Daniel Tiefenbach (A.Lustenau)
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Historisch schlechter Herbst plagt Lustenau

Null Punkte aus neun Heimspielen, kein einziger Ligasieg im gesamten Herbst. Bundesliga-Schlusslicht Austria Lustenau muss sich in der Winterpause neu sortieren. Die Suche nach einem neuen Cheftrainer soll bis Weihnachten abgeschlossen sein, Sportchef Alexander Schneider hofft, dass es schneller geht. Der Herbst war historisch schlecht: Erst als viertem Team der 50-jährigen Bundesliga-Historie gelang den Lustenauern im Herbst kein Sieg.

Das war zuletzt Vorwärts Steyr vor 28 Jahren anno 1995 passiert. „Wie soll es einem gehen? Beschissen. Wir sind Stockletzter, haben drei Punkte, es macht keinen Spaß“, erklärte Daniel Tiefenbach im ORF-Interview. Sein Mitspieler Lukas Fridrikas gab sich kämpferisch: „Es ist noch nichts verloren, es gibt dann auch eine Punkteteilung und Wattens ist nicht weit weg. Zwei, drei Siege, und wir sind da.“

Dafür muss sich über den Winter aber etwas verändern. „Es wird sich einiges tun in der Winterpause. Es wird sich einiges tun müssen“, betonte Schneider mit Blick auf eine im heimischen Fußball seltenen Durststrecke. Schneider hatte nach der Beurlaubung von Trainer Markus Mader im November selbst übernommen, die Trendwende gelang aber nicht. In seither drei Partien gab es drei Niederlagen.

LASK ringt Lustenau nieder

Der LASK hat am Samstag in seinem letzten Bundesliga-Spiel des Jahres mit einiger Mühe drei Punkte mitgenommen. Der Tabellendritte rang Schlusslicht Austria Lustenau in Bregenz mit 3:1 (0:1) nieder.

Die Suche nach einem neuen Chefcoach läuft auf Hochtouren. „Wir sind in Gesprächen. Ich denke und hoffe, dass wir spätestens zum Christkind den neuen Trainer vorstellen können“, sagte Lustenaus Vorstandsmitglied Stephan Muxel. Schneider kann es gar nicht schnell genug gehen. „Vor Weihnachten auf jeden Fall, da gibt es gar keine Diskussion. Im besten Fall in der nächsten Woche“, so der Deutsche. Immerhin will auch der Trainingsstart am 4. Jänner vorbereitet sein.

Der Kader dürfte zum Restart Anfang Februar nicht mehr derselbe sein. „Natürlich muss man im Spielerbereich etwas machen“, meinte Muxel. „Ich bin auch zuversichtlich, dass etwas passiert.“ Der eine oder andere Akteur dürfte abgegeben werden müssen, um Platz und finanziellen Spielraum für neue Kräfte zu schaffen.

„Wir müssen uns neu aufstellen“

„Klar, wir müssen uns neu aufstellen“, meinte Schneider. „Wir müssen uns verändern und uns dann mit freien Köpfen – auch die Spieler nach dem Urlaub – mit vollem Fokus zusammen als Einheit aus der Situation rausholen, in die wir uns reingeritten haben.“

Lustenau-Coach Alexander Schneider
GEPA/Oliver Lerch
Für Sportchef und Interimstrainer Alexander Schneider verschiebt sich die Winterpause

Keinen Sieg eingefahren zu haben komme nicht von ungefähr. „Das kann man nicht auf Pech schieben oder auf Sonstiges. Das liegt nur an uns“, so der Interimscoach. „Ab dem Start muss die Mannschaft parat sein und an ihre Chance glauben und sich zurückkämpfen.“

LASK blickt schon auf Toulouse

Der LASK, der als Dritter überwintern wird, brauchte seinen großen Kader angesichts vieler Ausfälle im Herbst-Finish. Mit 32 Punkten haben die Linzer zwei Zähler mehr auf dem Konto als im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt. Um auch im Europacup zu überwintern, muss man am Donnerstag (18.45 Uhr, live in ORF1) in der Europa League im Fernduell mit Union Saint-Gilloise (gegen Gruppensieger Liverpool) zwei Punkte aufholen. Ein Heimsieg gegen Toulouse ist für den Umstieg in die Conference League also Grundvoraussetzung.

Die Generalprobe lieferte wenig Aufschlüsse. „Nach Pflichtspiel 27 in der Saison braucht es die auch nicht mehr“, meinte Trainer Thomas Sageder. „Die Jungs wissen, was sie brauchen, um gegen Toulouse noch etwas zu schaffen.“ Man müsse von Anfang an sehr aggressiv gegen den Ball agieren. „Da werden wir den ganzen Werkzeugkoffer, den wir uns erarbeitet haben, brauchen“, so Sageder. Dazu sei „brutale Überzeugung“ notwendig. „Wir brauchen einen Toptag von uns.“

Admiral Bundesliga, 17. Runde

Samstag:

Lustenau – LASK 1:3 (1:0)

Bregenz, ImmoAgentur Stadion, 3.072 Zuschauer, SR Lechner.

Torfolge:
1:0 Diaby (38.)
1:1 Boateng (62./Eigentor)
1:2 Usor (72.)
1:3 Ljubicic (91.)

Lustenau: Schierl – Tiefenbach, Boateng, Grujcic – Anderson (46./Gmeiner), Rhein, Grabher (75./Bobzien), Diallo – A. Schmid, Diaby (70./Fridrikas) – Cisse (82./Berger)

LASK: Lawal – Stojkovic, Ziereis, Andrade, Bello – Darboe (75./Talowjerow), Jovicic – Flecker (55./Goiginger), R. Zulj, Usor (75./Havel) – Kone (55./Ljubicic)

Gelbe Karten: Grujcic bzw. Darboe