Jubel der Sturm-Graz-Spieler David Affengruber und Stefan Hierlaender
GEPA/Chris Bauer

Sturm steigt in Conference League um

Sturm Graz ist Österreichs einziger Vertreter im Europacup-Frühling. Die Grazer machen trotz einer 0:3-Niederlage am Donnerstag in der UEFA Europa League bei Sporting Lissabon im kommenden Jahr in der Conference League weiter. „All das Glück, das wir im Vorjahr nicht hatten, ist zurückgekommen“, wusste Trainer Christian Ilzer.

Ein Jahr nach dem bitteren Aus als Gruppenvierter – punktegleich mit allen drei Gegnern – durften sich die Steirer bei Atalanta Bergamo bedanken. Die Italiener leisteten mit einem 4:0-Sieg bei Rakow auch mit einer B-Elf die benötigte Schützenhilfe. Sturm gewann so das Fernduell mit den Polen aufgrund der um zwei Treffer besseren Tordifferenz.

„Uns ist klar, dass man ein großes Danke an Atalanta Bergamo richten muss“, sagte Ilzer nach dem nervenaufreibenden Kampf um Platz drei. Sportchef Andreas Schicker formulierte es durch die Blume: „Am Ende, wenn man beide Jahre zusammenzählt – letztes Jahr sind wir mit acht Punkten ausgeschieden – sind wir definitiv einmal verdient weitergekommen.“

Sturm spielt in der Conference League

Sturm Graz ist Österreichs einziger Vertreter im Europacup-Frühling. Die Grazer machen trotz einer 0:3-Niederlage am Donnerstag in der UEFA Europa League bei Sporting Lissabon im kommenden Jahr in der Conference League weiter. „All das Glück, das wir im Vorjahr nicht hatten, ist zurückgekommen“, wusste Trainer Christian Ilzer.

„Eine riesige Chance“

Der Umstieg in die Zwischenrunde der Conference League wird mit 300.000 Euro vergütet, bereits am Montag erfolgt die Auslosung. Sturm trifft auf einen Gruppenzweiten. Die möglichen Gegner heißen: Slovan Bratislava, Gent, Dinamo Zagreb, Bodö/Glimt, Legia, Ferencvaros, Ludogorez oder Eintracht Frankfurt. „Überwintern soll für uns nicht heißen, zwei weitere Spiele zu haben. Die Conference League ist eine riesige Chance, noch länger international vertreten zu sein“, sagte Ilzer.

Dafür müsse man aber die Vorbereitung nutzen, um wieder „auf ein anderes Level“ zu kommen. Denn von einem Achtungserfolg in Lissabon war Sturm, das mit 70 Prozent die schlechteste Passgenauigkeit aller 32 Europa-League-Teams aufweist (Vorletzter: LASK), weit entfernt. Mit jedem Gegentreffer wurden die Beine der Grazer noch schwerer. Der Niveauunterschied zwischen Sturm und dem portugiesischen Tabellenführer war eklatant. „Spätestens mit dem 0:2 ist es ein Spiel geworden, wo wir alle leiden mussten, das nicht schön anzuschauen war, wo wir qualitativ und körperlich unterlegen waren“, gestand Ilzer.

Wellenbad der Gefühle

Nicht nur Stefan Hierländer, der von einem „frühzeitigen Christkind“ sprach, sah sich im Anschluss vom „Wellenbad der Gefühle“ herumgewirbelt. „Aber es ist für den österreichischen Fußball gut, dass eine Mannschaft überwintert. Wir waren glücklich heute. Aber man bekommt immer, was man verdient“, sagte der Sturm-Kapitän. David Affengruber sprach von der „schönsten Niederlage meines Lebens“, aber auch von „Gerechtigkeit. Wir haben das nachgeholt vom letzten Jahr.“

Ilzer sah ein „sehr erfolgreiches Jahr 2023 für Sturm Graz“. Die Ziele des Herbstes seien mit dem Weiterkommen in den Cupbewerben sowie Platz zwei in der Meisterschaft hinter Salzburg erreicht – trotz „gewissen Handicaps“. Er führte „überspielte junge Spieler“ an und verwies auf Ausfälle von Schlüsselspielern. Das teilweise Fehlen von Seedy Jatta, Otar Kiteishvili, William Böving und im Finish Gregory Wüthrich machte sich bemerkbar. „Wir hoffen, dass wir die Jungs dann in Vollbesitz ihrer Kräfte zur Verfügung haben und dann vorne den nächsten Schritt machen. Das wird das Allerwichtigste sein.“

„Erfahrungen mitnehmen“

Restlos zufrieden dürfe man nicht in die Winterpause gehen, sagte Ilzer aber auch. „Weiter verbessern, Erfahrungen mitnehmen, gut erholen, Vorbereitungsphase gut nützen“, gab er die Marschroute vor. „Dass wir klar unseren Stil, mit viel Wucht, Power und Entschlossenheit auf den Platz bringen.“ Einen Stotterstart im Februar gälte es tunlichst zu vermeiden. Der Auftakt hat es mit dem Cup-Viertelfinale gegen die Wiener Austria und Spielen gegen Salzburg und Rapid jedenfalls in sich. Dazwischen ruft die Conference League.