ÖSV-Läufer in Kitzbühel
GEPA/Mathias Mandl
Ski alpin

Kitzbühel verweigert Teamkombi-Premiere

Die Premiere der angekündigten alpinen Teamkombination in Kitzbühel ist abgesagt. „Im Sinne des Produktes Kitzbühel und der Athleten wurde entschieden, die Teamkombination in Kitzbühel 2024 nicht auszutragen“, sagte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer . Die Organisatoren befürchten angesichts „zu vieler Unsicherheitsfaktoren“ einen Imageschaden für die Hahnenkamm-Rennen. Stattdessen wird in Kitzbühel (19.-21. Jänner) erneut auf zwei Abfahrten und einen Slalom gesetzt.

Auch die geplante Damen-Premiere der Teamkombination in Crans-Montana wurde nicht zuletzt auf Drängen des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) aus dem Programm gestrichen. Das Format der Teamkombination, bei dem ein Abfahrer und ein Slalom-Spezialist eines Landes zusammen antreten sollen, habe bei Sportlerinnen und Sportlern viele Bedenken ausgelöst, berichtete Scherer gegenüber der APA nach dem absolvierten Herbstmeeting des Internationalen Skiverbandes (FIS) in Zürich.

Die Athletensprecher hätten Kritik daran geübt, dass die erzielten Weltcup-Punkte auch für die Disziplinenwertungen und den Gesamtweltcup gezählt hätten. Kleinere Nationen wären zudem im Nachteil. Als Beispiel nannte Scherer Slalom-Vizeweltmeister AJ Ginnis, der nicht teilnehmen hätte können, weil es keinen griechischen Weltcup-Abfahrer gibt. „Es gibt einfach sehr viele Bedenken, weil immer noch kein genaues Regelwerk vorliegt“, sagte Scherer im „Kurier“ (Onlineausgabe).

„Risiko für Schaden zu groß“

Keine Punkte zu vergeben, wäre andererseits auf wenig Gegenliebe bei den Stars gestoßen. Mögliche Wettbewerbsvorteile, weil eine Handvoll Slalomfahrer den Ganslernhang bereits vor dem Spezialslalom gefahren wäre, spielten ebenso eine Rolle. Kurzfristige Diskussionen über nationenübergreifende Teams seien unterdessen im Sand verlaufen, sagte Scherer.

„Wir hätten alles auf uns genommen, um dem Format als neue Chance für den Skisport die größtmögliche Bühne zu bieten. Schlussendlich hat es keine Zeitschiene gegeben, die eine gute Umsetzung realistisch macht. Das Risiko, dass Kitzbühel einen Schaden nimmt, ist zu groß.“ Im „Kurier“ sagte Scherer zudem: „Deshalb haben wir den Stecker gezogen. Die Teamkombi ist für diese Weltcup-Saison einmal ausgesetzt.“

Aufgeschoben, nicht aufgehoben

Die Funktionäre der FIS wollen nun das Regelwerk überdenken. Scherer vermutet, dass die erste Teamkombination erst bei der WM 2025 in Saalbach stattfindet. „Für Großereignisse kann das durchaus ein gutes Format sein“, so Scherer. Hier gebe es Medaillen statt Punktediskussionen. Für Olympia 2026 seien die zwei Kombinationen für Männer und Frauen unterdessen fixiert.

Im Rahmen der Herbstsitzung wurde zudem ein Rahmenterminplan bis zur Saison 2025/26 präsentiert. Die traditionellen Österreich-Highlights fänden sich darin wieder, was die langfristige Planung erleichtere, berichtete Scherer. Panorama habe sich als Ersatz für die Lake-Louise-Rennen in Stellung gebracht, dasselbe gelte für das Weltcup-Finale in Kvitfjell/Hafjell.