„Ich habe zu viel riskiert, aber ich wollte diesen Sieg“, erklärte Perez. Nach 16 Sekunden war der Mexikaner übermotiviert in Charles Leclercs Ferrari gekracht, hob mit seinem Boliden ab – dann war sein Rennen vorbei. Ihm blieb nichts übrig, als um Zuversicht zu ringen. „Die Ergebnisse werden kommen. Ich bin nicht besorgt, ich bin nur etwas traurig“, sagte Perez nach seinem Unglückstag. „Manchmal reichen ein paar Sekunden, um Tausende Menschen zu enttäuschen“, befand der Schweizer „Tages-Anzeiger“.
Perez wirkte im Autodromo Hermanos Rodriguez als Red-Bull-Zweitbesetzung im Schatten von Verstappens Dominanz verlorener denn je. Weniger als die Hälfte der Punkte hat Perez in 19 Rennen gesammelt, nach Siegen steht es in diesem Jahr 2:16. Zum anderen muss Perez nach dem Crash von Mexiko selbst im so überlegenen Red Bull immer mehr um die Vizeweltmeisterschaft bangen. „Jammerschade, wir haben 19 Punkte auf Hamilton verloren“, fasste Red-Bull-Berater Helmut Marko das Dilemma zusammen.
Nächster Rekord für Max Verstappen
In der Formel 1 rast Max Verstappen weiter von einem Rekord zum nächsten. Der Sieg im Großen Preis von Mexiko ist bereits sein 16. in dieser Saison. So oft konnte zuvor noch kein Fahrer innerhalb eines Jahres gewinnen.
Hamilton macht Druck im Kampf um Vizetitel
Durch Lewis Hamiltons zweiten Platz inklusive schnellster Rennrunde hat Perez vor den verbleibenden drei Saisonläufen nur noch 20 Punkte Vorsprung auf den Mercedes-Piloten. Wäre Hamilton nicht eine Woche zuvor als Zweiter in Texas umstritten disqualifiziert worden, wären beide schon jetzt fast gleichauf.
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal in Schlagdistanz kommen würde. Es hängt aber vor allem von ‚Checos‘ Wochenenden ab“, sagte Hamilton und schob noch etwas mehr Druck in Richtung Perez. „Für mein Leben wird es keinen großen Unterschied machen, ob ich Zweiter oder Dritter werde“, so der siebenfache Weltmeister.
Ricciardo sitzt Perez im Nacken
Für Perez aber womöglich schon. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass der Mexikaner seinen Job verlieren würde, wenn er in der WM noch Rang zwei einbüßt. „So einfach ist das nicht. Man muss auf die Umstände schauen“, sagte Teamchef Horner. „Er hat mit uns eine Vereinbarung für nächstes Jahr. Und unsere Absicht ist es, dass er 2024 im Auto sitzt“, beteuerte der Brite.
Zugleich schwärmte Horner allerdings in höchsten Tönen von Daniel Ricciardo, der als möglicher Nachfolger von Perez gehandelt wird. Im Alpha Tauri war der Australier auf Platz sieben gefahren und hatte das Red-Bull-Schwesterteam so um zwei Plätze in der für die Geldverteilung wichtigen Konstrukteurswertung nach vorn gebracht. „Er hat komplett unterstrichen, warum wir ihn zurückgebracht haben. Er sah wieder aus wie der alte Daniel“, sagte Horner.