Jacqueline Seifriedsberge
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Skispringen

Seifriedsberger heiß auf Hinzenbach

Österreichs Skispringerinnen freuen sich auf den zweiten Heimweltcup der Saison. Nach Villach im Jänner ist der Weltcup-Tross am Wochenende zum elften Mal in Hinzenbach in Oberösterreich zu Gast. Mit dabei im sechsköpfigen ÖSV-Team ist auch Jacqueline Seifriedsberger. Die 33-jährige Oberösterreicherin zeigte mit einer besonders starken Saison auf, zuletzt holte die Gesamtweltcup-Siebente in Willingen nach exakt elf Jahren ihren zweiten Weltcup-Sieg überhaupt.

Wenn am Samstag und Sonntag (jeweils 13.45 Uhr, live in ORF1) in Hinzenbach zwei Einzel-Bewerbe ausgetragen werden, sind die Athletinnen wohl schon heiß auf Wettkampfstimmung. Nach dem Ausfall der Bewerbe in Rasnov am vergangenen Wochenende ist es das erste Kräftemessen seit drei Wochen.

Vom heimischen Team will es eine besonders wissen, die in den vergangenen Jahren schon ein wenig abgeschrieben war. Seifriedsberger erlebt diese Saison eine Art „zweiten Frühling“. Sie gewann zuletzt in Willingen überraschend, war zuvor auch Dritte in Oberstdorf und ist im Weltcup aktuell zweitbeste Österreicherin.

ÖSV-Damen heiß auf Springen in Hinzenbach

Auf Österreichs Skispringerinnen wartet dieses Wochenende mit dem Heimweltcup in Hinzenbach ein Saisonhöhepunkt. Jacqueline Seifriedsberger tritt in unmittelbarer Nähe zu ihrer Heimat mit besonderem Rückenwind an.

Neue Perspektiven

Nach ihren ersten Einzel-Podestplätzen seit 2017 hat Seifriedsberger wieder völlig neue Perspektiven erhalten, wie sie im Gespräch mit der APA bestätigte. „Es sind viele gute Dinge passiert. Dass es heuer so zusammenläuft, ist echt noch einmal cool“, sagte Seifriedsberger. Ein bisschen angedeutet hatte es sich schon im Sommer mit Gold bei den European Summer Games. Auch der neue Cheftrainer Bernhard Metzler brachte nicht nur für die Oberösterreicherin einen frischen Wind ins Team.

Jacqueline Seifriedsberger beim Sieg in Willingen
GEPA/Wrofoto/Piotr Hawalej
In Willingen feierte Seifriedsberger ihren ersten Weltcup-Sieg seit elf Jahren und den erst zweiten überhaupt

„Es ist in den letzten Jahren nicht alles schlecht gelaufen, aber mit dem Trainerwechsel hat sich doch einiges getan. Wir haben auch das Training ein bisserl umgestellt und einfach ein bisserl andere Herangehensweisen“, so Seifriedsberger. Zudem sei sehr gut am Teamklima gearbeitet worden. „Da ist wirklich ein guter Schritt passiert. Der Umgang miteinander ist viel positiver als in den letzten Jahren.“

Ein individueller angepasstes Trainingsprogramm und auch ein neues Set-up in Sachen Material sieht sie ebenso als Faktoren für ihre gute Form. Ob sie sich damit selbst überrascht hat? „Ehrlich gesagt schon. Es waren schon ein paar harte Jahre. Daran geglaubt habe ich immer, weil sonst wäre ich nicht mehr dabei, aber es war nicht immer so einfach. Ich habe Zuspruch und Vertrauen gekriegt, das hat schon einiges auch wieder in mir ausgelöst.“

Fast vergessenes Gefühl

In Oberstdorf gab es für sie ein fast vergessenes Gefühl: als sie als Halbzeitführende mit der nicht mehr gewohnten Rolle, als Letzte vom Bakken zu gehen, noch nicht ganz so umgehen konnte. „Ich war diese Saison ziemlich oft nervös, obwohl ich so lange dabei bin“, sagte sie. In Willingen münzte sie diese Nervosität nach Rang eins im ersten Durchgang dann zum Sieg.

Nach gutem Training in Seefeld hofft Seifriedsberger nun auf ihrer Heimschanze – 40 Autominuten von ihrem Zuhause entfernt – auf eine Fortsetzung des Trends. „Ich habe in den letzten Jahren die besten Ergebnisse immer in Hinzenbach gehabt.“ Sie wolle sich nicht zu viel Druck machen. „Aber Stockerl oder Heimsieg wäre natürlich was Schönes.“

Das Gute an ihrer Saison ist eine neue Perspektive. Denn eigentlich hatte Seifriedsberger schon ans Aufhören gedacht, dann wollte sie sich aber die Veränderung im Trainerteam noch anschauen. „Mit so einer Saison tue ich mir schwer, dass ich sage, ich höre auf. Nächstes Jahr gibt es eine WM, dann noch einmal Olympia, das könnte man schon ins Auge fassen.“