Emotional seien die vergangenen Wochen gewesen und nun vor dem neuen Wagen zu stehen, sei sehr surreal, meinte Hamilton beim Anblick des auffallend schwarz-silber lackierten Boliden. Der 39-jährige siebenfache Champion ist seit 2013 bei Mercedes. Mit der Saison 2025 wird Hamilton zu Ferrari wechseln. „Ich habe es immer geliebt, in diesem Team zu fahren“, betonte er und verspricht für die kommende Saison vollsten Einsatz.
„Wir sind alle megamotiviert für die kommende Saison und werden alles geben“, so Hamilton vor seiner letzten Etappe mit Mercedes. Allerdings wartet der 103-malige Grand-Prix-Sieger seit seinem Erfolg beim Großen Preis von Saudi-Arabien am 5. Dezember 2021 auf seinen nächsten Sieg. Die darauffolgenden Saisonen waren eine Durststrecke für das erfolgsverwöhnte Team.
Hamilton heiß auf letzten Mercedes-„Ritt“
Mercedes hat am Mittwoch sein neues Auto für die bevorstehende Formel-1-Saison vorgestellt. Lewis Hamilton will in seiner Abschiedssaison vor seinem Wechsel zu Ferrari mit dem neuen Silberpfeil noch Großes erreichen.
„In diesem Sport gibt es keine Wunder“
Bereits nach dem enttäuschenden Auftakt-Grand-Prix 2023 in Bahrain hatte das Team das technische Grundkonzept überdacht und eine neue Richtung in der Entwicklung eingeschlagen.
Zum Saisonabschluss verbuchte Mercedes mit Hamilton und George Russell Platz zwei in der Konstrukteurs-WM hinter Red Bull. „In diesem Sport gibt es keine Wunder“, betonte Wolff in Silverstone. „Aber unser Ehrgeiz und unsere Entschlossenheit sind stark. Seit wir diesen neuen Kurs eingeschlagen haben, ist die Entwicklung gut vorangekommen.“
Stabiles Auto macht auch die Fahrer besser
Hamilton schließt sich im kommenden Jahr Ferrari an, versprach aber, während seiner Abschiedstournee das Beste für Mercedes zu geben. „Wenn man sich im Auto nicht wohlfühlt, kann man nicht die maximale Performance abrufen“, erklärte der Brite. „Ein stabileres, berechenbareres Auto wird es uns ermöglichen, nicht nur das Potenzial des Autos, sondern auch von uns selbst als Fahrern auszuschöpfen.“
Wolff war vor rund zwei Wochen von Hamilton informiert worden, dass dieser ab 2025 für den Rivalen aus Italien antreten wird. „Wir wollen ihm unbedingt noch mal ein schnelles Auto geben“, beteuerte der Wiener. Russell meinte: „Es war nicht einfach, aber ich glaube fest daran, dass die Reise, die wir hinter uns gebracht haben, uns auf lange Sicht stärker machen wird.“
An den Schwachstellen gearbeitet
Laut Technikdirektor James Allison wurde hart an den Schwachstellen gearbeitet. „Ein großer Schwerpunkt war die Verbesserung der unberechenbaren Hinterachse des Vorgängers“, sagte er. Das Ziel sei gewesen, dass beide Achsen, „aber vor allem die Hinterachse, eine bessere Kontrolle über den Reifen haben als beim W14“. Neu sind unter anderem das Chassis und das Getriebegehäuse, besonders viel Arbeit wurde aber in den Unterboden gesteckt.
Diesem kommt in der aktuellen Bodeneffektära in puncto Aerodynamik entscheidende Bedeutung zu. Ein weiterer sichtbarer Unterschied am W15 ist die Lackierung. In dem Jahr, in dem die legendären Silberpfeile ihr 90-jähriges Jubiläum feiern, kehrt das berühmte Silber zurück, und zwar auf der Nase des Fahrzeugs. Das Schwarz der vergangenen Jahre ist aber weiterhin großflächig präsent.