Thiem, der nach seiner überwundenen Gastritis in Kasachstan nach rund einmonatiger Zwangspause auf die ATP-Tour zurückgekehrt ist, blieb damit auf der Siegerstraße. „Es war wieder ein sehr knappes Match“, erklärte der 30-Jährige. „Ich begann aggressiv, im zweiten Satz spielte er sehr gut, im dritten war es dann ausgeglichen. Ich habe dann ein sehr gutes Tiebreak gespielt, das war der beste Teil meines Spiels. Heutzutage servieren alle sehr gut, es gibt wenig Breaks, und da ist es schwierig, im Match zu bleiben.“
Giron hatte in Runde eins den dreifachen Major-Sieger Stan Wawrinka in drei Tiebreaks niedergerungen, ein zweiter Sieg gegen einen Ex-Grand-Slam-Sieger gelang ihm aber nicht. Thiem musste zwar im ersten Game gleich zwei Breakbälle abwehren, danach dauerte es bis ins achte Spiel, ehe wirklich ein Spieler den Aufschlag abgeben musste. Und es war Thiem, dem mit dem ersten Breakball das 5:3 gelang. Danach servierte er Satz eins nach 31 Minuten zu null mit 6:3 aus.
ÖTV-Trio in Astana im Viertelfinale
Nach Jurij Rodionov haben am Samstag auch Dominic Thiem und Sebastian Ofner beim ATP-250-Turnier in Astana das Viertelfinale erreicht.
Thiem verpasst Vorentscheidung
Im zweiten Durchgang vergab Thiem im dritten und fünften Spiel insgesamt vier Breakchancen und musste dann nicht ganz dem Spielverlauf entsprechend selbst zu null das Service zum 2:4 abgeben. Giron bestätigte das Break zu null. Thiem gelang zwar im letztmöglichen Moment das Rebreak zum 4:5, er musste danach aber unter anderem nach einem Doppelfehler zum 0:40 seinen Aufschlag zum 4:6 abgeben.
Im dritten Satz konnte Thiem bei 3:3 eine Chance zum Break nicht nutzen und musste bei 3:4 selbst zwei abwehren. Im streckenweise hochklassigen Fight in der Halle von Astana steuerten die beiden Ranglistennachbarn (Thiem unmittelbar vor Giron 81.) auf ein entscheidendes Tiebreak zu. Und in diesem war Thiem der bessere Mann. Thiem verbessert sich damit im Liveranking auf Platz 72, nimmt er die nächste Hürde, winkt ihm die Rückkehr in die Top 70.
Ofner macht kurzen Prozess
Während Thiem hart zu kämpfen hatte, machte Ofner (ATP-Nr. 58) mit Lokalmatador Bublik kurzen Prozess. Der Steirer schaffte gegen den Weltranglisten-35. gleich im Auftaktgame ein Break und wehrte dann bei 2:1 zwei Breakbälle ab. Das reichte ihm schon für einen sicheren Gewinn des ersten Satzes. Als Bublik im zweiten Durchgang bei eigenem Aufschlag bei 1:5 und 0:30 schon vor dem Aus stand, fing dieser plötzlich auf die für ihn übliche Weise mit Aufschlägen von unten an. Fünfmal in Folge machte der Lokalmatador unter dem Jubel des Publikums das und unter eigenem Lachen holte er das Aufschlaggame noch. Ofner schien kurz von der Rolle, doch er servierte dann dennoch sicher nach nur 70 Minuten aus.
„Das kasachische Publikum war zwar gegen mich, aber ich habe gut gespielt und ich bin glücklich über das Ergebnis“, sagte Ofner nach der Partie. „Die Unterstützung der Heimfans von Bublik störte mich nicht wirklich, ich bin konzentriert auf mich und mein Spiel. Ich kenne das von Matches wie in Kitzbühel, da ist es nicht anders. Ich bin zufrieden.“ Dem Duell mit Thiem blickt der 27-Jährige zuversichtlich entgegen, sei er jetzt doch besser drauf als beim ersten Aufeinandertreffen in diesem Jahr. Im April hatte sich Ofner in Estoril in der ersten Runde mit 6:3 3:6 4:6 geschlagen geben müssen.
ATP-250-Turnier in Astana
(Kasachstan, 1.093.360 Dollar, Hartplatz)