Für Kraft war es bereits der fünfte Triumph in dieser Saison, für Hörl war es der zweite Podestplatz in diesem Winter. Der zweite Sprung vom Saisondominator konnte auch die Jury überzeugen, die fünfmal die Note 19,5 dafür vergab. Halbzeitleader Hörl hatte auf seinen zweiten Einzel-Sieg gehofft.
Am Ende reichten Sprünge auf 141,0 und 139,0 Meter nicht zu Platz eins. Dritter wurde Vortagessieger Pius Paschke (GER/+7,8). Den schon siebenten österreichischen Doppelsieg in Engelberg konnten mit Karl Geiger (4./+11,6) und Andreas Wellinger (5./+16,8) auch zwei weitere Deutsche nicht verhindern.
„Besten Sprung zum richtigen Zeitpunkt ausgepackt“
Kraft war im ORF-Interview glücklich über seinen gelungenen Auftritt, bei dem ihm endlich auch wieder einmal der Wind nicht im falschen Moment dazwischenkam: „So einen schönen Sprung hinzukriegen ist herrlich. Ich habe beim Rauffahren gedacht, einer über die Hillsize wäre schon schön, und das hat dann unten richtig gut getragen. Ich habe auch den besten Sprung zum richtigen Zeitpunkt ausgepackt."
ÖSV-Adler feiern Doppelsieg in Engelberg
Stefan Kraft hat das zweite Springen im Schweizer Engelberg vor seinem Teamkollegen Jan Hörl gewonnen. Die ÖSV-Adler sind damit wenige Tage vor dem Start der Vierschanzentournee im Höhenflug.
Bei Hörl ist von Samstag auf Sonntag „ein großer Schritt passiert. So macht Skispringen wieder Spaß. Wieder ein Doppelsieg“, sagte der 25-Jährige. „Ich wäre gerne auch ganz oben gestanden, aber es ist sich noch nicht ausgegangen. Für das war der Krafti beim zweiten zu weit. Ich bin aber auch megahappy.“
Michael Hayböck, der auf Platz 17 kam, gratulierte seinem Teamkollegen Kraft zur seiner nächsten beeindruckenden Vorstellung: „Jetzt hat er im zweiten Durchgang gezeigt, was er auch auf dieser Schanze leisten kann, wohin er fliegen kann. Hut ab. Geil, was er momentan zusammenbringt.“
Vorfreude auf die Vierschanzentournee
Der Salzburger hat damit sich, sein Team und auch die Fans in Österreich schon richtig in Stimmung für einen der Saisonhöhepunkte gebracht. Für die Springer geht es am 29. Dezember in Oberstdorf (17.15 Uhr, live in ORF1) mit dem Auftaktbewerb der Vierschanzentournee weiter.
„Wir haben beste Werbung (für die Tournee, Anm.) gemacht. Ich hoffe, die Stadien gehen über, und es gibt tolle Stimmung. Wir sind richtig heiß auf die Vierschanzentournee. Ich bin gerade megahappy“, sagte Kraft und machte schon Lust auf den Wintersportklassiker zum Jahreswechsel.
Während Kraft und Hörl schon in der optimalen Form zu sein scheinen, ist bei Hayböck nach Platz 17 noch Luft nach oben, auch wenn nicht alles schlecht bei seinen Sprüngen war: „Es ist vieles schon auf einem sehr guten Weg. Der Zeitpunkt, wo mir zwei gute Sprünge gelingen werden, kommt sicher.“
Für den 21. Daniel Tschofenig war der Weltcup in Engelberg hingegen „schwierig. Jetzt heißt es schauen, was da alles falsch gelaufen ist.“ Er sei derzeit „ratlos“ und hofft, dass es bis zur Vierschanzentournee „wieder besser“ wird.