Mit seinem 53. GP-Erfolg zog Verstappen beim 21. und vorletzten Saisonrennen in der Bestenliste mit Sebastian Vettel auf Platz drei gleich. Nur Lewis Hamilton (103) und Michael Schumacher (91) standen in der Formel 1 öfter auf dem obersten Podium. Perez, der den Red-Bull-Doppelsieg in der letzten Runde noch aus der Hand gab, krönte sich beim ersten Rennen in Las Vegas seit 41 Jahren vorzeitig zum Vizeweltmeister und erfüllte damit das große Ziel des österreichisch-britischen Rennstalls.
Die Fahrer zeigten sich danach vom Rennen begeistert. Selbst der im Vorfeld gegenüber Las Vegas kritisch eingestellte Verstappen, der nach der Zieldurchfahrt am Boxenfunk „Viva Las Vegas“ von Musiklegende Elvis Presley anstimmte, fand lobende Worte. „Das war harte Arbeit. Es ist eine Menge passiert in diesem Rennen. Am Ende konnte ich voll draufgehen und mich mit den anderen messen. DRS hat hier eine starke Wirkung, dadurch konnte man sich immer zurückkämpfen. Wir haben eine Menge gutes Racing hier erlebt, es hat viel Spaß gemacht“, sagte der dreifache Weltmeister.
Verstappen feiert 18. Sieg
Max Verstappen hat sich am Sonntag trotz einer Fünfsekundenstrafe den Sieg beim Grand Prix in Las Vegas geholt.
„Was für ein Wahnsinnsrennen, es hat Riesenspaß gemacht. Ich bin über Platz zwei etwas enttäuscht, aber mehr war nicht drinnen. Am Start war es ziemlich schwierig, Max hat den Grip verloren und mich nach außen gedrängt. Ich habe die Pace aber wieder gefunden und überholen können. Das Wochenende hat Spaß gemacht, für so ein Rennen gibt es keinen besseren Platz als Las Vegas“, sagte Leclerc. Perez, der nach der ersten Runde Letzter war, erklärte: „Ich habe mich Schritt für Schritt vorgearbeitet. Mit dem Safety-Car war ich wieder im Rennen, konnte Charles überholen, dann aber nicht wegziehen. Dass er am Ende noch einmal kommt, habe ich nicht erwartet.“
Unfall Norris, Strafe für Verstappen
In Las Vegas wurde gleich zu Beginn ein Spektakel geboten. Verstappen presste sich in der ersten Kurve mit einem grenzwertigen Manöver an Leclerc vorbei, indem er den Ferrari von der Strecke drängte. Die Aktion landete bei den Stewards. „Er hat mich rausgedrängt, das ist ein Witz“, schimpfte Leclerc. Im hinteren Feld drehte sich Fernando Alonso und blockierte damit Valtteri Bottas. Auch Carlos Sainz überstand die Startphase nicht unbeschadet. In der dritten Runde sorgte dann ein heftiger Unfall von McLaren-Pilot Lando Norris für die erste Safety-Car-Phase.
Unmittelbar nach Freigabe des Rennens kam die Entscheidung der Jury. Verstappen wurde eine Fünfsekundenstrafe aufgebrummt, die Führung durfte er allerdings behalten. „Ja, das ist okay. Schick ihnen liebe Grüße“, sagte Verstappen am Boxenfunk. In weiterer Folge entwickelte sich ein Kräftemessen über die Rundenzeiten. Verstappen wollte seinen Vorsprung unbedingt auf über fünf Sekunden ausbauen. Leclerc konnte aber das Tempo des Weltmeisters locker mitgehen und ließ sich nicht abschütteln.
Zweite Safety-Car-Phase hilft Red Bull
Verstappen bekam in der 16. Runde Probleme mit dem Reifen und wurde an die Box gerufen. Die Crew musste fünf Sekunden verstreichen lassen, ehe sie zur Tat schreiten konnte. Der Reifenwechsel wurde blitzschnell erledigt, der Niederländer reihte sich danach aber trotzdem nur auf Platz elf ein. Damit führte Leclerc vor Perez, der während der Safety-Car-Phase mit einem frühen Reifenwechsel viel Zeit gutgemacht hatte. Verstappen hatte 27 Sekunden Rückstand.
Leclerc wechselte in der 22. Runde auf den weißen Reifen, mit dem er durchfahren konnte. Beim nun führenden Perez stellte sich hingegen die Frage, ob er das Rennen ohne weiteren Boxenstopp auf dem harten Reifen zu Ende fahren konnte. Red-Bull-Teamkollege Verstappen arbeitete sich währenddessen durch das Feld und lag zur Halbzeit des Rennens schon wieder auf Rang vier.
Nach einer Kollision zwischen Verstappen und Russell, bei der Teile des Mercedes auf der Strecke verstreut wurden, kam das Safety-Car zum zweiten Mal auf die Strecke. Diese Phase half vor allem Red Bull. Perez und Verstappen kamen zum zweiten Mal an die Box. Bei der Freigabe führte Leclerc vor Perez und Oscar Piastri. Verstappen war Fünfter hinter Pierre Gasly, noch 20 Runden waren zu absolvieren. Diese waren dann an Spannung kaum zu überbieten.
Verstappen als Sieger im Dreikampf
Perez hielt sich nicht lange hinter Leclerc auf und überholte den Ferrari-Piloten problemlos in der 32. Runde. Dahinter schnappte sich Verstappen Piastri und war Dritter. Der Mexikaner konnte sich aber nicht lange an der Spitze halten, innerhalb einer Runde gingen Leclerc und Verstappen an ihm vorbei. Der Weltmeister ließ sich danach nicht lange bitten, schnappte sich den Ferrari-Piloten und übernahm mit einem diesmal regulären Manöver die Führung.
Die spannende Schlussphase
Die Schlussphase beim Grand Prix in Las Vegas bot noch einmal viel Spannung. In der letzten Runde holte sich Charles Leclerc mit dem Manöver des Tages Rang zwei.
Leclerc mühte sich danach redlich, den Rückstand nicht anwachsen zu lassen. Verstappen konnte allerdings den Vorsprung auf über eine Sekunde ausbauen. Der Ferrari-Pilot fiel damit aus dem DRS-Fenster. Die Entscheidung an der Spitze war gefallen, allerdings nicht jene um Platz zwei. Perez kam dann kampflos an Leclerc vorbei, da sich der Monegasse sieben Runden vor Schluss verbremste. Leclerc schlug aber im Finish zurück und holte sich auf den letzten Drücker mit einem sensationellen Manöver doch noch Platz zwei.