Das Ferrari-Duo zeigte auf dem Flutlichtkurs eine dominante Vorstellung, Leclerc war fast vier Zehntelsekunden schneller als Triple-Champion Verstappen (+0,378) und Russell (+0,386). „Natürlich bin ich glücklich, von der Pole aus ins Rennen zu gehen ist großartig“, erklärte der Monegasse nach seiner fünften Pole in dieser Saison und der 23. seiner Karriere. „Mit meinen Runden in Q3 bin ich aber überhaupt nicht zufrieden. Da habe ich keinen guten Job gemacht, aber es hat gereicht. Im Rennen müssen wir noch zulegen, da kämpfen wir noch. Über die Pole kann ich mich aber nicht beschweren.“
Grund, sich zu beschweren, hat Leclercs Teamkollege Sainz, der wegen des Einbaus eines zusätzlichen Energiespeichers nach dem unverschuldeten Unfall im ersten Training zehn Plätze nach hinten versetzt wird. „Das Team hat einen herausragenden Job gemacht, wir haben das Qualifying dominiert“, sagte der Spanier, dem am Freitag ein Kanaldeckel zum Verhängnis geworden war. „Wir haben das Maximum herausgeholt. Trotzdem bin ich enttäuscht, ich habe auch schlechte Laune. Aber so ist es eben.“
Leclerc rast in Las Vegas zur Pole
Charles Leclerc hat sich die Poleposition für den Grand Prix in Las Vegas am Sonntag gesichert. Der Ferrari-Star setzte sich am Samstag vor seinem Teamkollegen Carlos Sainz durch, der allerdings in der Startaufstellung zehn Plätze zurückversetzt wird.
Verstappen sieht für Rennen noch Reserven
Nutznießer ist Verstappen, der in Las Vegas seinen 18. Sieg im 21. Saisonrennen anpeilt. Gewinnt der Niederländer, würde er mit dann 53 Erfolgen mit Sebastian Vettel als Nummer drei der ewigen Bestenliste gleichziehen. „Es hat heute Spaß gemacht“, sagte Verstappen. „Ich denke aber, dass wir heute noch nicht alles rausgeholt haben. Es hat noch ein bisschen etwas gefehlt.“
Am Sonntag, im vorletzten Saisonrennen, werden die Karten allerdings neu gemischt. „Es war noch nicht optimal, ich hoffe, dass es morgen besser läuft. Morgen geht es um die Punkte. Es wird aber hart werden, immerhin fahren wir hier zum ersten Mal“, unterstrich der Niederländer. Die Formel 1 war zuvor 1981 und 1982 in Las Vegas gefahren, damals allerdings nicht auf einem Stadtkurs, sondern auf einem Parkplatz.
Teamkollege Perez, der seinen Vizeweltmeistertitel fixieren könnte, kam aufgrund einer misslungenen Teamstrategie nicht über Platz zwölf hinaus und startet damit eine Position hinter Verfolger Hamilton im Mercedes und eine vor Sainz. „Das Timing war nicht optimal“, erklärte Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko bei ServusTV den Startplatz von Perez. Der Mexikaner war im zweiten Qualiabschnitt zu früh an die Box geholt worden und konnte am Ende keine schnelle Zeit mehr fahren.
Herbe Enttäuschung für McLaren
Eine herbe Enttäuschung erlebte auch McLaren, Lando Norris kam nicht über Platz 16 hinaus, Oscar Piastri musste sich mit Rang 19 begnügen. Die Williams-Piloten Alexander Albon und Logan Sargeant starten hingegen von den Plätzen fünf und sechs.
Einen Tag nach dem Kanaldeckelfiasko, als ein Materialschaden erst den Boliden von Sainz zerstörte, daraufhin das Auftakttraining nach acht Minuten abgebrochen wurde und das zweite Training nach langer Verzögerung bis 4.00 Uhr Ortszeit dauerte, verlief das Qualifying ohne außergewöhnliche Probleme. Sainz hatte danach Teile am Auto wechseln müssen und kassierte dafür eine empfindliche Strafe – eine Ausnahme wurde nicht gewährt.