Ski alpin

Saison für Schwarz frühzeitig beendet

Die berühmt-berüchtigte Pista Stelvio ist Marco Schwarz bei dessen Rennpremiere zum Verhängnis geworden. Österreichs Skihoffnungsträger erlitt am Donnerstag bei seinem Sturz auf der Abfahrt von Bormio einen Kreuzbandriss und Einriss des Innenmeniskus sowie einen Knorpelschaden im rechten Knie und wird für den Rest der Saison ausfallen. Die Diagnose gab der ÖSV nach einer Untersuchung in Innsbruck bekannt.

„Nach dem Schwung hat es mir das rechte Knie reingedrückt. Ich habe sofort gespürt, dass etwas nicht hundertprozentig passt im Knie“, sagte Schwarz in einem ersten Statement nach der Diagnose. „Auch wenn eine Operation notwendig ist, geht es mir den Umständen entsprechend gut. Der Blick ist nach vorne gerichtet, und weiter geht’s.“

In einer kleinen Kompression bei einem Linksschwung war der folgenschwere Sturz passiert. Schwarz landete nach seinem Abflug im Fangnetz und musste mit einem Helikopter abtransportiert werden. „Hoffentlich ist es nicht so schlimm, schauen wir, wie die Untersuchung ausgeht“, hegte ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer noch eine leise Hoffnung, die sich nicht erfüllen sollte.

Der Kärntner war auf dem Abfahrtsklassiker nach schnellen Teilzeiten vielversprechend unterwegs. Der als Weltcup-Gesamtführender nach Bormio gereiste 28-Jährige wollte sich in diesem Winter endgültig als Spitzenfahrer aller Klassen etablieren. Als einziger Weltcup-Athlet waren dem Slalom-Sieger von Madonna Top-Ten-Platzierungen in allen Disziplinen gelungen. Schwarz hatte allgemein die Hoffnung genährt, als erster Österreicher seit Marcel Hirscher 2019 die große Kristallkugel gewinnen zu können.

Verletzter Marco Schwarz wird versorgt
ORF
Das Knie von Marco Schwarz wurde bereits auf der Piste mit einer Schiene stabilisiert

Operation am Freitag

Nun musste er sich am Freitag einer Operation in der Privatklinik Hochrum beim Spezialisten Christian Fink unterziehen. Fink hatte zuletzt bereits ÖFB-Star David Alaba nach dessen Kreuzbandriss operiert. „Das Ziel ist nun klar: Ich will wieder dorthin zurückkommen, wo ich war. Dafür werde ich alles geben“, gab sich Schwarz kämpferisch.

Für ihn ist es nicht die erste längere Zwangspause. Schwarz muss schwere Verletzungen beinah im Zweijahrestakt verdauen. 2019 im Februar riss er sich das Kreuzband im linken Knie. Nach einem Einriss des Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk im November 2021 war er lange auf Formsuche unterwegs.

„Bitterer Verlust für die ganze Mannschaft“

„Wie befürchtet ist die Diagnose leider doch sehr schlimm ausgefallen bei Marco. Die Saison ist natürlich vorbei, das ist ein bitterer Verlust für die ganze Mannschaft. Klar, wenn die Galionsfigur einfach ausfällt, ist es sicher sehr, sehr schwierig“, sagte Alpinchef Herbert Mandl.

Man müsse weiterkämpfen, auch wenn momentan die Stimmungslage nicht allzu positiv sei. „Morgen steht ein Super-G an. Die Burschen sind sich dessen bewusst, dass es ein schmaler Grat ist, auf dem sie sich bewegen. Sie müssen alles riskieren, um vorne dabei zu sein.“