Felix Gall im Training
DECATHLON AG2R LA MONDIALE /P.Ballet/A.Broadway
Radsport

Galls erster Schritt zur Tour de France

Felix Gall absolviert diese Woche mit der Andalusien-Rundfahrt (Ruta del Sol) seinen ersten Renneinsatz des Jahres. In Südspanien erhält der Osttiroler ab Mittwoch Aufschlüsse darüber, ob die Vorbereitung gefruchtet hat. In den vergangenen sechs Wochen hat der Etappensieger und Gesamtachte der Tour de France 2023 mit seinen Kollegen aus dem Decathlon-AG2R-Team unter anderem in den Höhen der Sierra Nevada ausgiebig an den Grundlagen gearbeitet. Ziel Nummer eins ist auch in dieser Saison die Frankreich-Rundfahrt.

Gall fühlt sich bestens gerüstet für die neue Saison, die im Juli wieder in einer erfolgreichen Tour gipfeln soll. „Die Vorbereitung war richtig gut. Von den Werten her passt alles, es war ein guter Winter. Ich bin besser drauf als letztes Jahr um diese Zeit“, sagte Gall. „Ich habe mich auch im Höhentraining sehr gut gefühlt. Ich bin auf jeden Fall schon sehr fit.“

Bei der Ruta del Sol in Andalusien geht es mit 14.000 Höhenmetern auf 850 Kilometern in fünf Tagen gleich anspruchsvoll los. „Im Grunde sind schon die ersten beiden Tage entscheidend. Es geht den ganzen Tag auf und ab, aber die Schlussanstiege sind nicht super schwer“, so Gall, der sich gleich zu Saisonbeginn ein Topergebnis vorgenommen hat.

Felix Gall im Training mit Teamkollegen
DECATHLON AG2R LA MONDIALE /P.Ballet/A.Broadway
Die Saisonvorbereitung lief für Gall (l.) und seine Teamkollegen nach Plan

Aller Anfang ist schwer

Seine Vorfreude auf die Rückkehr in den Rennbetrieb sei groß, obwohl der Wiedereinstieg jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung darstelle. „Das erste Rennen tut normal schon sehr weh. Man vergisst, wie sehr man sich quälen muss.“ Die Konkurrenz, angeführt vom spanischen Youngster Juan Ayuso aus dem Emirates-Rennstall, verspricht zusätzlich harte Arbeit.

Topstars wie Vorjahressieger Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard sind mit ihren Teams in Andalusien nicht am Start. Mit mehreren der ganz großen Kapazunder misst sich Gall erstmals im März im Rahmen von Paris – Nizza. Danach hat er bis zur Tour noch zwei einwöchige Rundfahrten eingeplant. Hinzu kommen lediglich zwei Eintagesrennen.

Alle Freiheiten als Leader

Wegen der Erfolge im Vorjahr mit dem ersten Profisieg bei der Tour de Suisse sowie dem Tour-Coup ist der 25-Jährige in der Hierarchie seines Teams ganz oben angelangt. Als nun alleiniger Kapitän bei den jeweiligen Rennen habe er das nötige Mitspracherecht. „Ich habe mehr Unterstützung und Freiheiten, und wir haben uns einen super Rennkalender überlegt. Ich weiß jetzt, ich bin der Leader bei diesem und diesem Rennen, dafür muss ich bereit sein und bekomme die volle Unterstützung.“

Durch die Neuzugänge um Bruno Armirail und Victor Lafay sollte der Decathlon-Teamkader an Qualität zugelegt haben. Auch in anderen Bereichen verspürt Gall frischen Wind. „Ich habe das Gefühl, dass wir andere Möglichkeiten und Ressourcen haben. Auch mit den Tests auf der Bahn, und im Zeitfahren haben wir auch schon etwas gemacht.“ Sein Teamkollege Ben O’Connor hat mit dem ersten Saisonsieg bei der Murcia-Rundfahrt bereits vorgelegt.