Moses Usor, George Bello und Ibrahim Mustapha (LASK)
GEPA/Manuel Binder
Bundesliga

LASK verwandelt Titeljagd in Dreikampf

Der LASK hat am Sonntag zum Abschluss der 13. Runde der Admiral Bundesliga nicht nur die „Herrschaft“ von Puntigamer Sturm Graz beendet, sondern den Titelkampf von einem Zwei- fürs Erste in einen Dreikampf verwandelt. Während die Linzer Formkurve weiter nach oben zeigt, nähert sich Sturm zunehmend einem Tief.

Dank der Tore von Moses Usor, Filip Stojkovic und Robert Zulj schob sich der LASK vor 15.900 Fans auf der Linzer Gugl auf zwei Punkte an Sturm heran. Die Grazer, für die der zwischenzeitliche Anschlusstreffer von Szymon Wlodarczyk am Ende viel zu wenig war, mussten nach der zweiten Liganiederlage hintereinander nach vier Wochen die Tabellenspitze wieder räumen und haben nun ihrerseits zwei Zähler Rückstand auf Red Bull Salzburg.

Für die Linzer und Trainer Thomas Sageder setzte sich der Aufwärtstrend hingegen fort. In den jüngsten vier Runden holte man zehn Zähler. Sageder sprach nach der erfolgreichen Revanche für das 0:2 am 5. August in Graz von einer „geschlossenen Teamleistung“ und hob den positiven Spirit innerhalb des Kaders hervor. „Wenn man uns aktuell sieht, dann sieht man, dass wir eine Mannschaft sind. Das macht mich stolz“, sagte der LASK-Trainer.

LASK stürzt Sturm von Tabellenspitze

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat am Sonntag Rang eins in der Admiral Bundesliga verloren. Die Steirer bezogen gegen den LASK eine 1:3-Auswärtsniederlage und liegen nun zwei Punkte hinter Meister Red Bull Salzburg, der bereits am Samstag mit 2:0 bei der WSG Tirol gewann.

Gelungene Generalprobe

Der 3:1-Erfolg über Sturm war auch ein wichtiger Motivationsschub für das Heimspiel in Gruppe E der Europa League gegen Saint-Gilloise am Donnerstag (18.45 Uhr, live in ORF1). „In diesem Spiel geht es um eine Vorentscheidung in der Europa League, da müssen wir fast noch eine bessere Leistung bringen als heute“, sagte Sageder. Der LASK steht nach drei Spielen noch ohne Punkt da, mit einer weiteren Niederlage wäre der Traum vom Aufstieg in die K.-o.-Phase wohl geplatzt.

Nach dem Schlüsselspiel im Europacup wartet auf den LASK vor der Länderspielpause noch das Linzer Derby gegen Blau-Weiß. Seit Sonntag kennen die Athletiker auch ihren ersten Pflichtspielgegner im kommenden Kalenderjahr – im Viertelfinale des Uniqa-ÖFB-Cups geht es Anfang Februar vor eigenem Publikum gegen Salzburg. „Das war mein Wunschlos. Meine Mannschaft ist in der Lage, Salzburg zu schlagen, und wenn du den Cup gewinnen willst, dann musst du alle schlagen“, erklärte Sageder.

Sturm hadert mit VAR und Energie

Die Sturm-Spieler und Trainer Christian Ilzer verließen Linz hingegen mit hängenden Köpfen. „Das ist schon ein Nackenschlag, aber wir müssen damit umgehen können“, sagte Ilzer. Schwer zu verdauen war für den 46-Jährigen auch der nicht gegebene Elfmeter für seine Mannschaft nach einem mutmaßlichen Foul von Filip Stojkovic an Jon Gorenc-Stankovic. „Ich frage mich, wofür wir einen VAR haben. Jetzt muss ich einmal fragen, brauchen wir überhaupt einen VAR?“

Gleichzeitig betonte Ilzer, er wolle die Niederlage nicht an dieser umstrittenen Szene zu Beginn der zweiten Hälfte festmachen. „Wir haben im Moment ein bisschen ein Energiethema. Wir müssen uns stärker fokussieren“, sagte der Coach auch mit Blick auf den von Manprit Sarkaria vergebenen Elfmeter in der dritten Minute. „Wenn wir den reinmachen, geben wir dem Spiel eine andere Richtung“, meinte Ilzer mit Hinweis auf die ausgelassene Chance.

Tormann Tobias Lawal (LASK)
APA/EXPA/Reinhard Eisenbauer
Sarkaria, rechts mit Nummer elf, ließ vom Elfmeterpunkt die große Chance aus, Sturm früh in Führung zu bringen

So aber misslang die Generalprobe für das Auswärtsmatch in der Europa League am Donnerstag (21.00 Uhr) gegen Atalanta Bergamo. Anders als der LASK hat Sturm bereits vier Punkte auf dem Konto und mischt in Gruppe D noch voll um die Aufstiegsplätze mit. Auch der Blick auf die Auslosung für das Cupviertelfinale fiel Ilzer etwas leichter als jener auf das Ergebnis in der Bundesliga. Der Titelverteidiger empfängt die Wiener Austria, gegen die es zuletzt eine 0:1-Heimniederlage setzte. „Der einzige Wunsch war ein Heimspiel, und das haben wir bekommen“, bilanzierte Ilzer.

Admiral Bundesliga, 13. Runde

Sonntag:

LASK – Sturm Graz 3:1 (2:0)

Linz, Raiffeisen Arena, 15.900, SR Hameter

Torfolge:
1:0 Usor (36.)
2:0 Stojkovic (45.+1)
2:1 Wlodarczyk (60.)
3:1 Zulj (91.)

LASK: Lawal – Ziereis, Andrade, Talowjerow – Stojkovic (74./Flecker), Horvath, Ljubic (82./Michorl), Bello – Usor (93./Pintor), Zulj, Mustapha (74./Balic)

Sturm: Scherpen – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante (46./Horvat) – Serrano (64./Hierländer), Gorenc-Stankovic, Teixeira, Prass (78./Fuseini) – Sarkaria (46./Wlodarczyk), Böving (64./Johnston)

Anm.: Sarkaria scheiterte mit einem Foulelfmeter an Lawal (4.), Zulj scheiterte mit einem Foulelfmeter an Scherpen (45.).

Gelbe Karten: Bello, Zulj, Horvath, Stojkovic bzw. Prass, Ilzer (Trainer)