnellen Aufschlag.“ Ein Schlüssel zum erhofften Sieg gegen den Lokalmatador werde wieder der Return sein.
Bereits gegen Bublik habe Thiem richtig gut returniert. „Ich muss schauen, dass ich wieder viele Bälle gut ins Spiel zurückbringe“, ist seine Devise für das kommende Match. Generell fühle er sich an der Grundlinie wieder wohl, gegen Bublik stand Thiem weiter vorne als zuletzt oft. Seit der Kitzbühel-Woche habe er auch wieder das Gefühl, „dass vielleicht noch ein großer Wurf drinnen ist. Kitzbühel hat mir schon noch einmal einen Push gegeben, mit der Atmosphäre und weil ich endlich wieder enge Partien gewonnen habe.“ Auch habe er gute Gegner besiegt. „Sicher ist das Ziel noch einmal richtig zünden bei so einem großen Turnier.“
US Open in New York
(USA, 65 Millionen Dollar, Hartplatz)