David Alaba (AUT)
GEPA/Johannes Friedl
EM-Qualifikation

Alaba stolz auf „gewachsenes“ Team

Österreichs Nationalspielern war die Freude über die erfolgreich abgeschlossene EM-Qualifikation anzumerken. Ob diese für die Österreicher auf dem ersten oder zweiten Gruppenplatz endet, darüber entscheidet am Sonntag Belgien im Heimspiel gegen Aserbaidschan. Das ÖFB-Team hat seine Hausaufgaben jedenfalls erfüllt. „Man hat uns wachsen gesehen, man hat eine klare Entwicklung nach oben gesehen“, sagte Kapitän David Alaba nach dem 2:0-Sieg am Donnerstag in Estland.

Sechs Siege und 19 Punkte stehen nach acht Qualispielen letztlich zu Buche. „Ich glaube, dass es eine sehr erfolgreiche EM-Quali war. Man hat eine Mannschaft gesehen, die einen gewissen Charakter entwickelt hat und zusammengerückt ist“, sagte Alaba, der im Sommer in Deutschland sein drittes EM-Turnier bestreitet. Die abgelaufene Qualifikation sei „etwas Spezielles“ gewesen. „Bis hierhin können wir sehr zufrieden sein. Da müssen wir anknüpfen und weitermachen.“

In Tallinn hatte man nicht nur mit einem tief stehenden Gegner, sondern auch mit schwierigen Platzverhältnissen zu kämpfen. „Wir haben vielleicht ein, zwei Chancen zu viel zugelassen, das ist uns auch bewusst“, versicherte Abwehrchef Alaba. Zudem hätte man auch selbst Chancen liegen lassen. „Wir wollten mehr Tore erzielen“, sagte Alaba. Diese hätten das ÖFB-Team auch im Rennen um den Status als bester Gruppenzweiter in eine bessere Position gebracht, wenn die Belgier wie erwartet Aserbaidschan besiegen.

Alaba stolz auf „gewachsenes“ Team

Das ÖFB-Team hat seine Hausaufgaben jedenfalls erfüllt. „Man hat uns wachsen gesehen, man hat eine klare Entwicklung nach oben gesehen“, sagte Kapitän David Alaba nach dem 2:0-Sieg am Donnerstag in Estland.

Der beste Gruppenzweite – Österreich, Belgien oder Schottland – rückt bei der EM-Auslosung am 2. Dezember in Hamburg in den zweiten Lostopf vor. „Topf zwei wäre nicht verkehrt“, sagte Alaba. Allerdings sind auch im dritten Topf namhafte Teams zu erwarten. „Am Ende kann es vielleicht ein bisschen einen Unterschied machen“, sagte Goalie Alexander Schlager. „Wenn du im Turnier weit kommen willst, musst du aber sowieso viele Nationen schlagen“, ergänzte Nicolas Seiwald.

Deutschland als spezielles Spiel – für alle

Das wollen die Österreicher definitiv. Nächster Gradmesser ist am Dienstag (20.45 Uhr, live in ORF1) im Test in Wien EM-Gastgeber Deutschland. „Das ist eine Topmannschaft“, betonte Alaba. „Wenn man durch die Liste von Spielern geht, die da im Kader sind, haben sie enorme Qualität. Sie haben Potenzial, so ein Turnier auch zu gewinnen.“ Zwar hätten die Deutschen Monate und Jahre hinter sich, „in denen es nicht so einfach war“. Bei der jüngsten Amerikatour sei es aber bereits wieder bergauf gegangen.

„Es ist ein sehr spezielles Spiel gegen Deutschland – für uns alle“, sagte Alaba. Er selbst war 13 Jahre beim FC Bayern engagiert. „Ich habe regelmäßigen Kontakt zu den Jungs in München. Ich habe dort eine sehr lange Zeit verbracht, Freundschaften geschlossen, und deshalb freue ich mich auf das Wiedersehen. Auch für den Trainer und sein Team wird es etwas Spezielles.“ Neben Teamchef Ralf Rangnick sind auch dessen Assistenten allesamt Deutsche.

„Die Euphorie ist entflammt“

Zudem haben alle Spieler aus der ÖFB-Startelf von Tallinn bereits im Nachbarland gekickt. „Es ist irgendwo schon eine Rivalität zwischen Österreich und Deutschland, deshalb wollen wir das Spiel unbedingt gewinnen“, versicherte Leipzig-Legionär Seiwald. Der 22-Jährige hat als einziger ÖFB-Akteur alle acht Qualipartien bestritten – von der ersten bis zur letzten Minute. Er spüre das Vertrauen des Teamchefs. „Vor allem jetzt, wo es im Verein nicht so gut läuft mit den Minuten, freut es mich extrem, dass ich im Nationalteam meine Minuten bekomme.“ Der Erfolg in Estland sei „ein Arbeitssieg“ gewesen.

Nicolas Seiwald (AUT) und Markus Poom (EST)
AP/Sergei Grits
Nicolas Seiwald wurde in der EM-Qualifikation zum Dauerbrenner im ÖFB-Team

Ähnlich sah das Goalie Schlager. „Es ist keine Selbstverständlichkeit. Wer unsere Ziele kennt, weiß aber, dass wir mehr wollen.“ Man könne „auf eine sehr, sehr gute Quali zurückblicken“, meinte Österreichs mittlerweile klare Nummer eins. „Wir haben eine richtig gute Entwicklung genommen und uns in vielen Dingen verbessert.“ Deutschland in einem ausverkauften Happel-Stadion sei nun der perfekte Gegner für das letzte Länderspiel des Jahres. „Die Euphorie ist entflammt. Das wird sicher ein tolles Erlebnis zum Abschluss.“

Überglücklich über positiven Abschluss

Zu diesem Zeitpunkt wissen die Österreicher bereits, ob sie am 2. Dezember aus dem ersten, zweiten oder dritten Lostopf gezogen werden. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Alles Weitere können wir nicht beeinflussen“, sagte Sasa Kalajdzic. „Wir sind alle überglücklich, dass wir die Qualigruppe positiv abgeschlossen haben.“

Der Stürmer hätte Sekunden nach seiner Einwechslung in Tallinn beinahe das 3:0 erzielt. Seit dem EM-Achtelfinale 2021 gegen Italien (1:2 n. V.) wartet er auf ein Länderspieltor. „Ich bin auf einem sehr guten Weg“, sagte Kalajdzic, der fast ein Jahr von einem Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzt war. Gegen Deutschland dürfte ihm aber erneut nur die Rolle als „Joker“ bleiben.