Der 22-jährige Südtiroler ließ jedoch von Beginn an keinen Zweifel daran, dass er die Partie ernst nehmen würde, obwohl sie für ihn sportlich bedeutungslos war. Nach nur 32 Minuten holte sich der Weltranglistenvierte gegen den zu fehlerhaft agierenden Rune den ersten Satz.
Doch dann steigerte sich Rune, zudem plagten Sinner offenbar Schmerzen am Rücken. Der Däne schaffte den Satzausgleich und kämpfte verbissen um seine Halbfinal-Chance. Sinner hielt dagegen und schaffte im dritten Satz das entscheidende Break. zum 5:4. Kurz vor Mitternacht verwandelte der Italiener nach 2:32 Stunden Spielzeit seinen ersten Matchball. Sinner steht erstmals in seiner Karriere bei den ATP-Finals in der Runde der letzten vier.
Djokovic zittert sich ins Halbfinale
Djokovic hatte sich zuvor mit 7:6 (7/1) 4:6 6:1 gegen Ersatzmann Hubert Hurkacz durchgesetzt und seinen zweiten Sieg eingefahren. Weil er dabei aber einen Satz abgegeben hatte, war er auf einen Sieg Sinners angewiesen.
Djokovic hatte mit Hurkacz mehr Mühe als erwartet. Der Pole war für den Griechen Stefanos Tsitsipas eingesprungen, der wegen Rückenbeschwerden bereits in seinem zweiten Gruppenspiel gegen Rune hatte aufgeben müssen. Obwohl Hurkacz selbst keine Chance mehr auf ein Weiterkommen hatte, zeigte der 26-Jährige eine starke Leistung und machte Djokovic das Leben vor allem mit seinem Aufschlag schwer. Insgesamt schlug der Pole 24 Asse.
Djokovic hatte zum Auftakt in drei Sätzen gegen Rune gewonnen, dann aber in drei Sätzen gegen Sinner verloren. Letztlich konnte sich der Serbe nach mehrstündigem Zittern über den Halbfinal-Einzug beim Turnier der acht besten Tennisspieler des Jahres freuen.
ATP-Finals in Turin
(Italien, Hartplatz, Halle)